Das Musical
das ist es in der Tat.«
Jovil wandte sich dem Kohl zu. »Und was geschieht mit Ihnen?«
»Ich kehre auf eigene Faust zurück. Machen Sie sich wegen meiner keine Sorgen.«
»Da wir das nun geklärt hätten, wird Sie Mister Garstang hier mit den weiteren Details vertraut machen und Ihnen die notwendige Ausrüstung zur Verfügung stellen. Haben Sie noch irgendwelche Fragen?«
Jovil schüttelte den Kopf. »Im Augenblick fallen mir keine ein.«
»Gut. Ich bin sicher, daß Mister Garstang Ihnen sämtliche Antworten geben kann, sollten denn noch Fragen aufkommen. Nicht wahr, Mister Garstang?«
»In der Tat, Sir.«
»So weit, so gut.« Mungo zerrte Jovil auf die Beine, straffte sich und salutierte vor ihm. »Viel Glück, Soldat. Die Zukunft der Serie ruht nun in Ihren Händen. Wir zollen Ihnen unseren Beifall.«
Die Mitglieder des Vorstands faßten sich an den Händen. Auf Phnaargos galt Beifall als das höchste Kompliment, das man einem Individuum zollen konnte. Er bedeutete, daß man es tatsächlich geschafft hatte. Auf der Erde des zwanzigsten Jahrhunderts wäre es nur mit einem Gastauftritt in Arabella oder mit einem verleumderischen Angriff einer Zeitung auf die sexuellen Gewohnheiten des Betreffenden zu vergleichen gewesen.
»Sie können sich auf mich verlassen.« Jovil Jspht stand starr und nahm Haltung an. Eine Träne kullerte aus seinem Auge. Unter weiterem Beifall verließ er das Vorstandszimmer in Begleitung von Gryphus Garstang, der das kleine schwarze Kästchen mit weit ausgestreckten Armen behutsam vor sich her trug.
»Vergessen Sie das hier nicht«, sagte Mungo Madoc. Er hob den Zeitkohl auf und warf ihn hinter den beiden her.
Die Tür zum Vorstandszimmer glitt ins Schloß, und Mungo rieb sich die Hände.
»Ich schätze, diese Angelegenheit ist erfreulich glatt verlaufen.«
Fergus Shaman schüttelte zweifelnd den Kopf. »Ich muß wirklich protestieren. Sie gehen die Sache ganz falsch an. Das endet in einem großen Desaster.«
»Sie würden die Zeitreise lieber selbst unternehmen, wie?«
Fergus rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her. »Das will ich damit nicht sagen. Aber ihn in die Luft zu sprengen… irgend etwas könnte schiefgehen.«
»Was mir Sorgen bereitet«, sagte Lavinius Wisten, »ist die Tatsache, daß er nicht einmal nachgefragt hat, ob die Mission möglicherweise gefährlich ist.«
»Er vertraut uns eben.«
»Es wird in Tränen enden!« prophezeite Fergus.
»Und noch eine Sache«, fuhr Wisten fort. »Dieser Zeitkohl. Er ist für meinen Geschmack ein wenig zu schnell hinter unseren Plan gekommen. Ich würde ihm nicht soweit über den Weg trauen, wie ich ihn treten kann.«
Mungo nickte heftig. »In dieser Sache sind wir beide völlig gleicher Meinung. Ich schätze, wir werden unserem Freund eine kleine Überraschung bereiten, wenn er aus der Vergangenheit zurückkehrt.« Er vollführte die Handbewegungen, die man beim Essen mit Messer und Gabel macht.
Fergus sprang auf. »Das können Sie nicht tun! Der Zeitkohl ist ein Wunder hortikultureller Wissenschaft! Er wird uns ganz neue Einsichten erschließen. Völlig neue Welten!«
»Der Zeitkohl ist ein überflüssiges Risiko«, entgegnete Mungo Madoc mit entschiedener Stimme. »Und er schmeckt sicher wunderbar, leicht gedünstet und mit einer Messerspitze Butter versetzt.«
Fergus Shaman vergrub den Kopf in den Händen und weinte bitterlich.
Während der Lift obszön durch die nachgiebige Membranröhre nach unten glitt, schnalzte Jovil Jspht mit der Zunge und ließ die Finger knacken. Es stimmte, daß er mit keiner Silbe nach den möglichen Gefahren der Mission gefragt hatte. Doch das lag einfach daran, daß er nicht einen Augenblick darüber nachgedacht hatte. Hier standen weit größere Dinge auf dem Spiel. Und außerdem, was sollte schon schiefgehen? Er war der Auserwählte. Der Retter der Serie. Der Mann mit der Mission.
Und Jovil Jspht hatte die ganze Sache bereits bis in jedes Detail ausgetüftelt. Er würde in die 1950er Jahre zurückkehren und diesen Presley aufspüren, und dann würde er ihn auf die richtige Bahn bringen. Darin lag sicherlich kein Problem. Und wenn doch, dann konnte er diesem Presley immer noch den kleinen schwarzen Kasten in die Hand drücken und ihn in die Zukunft schicken, damit er mit eigenen Augen sah, was er angerichtet hatte. Kein Problem, wie gesagt. Außerdem besaß Jovil Jspht nicht die Absicht, den kleinen schwarzen Kasten zu benutzen. Sobald er diese Presley-Geschichte erledigt hatte,
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