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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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würde er sich seiner wahren Aufgabe widmen. Der Revitalisierung der Serie. Er würde das Skript persönlich umschreiben.
    Jovil grinste von einem Ohr zum anderen. Und alles fand in den 1950er Jahren statt. Er hätte es selbst nicht besser planen können. Seine Lieblingsepoche in der irdischen Geschichte. Das Goldene Zeitalter der Science Fiction. Forbidden Planet, Them, The Quatermass Experiment. Das waren noch Zeiten. Der Himmel voller UFOs, und einfach jedes geheime Forschungslabor hatte ein radioaktives Mutantenskelett in seinen Regalen. Es hätte nicht besser sein können.
    Er würde den phnaargischen Zuschauern etwas liefern, an das sie noch lange zurückdenken sollten. Den Straßenfeger aller Straßenfeger. Er konnte bereits die Werbung für die Folgen sehen:
     
    Die Menschheit vor der größten Bedrohung aller Zeiten!
    Die Brut des Nuklearen Zeitalters… geboren im Bodenlosen Loch… kann nichts auf der Welt die…
    KILLERMADEN AUS DEM INNEREN DER ERDE
    aufhalten?
     
    Das war keine Laune des Schicksals. Kein bloßer Zufall, keine glückliche Begebenheit. Er war für diese Aufgabe auserwählt worden. Das war Göttliche Intervention.
    »Danke, danke sehr, lieber Gott!« zwitscherte Jovil Jspht, indem er Daumen und Zeigefinger gegen die Nase preßte und die heilige Geste vollführte. »Ich danke dir aus ganzem Herzen.«
     
    Hoch über alledem untersuchte die fragliche Gottheit ihre Nasenspitze in einem Rasierspiegel so groß wie Millionen Galaxien.
    »Du bist reif, du kleiner Mistpickel«, sagte sie.

7
    Die ganze Welt ist eine Bühne,
    und die Menschen nichts als Schauspieler.
    Elvis Presley
    Rex Mundi spähte aus der leeren Schadstofftonne, in der er vorübergehend Quartier bezogen hatte. Er sah, wie Rambo Blutaxt gegen das Heck seines getarnten Stadtfahrzeugs trat. Er sah auch, wie Rambo Blutaxt in das Heck von Eric Todesklinge trat, und schließlich sah er, wie Rambo Blutaxt gegen das Heck eines sechsbeinigen Kätzchens trat, es verfehlte und schwer im morastigen Dreck landete. Rex unterdrückte ein schadenfrohes Kichern und betastete sich auf der Suche nach gebrochenen Knochen. Er schien in bemerkenswert gutem Zustand, wenn man alles bedachte. Sein Strahlenschutzanzug war ein wenig versengt, doch die hitzeresistente Innenschicht hatte ihn vor dem Grillen bewahrt. Sein transparenter Schutzhelm allerdings war von schlimmen Rissen durchsetzt, und der ranzige Gestank der Außenwelt stand allzu deutlich in seinen erst kürzlich freigepopelten Nasenlöchern.
    Durch das geschwärzte Glas seines Helms hindurch beobachtete Rex, wie Eric seinem Kumpan aus dem Dreck half. Die beiden Devianti warfen bitterböse Blicke die Straße hinauf und hinunter. Wie sie die Arme hochwarfen und ausgiebig fluchten und schließlich in das Hotel California schlurften. Rex atmete so flach wie möglich, während er in seiner Schadstofftonne über sein weiteres Los nachdachte. Es sah nicht besonders rosig aus. Er hatte eine ungefähre Vorstellung, in welchem Wiederaufbaugebiet er sich befand, und es war ein ganzes Stück vom Nemesis-Bunker entfernt. Und obwohl er sich in einem Versteck befand, war er noch immer auf dem Gebiet des Devianti-Hauptquartiers, und das war kein Grund für augenblickliche Fröhlichkeit. Die Gegend war höchstwahrscheinlich durch eine Menge unangenehmer Fallen gesichert. Ultraschallkanonen, die einem Mann das Gehirn aus der Nase fallen ließen, noch bevor er bemerken konnte, daß er entdeckt worden war. Unsichtbare Laserzäune; ein Schritt zu weit, und man war in Scheiben geschnitten wie eine Fleischwurst.
    Rex’ Phantasie schwang sich in bis dahin für unmöglich gehaltene Höhen. Er steckte ziemlich tief im Dreck hier, daran bestand nicht der geringste Zweifel. Er warf einen flüchtigen Blick auf sein Chronometer; es war um vierzehn Uhr dreißig stehengeblieben, was bedeutete, daß er allerhöchstens noch eine Stunde hatte, bevor es dunkel wurde und der nächtliche Regen einsetzte. Und Gott weiß was aus seinen Schlupflöchern kroch, um nach Nahrung zu suchen. Rex mußte hier weg, und zwar so schnell wie irgend möglich.
    Er hatte nie viel mit Religion am Hut gehabt. Die vorgekaute Theologie, die endlos von den Fernsehschirmen auf ihn eingerieselt war, hatte ihn kaum überzeugen können. Ob er mit dieser Meinung alleine dastand oder ob die gesamte Zuschauerschaft seine Zweifel teilte, das wußte Rex nicht zu sagen. Vielleicht war er der letzte Atheist auf der Welt. Und falls ja, dann würde Gott jetzt

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