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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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dich sagen? Scheiße!«
    »Danke, Rex.«
    Fergus Shaman tastete in der Dunkelheit nach einem Schalter. Seine wandernden Hände fanden und berührten etwas unglaublich Schönes. »Umpf!« machte Fergus Shaman, als Christeens Faust seine Nase fand.
    Hoch oben im dunklen Appartement des Dalai Dan zitterte Mrs. Vrilliums Stimme eigenartig. »Gloria, Liebste, da ist jemand, der dich sprechen möchte.«
    Gloria Mundi wirbelte wutentbrannt herum. »Wer?« Dann versagte ihr die Stimme.
    »Ich bin wohl zu einem ungünstigen Zeitpunkt aufgetaucht, wie?« sagte Dan.

33
    Siehe, Er kommt mit den Wolken,
    und jedes Auge wird Ihn sehen.
    Offenbarung 1,7
    Gloria hätte vielleicht ein: »Gott sei Dank, Sie sind am Leben!« versuchen können, und tatsächlich war es genau das, was sie dachte und was der Dalai Dan auch aus ihren Gedanken hörte. Doch wie die Sache stand, öffnete sie den Mund und schloß ihn wieder, ohne daß auch nur ein einziger Laut zu hören gewesen wäre.
    »Auf die Knie!« Der Ton in Dans Stimme enthielt eine derart erlesene Drohung und unwiderstehliche Autorität, daß Gloria sich beeilte zu gehorchen. Mrs. Vrillium war bereits auf allen Vieren und hielt den Kopf gesenkt. Der Dalai Lama stapfte durch sein dunkles Appartement und nahm hinter seinem großen Schreibtisch Platz. Er schaltete die offenen Kanäle seiner Terminals der Reihe nach durch und tippte eine Reihe von Kodes in die Telephone. Dann begann er zu sprechen. Doch es war nicht eine einzelne Stimme, es war eine ganze Kakophonie. Alles seine eigenen Stimmen, und alle erteilten exakt zur gleichen Zeit verschiedene Befehle. Gloria preßte sich die Hände auf die Ohren.
    Sie spürte die Macht des reinen Bösen. Doch die Operatoren an den Terminals und die Leute mit den Telephonhörern in der Hand hörten jeweils nur eine einzige Stimme, die direkt an sie persönlich gerichtet war. Eine Stimme, die Trost und Ermunterung spendete, Zweifel beschwichtigte, lobte, Versprechungen machte.
    Als die entsetzliche multiple Tirade beendet war lehnte sich Dan in seinem Sitz zurück und legte die Handflächen vor der Brust zusammen. Kleine Funken reiner Energie knisterten zwischen seinen Fingerspitzen.
    Nach ein oder zwei Augenblicken kehrte die normale Beleuchtung wieder zurück.
    »Haben Sie tatsächlich geglaubt, Sie können das alles ohne mich am Laufen halten, Gloria?« fragte er. »Haben Sie das geglaubt?«
    Gloria verbarg das Gesicht in den Händen. Sie zitterte unkontrolliert am ganzen Leib.
    »Sie elende Kreatur! Sie haben nicht das geringste begriffen, wie? Nichts von alledem, wie? Absolut nichts!« Dan sprang von seinem Sitz auf. Und er tat es mit Stil. Er erhob sich in die Luft und verharrte schwebend über seinem Schreibtisch. »Das alles ist mein !Ich bin es, der all das hier geschaffen hat! Ich bin es, der alles zusammenhält! Ohne mich gibt es nichts als Chaos. Ich bin der Lebende Gottkönig, der Letzte meiner Linie. Sie sind nichts. Haben Sie verstanden? Überhaupt nichts!«
    »Ich bin nichts«, flüsterte Gloria Mundi. »Ich bin überhaupt nichts.«
     
    »So, ich hab’ ihn repariert. Er geht wieder«, sagte Rex Mundi, als der Aufzug zu neuem Leben erwachte. Christeen bedachte ihn mit einem mißbilligenden Blick. Rex zwinkerte ihr fröhlich zu.
    »Gut gemacht, Rex.« Elvis spannte den Abzug eines brutal aussehenden Stückes Stahl. Und schob Fergus etwas in die Hand, das aussah wie eine Strahlenpistole.
    »Sie haben da offensichtlich einen Popel unter der Nase«, stellte er fest.
    »Das ist Blut.« Fergus Shaman warf einen unglücklichen Blick in Christeens Richtung und wischte sich mit dem Ärmel über seinen besudelten Zinken. Der Aufzug passierte das achtzehnte Stockwerk und fuhr weiter.
    Im achtzehnten Stock genossen zwei wohlbekannte Gentlemen, inzwischen sehr elegant gekleidet in Barbourjacken und Tweedmützen, ein frühes Abendessen, das in Form eines Skriptgirls dahergekommen war.
    »Gib mal das Salz rüber, alter Junge«, sagte Rambo Blutaxt.
    »Oh«, sagte Eric Todesklinge. »Wir sind es. Ich dachte, wir wären tot?«
    »Nicht ein Stück. Wir sind einfach in Deckung gegangen, als der Flugwagen mit dem King ohne uns abgehoben hat. Und seitdem halten wir uns hier versteckt.«
    »Oh«, sagte Eric einmal mehr. »Das ist mir nicht bewußt gewesen. Aber vermutlich hätte es durchaus so sein können, ja.« Er betastete seinen Kopf. »Schade, aber mir fehlt immer noch ein halbes Gehirn.«
    »Kopf hoch, mein alter Sperber. Die Tatsache, daß wir

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