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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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scheinen also korrekt gewesen zu sein.«
    »Er scheint ein wenig verwirrt zu sein«, entgegnete Rambo. »Die Tempelbeleuchtung ist eingeschaltet, doch die Gemeinde hat sich noch nicht gezeigt. Diese Koteletten sind echt der Hammer. Außerdem haben wir alle gesehen, wie er hier vor uns mitten aus dem Nichts materialisiert ist, oder nicht?«
    »Hör mal, Bruder, wenn das hier eine von diesen dämlichen religiösen Sektenbruderschaften sein soll, dann habt ihr definitiv den Falschen erwischt.«
    Rambo blickte Eric an, doch Erics Gesicht verriet nichts.
    »Wir sind deine Jünger«, sagte Rambo.
    »Jünger? Du meinst wohl, ihr seid meine Fans? Scheiße, ich glaub’, ich träume. Auf was zur Hölle bin ich da bloß gelandet?«
    »Träume.« Eric nickte verstehend. »Die Menschen sind nichts als Träume der Götter. Das hab’ ich jedenfalls gelesen.«
    »Hör mal, ich muß mal dein Telephon benutzen. Colonel Tom muß mir unbedingt ‘nen Wagen schicken oder was weiß ich.«
    »Irgend jemand soll seine Worte aufschreiben!« Eric rang die Hände. »Die Revolution hat begonnen. Wir mögen seine Worte vielleicht nicht verstehen, aber wer weiß, was zukünftige Generationen dazu sagen. Das wird die Heilige Schrift, Rambo!«
    Rambo zupfte sich an seinem linken Ohrläppchen. »Das klingt aber gar nicht nach heiligen Worten, alter Schwede. Sollte er nicht ganz anders reden, so richtig altertümlich, meine ich?«
    »Hat vielleicht irgend jemand ‘nen Vierteldollar?« fragte Elvis. »Oder kann ich irgendwo ein R-Gespräch führen? Wo ist die nächste Telefonzelle?«
    »Ich schreib’s in Lautschrift auf«, sagte Eric. Er nahm eine Steintafel zur Hand und machte sich daran, mit Holzkohle darauf zu kritzeln. »Vierteldollar, das klingt einfach. Irgendeine Art von religiösem Artefakt, schätze ich.«
    Ein Ausdruck vollkommener Perplexität breitete sich auf der edlen Stirn des King aus. »Wollen Sie mir etwa allen Ernstes erzählen, Sie wüßten nicht, was ein Vierteldollar ist?«
    »Nicht genau, King.«
    Ein Ausdruck allerhöchster Erleuchtung, von der Sorte, die der Leser bestimmt wiedererkennen wird, huschte über Elvis Presleys Gesicht. »Ich bin in Moskau!« stöhnte er. »Die Kommunisten haben mich gekidnappt. Ihr kriegt nicht ein Wort aus mir raus. Gott segne Amerika…« Elvis legte die Hand aufs Herz und begann zu singen.
    »‘tschuldige, Boß«, ertönte eine Stimme aus seiner linken Hand. »Aber wenn ich vielleicht auch das eine oder andere Wort dazu sagen dürfte…?«
    »Das Wunder der sprechenden Hand!« Rambo preßte die Stirn gegen den Boden. »Schreib das auf, Eric! Schreib alles auf!«
    »Mach ich«, antwortete Eric und kritzelte auf die Steintafel wie nichts Gutes.
    »Ich hasse es, Sie zu unterbrechen, Chef, aber wenn ich Daumen hätte, dann würden sie jetzt jucken. Wir stecken in großen Schwierigkeiten.«
    Elvis Singen verklang. Die Tür öffnete sich knarrend, und Rex Mundi steckte seinen behelmten Kopf herein.
    »Huhu!« rief er. »Hallo! Ist jemand zu Hause?«
    »Der Götzendiener!« Rambo sprang auf. »Packt ihn! Tötet den Götzendiener!«
    Die Devianti rappelten sich wie ein Mann auf die Beine. Waffen wurden gezückt.
    »Halt, wartet!« kreischte Rex erschrocken. »Nicht so hastig. Ich bringe gute Nachrichten.«
    »Erschlagt den Heiden! Bei Godefrey, das ist unser gestriges Mittagessen!«
    »Ich denke, jetzt ist der geeignete Zeitpunkt, um eine Fliege zu machen, Chef«, riet der Zeitkohl. »Ich an Ihrer Stelle würde sehen, daß ich Leine ziehe, während diese Irren anderweitig abgelenkt sind.«
    »Ich bin an meiner Stelle«, sagte Elvis. Er steckte den Zeitkohl in seine obere Tasche. »Komm, wir verschwinden von hier.«
     
    »Halt, immer schön langsam.« Der Dalai Lama spähte auf den Bildschirm des Terminals. »Wir wollen diese Geschichte nicht überstürzen.«
    Gloria beugte sich zu ihm vor. »Warten Sie noch, bis er weit genug weg ist.«
    »Natürlich. Ich möchte nicht, daß Ihrem Bruder etwas zustößt.«
    »Ich hab’ ein Signal«, sagte ein nichtssagender Domestik, der ein Signal hatte. »Zwei Signale genaugenommen. Aber ich kann nicht sagen, von wem sie stammen.« Dan und Gloria beobachteten die kleinen roten Punkte auf dem flackernden schmutzigbraunen Schirm. »Sie überqueren das Gelände«, sagte der Nichtssagende weiter. »Da, sehen Sie die Signatur des Flugwagens? Sie sind in den Wagen eingestiegen!«
    »Dann muß es sich um Rex handeln.«
    »Und er hat einen von ihnen bei

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