Das Musical
exklusiven Schneiderhandwerk der alten Londoner City einen beträchtlichen posthumen Tribut.
Eigentlich wäre es logisch gewesen anzunehmen, daß die Kriegerbanden sozial Ausgestoßener, die auf den Straßen herumlungerten, aus den ›niederen Schichten‹ stammten. Weit gefehlt. Die ›niederen Schichten‹ waren allesamt zu Hause in Sicherheit und sahen fern. Es waren Männer wie Rambo und seinesgleichen, die das Duke-Prinzip zu spüren bekamen und gezwungen waren, auf der Straße zu leben.
Den oberen Klassen war es in der post-nuklearen Welt ziemlich schlecht ergangen. Ohne Wimbledon, ohne das Königliche Turnier, ohne die berühmten Drei-Tage-Ereignisse und die Gärtnerwelt konnten sie sich nicht so recht überwinden, ihre Zeit vor dem Fernseher zu verbringen. Und so nahmen sie selbstverständlich auch nicht an dem großartigen EYESPY-Wettbewerb teil. Wer von den oberen Klassen den Bunker verließ, unternahm vergebliche Versuche, seine ruinierten Besitztümer wieder aufzubauen. Aber das Personal war einfach nicht zu beschaffen.
Bald verschwanden sie von der Bildfläche.
Die jüngeren für ihren Teil suchten Zuflucht in dem antisozialen Verhalten, das ihr Geburtsrecht war, und rotteten sich in Banden wie den Devianti zusammen. In den eigenen Reihen herrschte eine strikte soziale Ordnung, unter der Maßgabe, daß, sobald die Gesellschaft erst wieder errichtet sei, sie ihren rechtmäßigen Platz an der Spitze einnehmen und herrschen würden.
Die Tatsache, daß sie sich zur vollkommenen Antithese der neuen Gesellschaft entwickelt hatten, war ihnen völlig entgangen.
Es herrschten nun einmal, wie der Barde von Mersey es ohne es zu wissen vorhergesagt hatte, »äußerst merkwürdige Zeiten«.
Rambo lenkte sein Fahrzeug auf eine weitere Katze zu, doch das sechsbeinige Viech tänzelte rasch zur Seite.
Der Stadtwagen holperte über die zerbeulten Überreste von etwas, das zum Zeitpunkt seines Baus einmal sehr bedeutsam gewesen war, und hielt schließlich vor der Tür des Hotels California.
»Daheim, endlich daheim, juchhu«, sang Eric und sprang aus dem Führerhaus. »Verdammte Scheiße.«
»Paß auf, was du sagst«, ermahnte ihn Rambo und gesellte sich zu seinem Kumpanen hinten bei der Pritsche. Die Pritsche war leer.
»Hm, ich will verrückt sein«, sagte der Chefkannibale. »Das ist höchst unerwartet.«
»Das ist höchst unerwartet«, sagte der grinsende Jovil Jspht. »Warten Sie, lassen Sie mich sehen, ob ich das richtig verstanden habe. Sie haben mich ausgewählt, um in die Vergangenheit zu reisen und die Geschichte der Erde zu verändern.«
Mungo Madoc nickte weise. Wenn man es so ausdrückte, klang es bestenfalls ziemlich lächerlich. »Wir denken, Sie sind genau der richtige Mann für diesen Job.«
»Das bin ich in der Tat. Also werde ich mich vor diesem Paisley als eine Art Engel manifestieren?«
»Presley. Elvis Presley.«
»Und ihn überzeugen, daß er nicht zur Armee geht. Und anschließend kehre ich auf dem schnellsten Weg hierher zurück.«
Mungo klopfte ihm auf die Schulter. »Was könnte einfacher sein?«
»Meine Güte!« Jovil Jspht lief vor Stolz rot an. »Ein Engel!«
»Wir werden Sie mit allem ausstatten, was Sie für diesen Auftrag benötigen. In unseren Archiven gibt es mehrere Videos, die nach Presleys Tod angefertigt wurden. Alles spricht für ihn. Offengestanden, uns ist egal, was Sie zu diesem Presley sprechen. Überzeugen Sie ihn nur, daß er nicht zur Army geht. Den Rest können Sie getrost uns überlassen.«
»Und wenn ich fertig bin, brauche ich nur auf diesen kleinen Knopf zu drücken.« Jovil Jspht griff nach dem kleinen Kästchen, das vor ihm auf dem großen Vorstandstisch lag.
Garstang zog es hastig weg, bevor Jovil es berühren konnte. »Das ist richtig. Aber erst, wenn Sie einen beträchtlichen Abstand von Presley haben. Keinen Augenblick früher.«
Jovil blickte ihn verwirrt an. »Warum denn das?« fragte er.
»Weil… weil… warum eigentlich?« Mungo blickte seine Vorstände der Reihe nach an. »Warum eigentlich, Garstang?«
»Weil Sie ganz allein sein müssen«, sagte der Zeitkohl, der genau mitbekommen hatte, was vor sich ging. »Transiente Photonen verursachen eine Kreuzpolarisation des interstellaren Overdrives. Jeder, der zu nahe dabei steht, wird in den positronischen transdimensionalen graphischen Equalizer hereingezogen.«
»Ganz genau.« Mungo Madoc nickte anerkennend.
»Klingt ziemlich kompliziert.«
Mungo nickte erneut. »Ist es auch. O ja,
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