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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Kohl.«
    Mungo Madoc machte grabende Geräusche mit einer eingebildeten Kompostschaufel. »Tritt vor und sprich. Wir warten auf deine Vorschläge«, sagte er zu dem schwatzhaften Gemüse.
    »Nun ja«, begann der Kohl, »ich mach’s kurz. Es hat alles mit Mikro- und Makrokosmos zu tun. Wie oben, so auch unten – wenn Sie verstehen, was ich meine. Das infinite Atom, der Kohl, der Planet, die Sonne, sämtliche Sphären, die Sie sehen. Sie sind alle ganz ohne Zweifel vertraut mit dem phnaargischen Dogma, daß das gesamte Universum nichts weiter ist als ein Pickel auf der Nase Gottes.«
    Alle Anwesenden mit Ausnahme der Zeitsprosse machten das heilige Zeichen, indem sie sich mit Daumen und Zeigefingern in die Nasenspitzen kniffen.
    »Dann wollen Sie ohne Zweifel über diese Angelegenheiten reden, bevor der Große Eine Seinen Güllehahn öffnet.«
    »Das ist ein Argument«, sagte Mungo. »Wir dürfen nicht mehr länger Zeit mit der einfachen Mechanik verschwenden. Kannst du – mit Exaktheit, meine ich – ein Mitglied unserer Gruppe zu einem Ort und einer Zeit auf der Erde zurückbefördern?«
    »Ein Stück Torf. Obwohl es für den begleitenden Zeitreisenden möglicherweise das eine oder andere biologische Problem gibt.«
    »Ah.« Mungo nickte bedeutsam. »Das überrascht mich jetzt irgendwie.«
    »Ironische Extrapolationen sind bei mir Zeitverschwendung. Ich halte mich lediglich an die Fakten. Der gewöhnliche Phnaarg ist nicht geschaffen, um durch die Zeit zu reisen. Er ist zum einen nicht richtig gebaut. Er nimmt unterwegs alle möglichen ›Dinge‹ auf.«
    »Was denn? Meinst du vielleicht Keime?«
    »Wissen«, erwiderte der Zeitkohl. »Wir reisen mit der Geschwindigkeit des Gedankens und deswegen mit der gleichen Wellenlänge. Er wird alles aufnehmen, ganze Jahrhunderte. Das akkumulierte Wissen eines jeden intelligenten Wesens im gesamten Universum. Von allem, was je gelebt hat und möglicherweise auch leben wird.«
    »Und wann brechen wir endlich auf?« fragte Mungo. »Am besten bringen wir es gleich hinter uns, eh?«
    »Langsam, langsam. Der Mann, der diese Reise unternimmt und all dieses Wissen aufnimmt, wird…«
    »… gottgleich werden«, vollendete Mungo Madoc den Satz.
    »… verrückt werden«, sagte der Zeitkohl. »Total durchdrehen.«
    »Ah«, sagte Mungo. »Ich verstehe.«
    »Verrückt wie ein Hutmacher«, fuhr der Zeitkohl fort. »Neben der Kappe, verstehen Sie?«
    »Ja, ja.«
    »Ein Fall für die Rapsmühle.«
    »Danke sehr.«
    »Ein Wahnsinniger, ein Irrer, ein Mondsüchtiger…«
    »Ich danke dir. Und all das geschieht, während er die Reise in die Vergangenheit unternimmt?«
    »Die Reise zurück in die Vergangenheit geht ja noch in Ordnung. Es ist der Rückweg in die Zukunft, der dafür verantwortlich ist. Der seinen Verstand durchknallen läßt, der ihn vollkommen…«
    »Ich danke dir. Diese Angelegenheit erfordert gründliches Nachdenken. Fergus, seien Sie so gut und bringen Sie Ihren kleinen Freund nach unten in die Lobby. Ich bin sicher, er hat Lust auf ein Glas Wasser mit ein wenig Dünger oder was auch immer.«
    »Ich bin praktisch selbsterhaltend, Boß«, sagte der Zeitkohl. »Mein metabolischer Stoffwechsel verläuft unendlich langsam.«
    »In die Lobby!« brüllte Mungo, kurz davor, die Beherrschung zu verlieren.
    Die Tür schloß sich hinter einem mißlaunigen Fergus mit einem protestierenden Rosenkohl im Arm. Mungo grinste die restlichen Mitglieder seines Vorstands der Reihe nach an. Sie erwiderten seine Blicke mit unterschiedlichen Graden von Besorgnis.
    »Das ist ein Problem«, sagte Mungo Madoc. »Ein Problem, wie ich es bisher noch nicht gekannt habe. Doch es besitzt Potential. Die Sache gefällt mir.«
    »Aber es wird nicht funktionieren!« protestierte Gryphus. »Wenn Sie mich fragen, dann ist es nichts weiter als ein Haufen…«
    »Ich frage Sie aber nicht. Ich sehe selbst, wo das Problem liegt. Um zum Ziel zu gelangen, müssen wir einen von uns zurück in die Vergangenheit entsenden. Und bei seiner Rückkehr wird er verrückt.«
    »Und leidet an Wahnvorstellungen, er sei Gott«, kicherte Diogenes ›Dermot‹ Darbo. »In der Tat.«
    »Jedes Problem besitzt eine einfache Lösung. Dieses hier ist lediglich eine Frage der Entbehrlichkeit.«
    Ein großes Schweigen senkte sich auf das Vorstandszimmer herab. Lautlose Stoßgebete wurden gen Himmel gesandt.
    »Keine Sorge.« Mungo hob die Hand. »Ich erachte niemanden von Ihnen als entbehrlich. Wir brauchen einen Freiwilligen. Jemanden,

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