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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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das ist er«, sagte Christeen.
    »O ja, das bin ich«, sagte der Dalai Lama. »Du hast es einfach nicht begriffen, Rex, wie? Niemand begreift es, bevor es zu spät ist. So ist nun einmal der Lauf der Dinge.« Auf Dans Stirn öffnete sich das dritte Auge, und alle drei erstrahlten in blutigem Rot. »Das Ende aller Zeiten ist nah. Doch diesmal werde ich siegen. All das hier ist mein, und ich werde es behalten.«
    »Meine Güte, seht euch das an!« Mrs. Vrillium deutete aus dem Fenster. »Riesige dreckige… Wie heißen diese Dinger noch gleich?«
    »Pferde«, klärte Gloria sie auf. »Diese Dinger heißen Pferde.«
    »Pferde, wie?« Der Dalai wandte sich um und betrachtete das unglaubliche Spektakel. »Nein, noch nicht! Es ist viel zu früh!«
    Die Kameras schwenkten um, und den Bunkerbewohnern bot sich nun das gleiche Bild. »Jesses!« riefen sie und dergleichen Dinge mehr.
    »Deine Zeit ist abgelaufen.« Christeen rückte gegen den Dalai vor. »Der Tag der Vergeltung ist gekommen.«
    »Du!« Dans rote Augen weiteten sich. Alle drei. Es war wirklich kein hübscher Anblick. Sein großer hagerer Körper zitterte und bebte. Auf seinem nackten Schädel traten die Adern hervor und formten das dreifache Kaulquappenlogo des Senders. Sechs sechs sechs. Die Zahl des Tiers. Dans lange Finger verkrümmten sich zu brutalen unmenschlichen Klauen. Langsam drehte er sich um… und verschwand.
    »Wo ist er denn jetzt schon wieder hin?« Elvis sprang vor, zwei Colts in den Fäusten, ganz der tapfere Held seiner Filme.
    »Fergus, machen Sie den Lift zu«, befahl Rex. »Es ist der einzige Weg nach draußen.« Fergus tat, wie ihm geheißen, und postierte sich mit dem Rücken zu den Aufzugstüren, während er seine Waffe mit erzwungener Gelassenheit in Anschlag hielt. Diese Gloria sieht in Natura noch besser aus als auf dem Schirm, dachte er.
    »Komm raus, wo auch immer du dich versteckst!« rief Rex. »Komm heraus und nimm deine Medizin in urgh…!« Rex klappte zusammen und hielt sich den Bauch. Elvis feuerte wahllos und zerstörte unschätzbare Kunstwerke.
    »Halt, halt.« Rex mühte sich unsicher auf die Beine. Er atmete tief durch und ließ den Blick durch das Zimmer schweifen. Genau wie Gloria hatte auch er schon alles einmal gesehen. Ohne es jemals richtig zu erkennen. Jedes einzelne Objekt wirkte mit einem Mal bedrohlich. Eingehüllt in eine düstere Aura. Das Wort »Unheimlich« kam ihm in den Sinn. Die vier zentralen Säulen mit ihren zahllosen erotischen Fresken erschienen kopflastig, bereit, jeden Augenblick umzustürzen. Die kunstvoll gearbeiteten Möbel waren zu groß und bedrückend. Der riesige Schreibtisch war plötzlich der steinerne Deckel eines titanischen Sarkophags. Die gewebten Gesichter auf den Teppichen hatten die Münder weit aufgerissen und warteten nur darauf, jeden zu verschlingen, der darauf trat.
    Und da dämmerte es Rex. Er war hergekommen, um zu sterben. Der Gedanke drängte sich machtvoll in seinen Kopf. Stärker als irgend etwas anderes. Er war lange genug herumgestoßen worden, ausgetrickst, belogen und manipuliert. Alles hatte ihn hierher geführt. Und jetzt gab es keinen Ort mehr, wohin er hätte rennen können. Wo er sich hätte verstecken können. Hier würde er sterben. Es hatte keinen Sinn, noch weiter zu kämpfen. Er mußte die ganze verdammte Sache aufgeben. Sich dem Dalai ausliefern und seinem Schicksal. Einer Macht, die weit über seine eigene hinausging. Er mußte Elvis sagen, daß er die Waffen niederlegen sollte…
    »Sag’s ihm doch selbst!« Rex schlug mit der Faust um sich. Sie traf etwas Weiches, Nachgiebiges in der leeren Luft vor ihm.
    Dan materialisierte auf dem Boden liegend und die Hände auf die Nase gepreßt. »Meine Nase! Schon wieder meine Nase«, heulte er. »Aber… wie?«
    »Wenn du schon meine eigenen Gedanken für mich denkst«, entgegnete Rex und untersuchte seine abgeschürften Knöchel, »dann solltest du wenigstens soviel Höflichkeit besitzen und sie mit meiner eigenen Stimme denken, nicht mit deiner. Außerdem hast du Mundgeruch.«
    »Hab’ ich nicht.« Dan blies in seine Hand und schnüffelte durch das nicht blutende Nasenloch. »Eine Spur von Schwefel vielleicht, das ist alles.«
    »Bravo, Rex.« Christeen stand einmal mehr an seiner Seite. »Diesmal konnte ich dir nicht helfen. Du mußtest es selbst tun.«
    Dan stemmte sich auf den Ellbogen. »Wer bist du? Du raubst mir den Schlaf. Wer bist du? Ich muß wissen, wer du bist!«
    Christeen schwebte vor ihm in die

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