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Das Multiversum 3 Ursprung

Das Multiversum 3 Ursprung

Titel: Das Multiversum 3 Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Feuer jedoch die Annäherung ans Objekt seiner Begierde. Sie lehnte sich gegen einen Baum, und er ging mit verschränkten Händen auf sie zu. Die tragikomische Erektion stach wie eine Wünschelrute hervor.
    Doch dann wurde er von einem Stein am Kopf getroffen.
    Der Stein war von Stein geworfen worden.
    Feuer ging wie ein gefällter Baum zu Boden. Er öffnete die Hän-de, um sich beim Sturz in den Matsch abzustützen. Die wertvolle Asche zerstob.
    Läufer rannten herbei. Graben und Blau knieten sich hin und versuchten, Asche und Glut zusammenzukratzen. Aber die Glut zischte und erlosch im Matsch.
    Stein hatte die Kausalkette nicht begriffen, die von seinem Steinwurf zum Erlöschen des Feuers führte, oder aber er wollte es einfach nicht zur Kenntnis nehmen. Er hampelte brüllend herum, trat die nutzlose Asche mit bloßen Füßen in den Schlamm und trat Feuer heftig gegen den Oberkörper.
    Feuer krümmte sich, schützte den Kopf mit den Händen und wimmerte erbärmlich. Emma zuckte zusammen, hütete sich aber davor, einzugreifen.
    Danach schien das Tageslicht schnell zu erlöschen. Als die Sonne sich zum Horizont herabsenkte, verfärbte die goldene Luft sich zu einem tristen Braun. Die Schatten der Bäume verlängerten sich in östlicher Richtung und hingen wie Klauen an den Läufern.
    In Ermangelung eines Feuers scharten die Läufer sich enger als gewöhnlich zusammen. Die Frauen hielten ihre Kinder im Arm, und selbst die Männer rückten dichter zusammen.
    Die ersten Räuber gaben Laut.
173
    Sally kam zu Emma. »Sie müssen die Lupe benutzen«, sagte sie.
    »Machen Sie ein Feuer. Und Sie müssen es jetzt machen, bevor die Sonne ganz untergeht.«
    Emma seufzte. »Ich will ihnen nicht zu viel von unsrer Ausrüstung zeigen.«
    »Sie werden Ihnen die Lupe schon nicht abnehmen und die ganze Savanne in Brand setzen«, sagte Sally. »Sie lernen doch nicht.«
    »Das ist es auch nicht. Im Moment scheinen sie zu glauben, dass wir wie sie seien. Wenn wir ihnen zu fremd erscheinen, könnte das Ressentiments schüren.«
    Der Schatten eines entfernten Baums wanderte über Sallys Gesicht. »Schwester, ich glaube nicht, dass jetzt die Zeit für philosophische Erörterungen ist. In ein paar Stunden werden die Hyänen unsre Knochen abnagen. Außerdem haben diese Figuren eine Auf-merksamkeitsspanne, die Maxie wie Michelangelo aussehen lässt.
    Morgen früh haben sie es schon wieder vergessen. Kommen Sie, Emma. Tun wir's!«
    »In Ordnung. Die Werkzeuge sollten wir aber trotzdem vor ihnen verbergen.«
    »Einverstanden.«
    Sie verbrachten ein paar Minuten mit dem Sammeln trockenen Holzes und der Errichtung eines kleinen, etwa einen halben Meter hohen Scheiterhaufens. Dann kratzten sie vertrocknete Blätter und Zunder zusammen.
    Emma hockte sich auf den Boden, klappte die Lupe aus dem Taschenmesser und hielt sie ins rote Licht der bereits tief stehenden Sonne. Sie bewegte das Brennglas hin und her, bis sie einen Lichtpunkt im Zunder fokussiert hatte. Dann wartete sie, während die Kälte des Bodens ihr in die Knochen drang und der unnatürlich abgewinkelte Arm steif wurde. »Ich weiß nicht, wieso die südafrikanische Luftwaffe mir nicht einfach eine Schachtel Streichhölzer gegeben hat.«
174
    Ein paar von den Läufern kamen herbei, um zu sehen, was sie da machten. Sie riefen aufgeregt, und eine Frau rieb sich sogar die Hände, als würde sie sich am Feuer aufwärmen. Als der Zunder aber nicht sofort entflammte, wunderten sie sich und verloren schnell das Interesse.
    Der Lichtpunkt verschwand. Sie schaute auf und sah die Silhouette einer kleinen Gestalt und eine zupackende Hand.
    »Maxie. Maxie!«
    Sally schob ihn weg. »Geh weg, Maxie, um Himmels Willen.«
    Maxie quengelte, weil ihm das Spielzeug vorenthalten wurde.
    Der Zunder qualmte inzwischen, ohne dass jemand es bemerkt hätte. Emma ließ sofort die Lupe fallen. Sie überwölbte den Rauch mit den Händen und blies sachte. Der Rauchfaden bauschte sich und wäre beinahe erstorben.
    Sie setzte sich hin und winkte Feuer. »He! Komm rüber! Komm her! Das ist dein Job.«
    Der arme Feuer saß fix und fertig auf dem Boden und hielt sich die Rippen. An der Schläfe bildete sich eine dicke Beule.
    »Hmm, Feuer Rauch Feuer. Feuer Feuer!«
    Schließlich stand er auf und hinkte unter Schmerzen zu Emma hin. Zitternd wölbte er die Hände um den Rauchfaden und blies mit geschürzten Lippen.
    Er schien nur ein paar Sekunden zu brauchen, um eine kleine Flamme zu produzieren. Mit den präzisen

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