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Das Multiversum 3 Ursprung

Das Multiversum 3 Ursprung

Titel: Das Multiversum 3 Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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sich. Buchstäblich. Die Evolution hat mich nicht auf Riesenräder vorbereitet, die am Himmel stehen.
    Feuer:
    Wasser läuft ihm übers Gesicht.
    Er liegt auf dem Rücken. Der Himmel ist flach und grau.
    Regen fällt. Die Ohren hören, wie er auf den Boden prasselt. Die Augen sehen, wie die Tropfen ihm entgegen fallen. Sie sind dick und träge. Ein paar fallen ihm ins Gesicht.
    Wasser rinnt ihm in die Augen. Es sticht. Er setzt sich auf. Feuer sitzt auf dem Boden. Er ist nass. Die Augen tun weh. Die verbrannten Hände schmerzen.
    Er steht auf. Die Beine tragen ihn zu den Bäumen.
    Leute gehen, rennen und stolpern über schlammigen Boden, Erwachsene und Kinder. Sie bewegen sich stumm und jeder für sich.
    Niemand ruft, niemand hilft den andern. Sie frieren, und sie haben Schmerzen. Jeder hat den andern vergessen, alle außer den Müttern mit den Babies ohne Namen. Die Arme der Mütter tragen die Säuglinge und beschützen sie.
    Feuer erreicht die Bäume.
    Der Wind dreht. Seine Nase riecht Asche.
    Er erinnert sich an das Feuer. Die Beine rennen zurück.
    Das Feuer ist aus, gelöscht durch den Regen. Feuers Hinterkopf schmerzt schon in Erwartung von Steins strafendem Axthieb.
    Singen ruft. Sie liegt auf einer Trage. Die Trage fällt auseinander, die Blätter sind feucht und verschrumpelt.
    Singen schreit. Feuer wirbelt herum und duckt sich.
    Da ist ein Mund. Er ist hellblau. Der Mund streift über das leuchtende Gras. Der weit aufgerissene Mund nähert sich Feuer.
32
    Katzen haben einen Mund. Der Mund einer Katze verschlingt den Kopf eines Menschen. Dieser Mund könnte einen aufrecht stehenden Menschen verschlingen. Er kommt auf ihn zu, dieser Mund ohne Körper, dieser große Mund, der immer weiter aufgerissen wird.
    Er macht kein Geräusch. Der Regen zischt im Gras.
    Feuer schreit. Feuers Beine tragen ihn in den Wald hinein.
    Der Mund kommt immer näher. Er ragt in den Himmel.
    Singen ist am unteren Rand. Ihre Arme drücken gegen die Trage.
    Ihre Beine können nicht aufstehen. Sie schreit wieder.
    Laut rennt. Seine Hände bewerfen den Mund mit Dreck.
    Der Mund nimmt ihn auf. Es blitzt. Feuer sieht nur noch Blau.
    Laut schreit.
    Emma Stoney:
    »Malenfant – du siehst es doch auch, oder?«
    Er lachte. »Du hast keinen Kratzer in den Kontaktlinsen, Em-ma.« Er schien die Steuerung zu überprüfen. Probeweise drehte er nach rechts ab. Der Flug wurde viel unruhiger.
    Der blaue Kreis hing noch immer an derselben Stelle am Himmel Afrikas. Also keine optische Täuschung. Er war real, so real wie sein Flugzeug. Aber er hing ohne eine erkennbare Stabilisie-rung am Himmel. Und sie hatte noch immer keinen Vergleichsmaßstab für seine Größe.
    Nun sah sie einen Kondensstreifen, der sich vor dem Rad durch die Luft zog. Eine winzige silberne Motte flog am Durchmesser entlang. Die Motte war ein Flugzeug, mindestens genauso groß wie ihres.
33
    »Das verdammte Ding muss eine halbe Meile durchmessen«, knurrte Malenfant. »Hat einen Durchmesser von einer halben Meile und steht acht Meilen hoch am Himmel …«
    »Wie passend.«
    »Mein Gott, das ist unglaublich«, sagte Malenfant. »Die UFO-nauten müssen aus dem Häuschen sein.« Sie hörte förmlich das Grinsen in seiner Stimme. »Von nun an wird alles anders sein.«
    Sie machte weitere Flugzeuge aus, die vom staubigen Boden sich emporschwangen und am Artefakt vorbei flogen – falls es sich überhaupt um ein Artefakt handelte. Eine der Maschinen sah aus wie ein Privatflugzeug, ein Learjet vielleicht, der die Dienstgipfel-höhe mit Sicherheit überstieg.
    Malenfant vollendete die Kurve. Das Artefakt wanderte aus dem Blickfeld.
    Staubiges Land wirbelte unter ihr. Sie war hoch über einer Schlucht, die tief in eine zusammengebackene Ebene gefräst und etwa fünfzig bis sechzig Kilometer lang war. Vielleicht war es Olduvai selbst, die geheimnisumwitterte Schlucht, die den geduldig grabenden Archäologen die Überreste einer hominiden Art nach der andern offenbart hatte.
    Wirklich seltsam, sagte sie sich. Wieso ausgerechnet hier? Falls dieses Rad am Himmel das ist, was es zu sein scheint, nämlich ein außergewöhnliches Alien-Artefakt, falls dies ein Erstkontakt der völlig unerwarteten Art ist (und was sollte es sonst wohl sein?), wieso ausgerechnet hier, hoch über der Wiege der Menschheit?
    Welcher Zusammenhang bestand zwischen diesem Abstieg in die tiefste Vergangenheit der Menschheit und dieser unvorstellbarsten aller Zukünfte?
    Das Flugzeug sackte plötzlich ab. Für einen

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