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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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sich.«
    »Aktivieren Sie den Wagen und bringen Sie beide hierher zurück«, befahl Dan.
     
    »Das ist ganz einfach.« Der Zeitkohl musterte das Armaturenbrett. »Dreh den Zündschlüssel um, gib ein wenig Gas und zieh den Joystick zu dir.«
    »Das ist ein beschissenes Raumschiff!« entgegnete Elvis Presley.
     
    »Sie sind in der Luft.«
    »Jagen Sie das ganze Viertel hoch.« Dan ballte eine knotige Faust. »Atomschlag. Vernichten Sie’s!«
    »Atomschlag?« Gloria wich vom Schirm zurück. »Was haben Sie vor?«
    »Nennen Sie es meinetwegen unfreiwillige Euthanasie«, sagte der Dalai.
    »Koordinaten festgelegt«, sagte der Nichtssagende. »Countdown läuft.«
    »Das können Sie nicht tun! Damit würden Sie einen Krieg auslösen!«
    »Das ist eigenes Territorium, Gloria. Innere Angelegenheiten. Ein Hauptquartier von Terroristen. Die Nachrichten werden melden, daß sie sich versehentlich mit einer selbstgebastelten Bombe in die Luft gesprengt haben.« Dan wandte sich zu dem Domestiken um. »Haben Sie alle Vorbereitungen getroffen, um die Explosion auf Video aufzuzeichnen?«
    »Ja, Heiligster.«
    »Aber… eine Atombombe! Ist das nicht ein wenig übertrieben?«
    »Etwas liegt in der Luft, Gloria. Ich kann es fühlen. Werfen Sie mir meinetwegen vor, daß ich übervorsichtig bin. Oder nein, halt, werfen Sie mir nichts vor. Immerhin bin ich der Dalai Lama.«
    »Der Flugwagen ist aus dem Abwurfgebiet heraus, Heiligster.«
    »Dann schießen Sie die Rakete ab.« Dan fuchtelte beschwörend mit den Händen in der Luft. »Om-mani-padme-bumm.«
     
    OM MANI PADME BUUUUUUUMMMMMMMM.

13
    … Dreizehntausend. Kein Witz! Dreizehntausend Dollar! Für eine kleine Ein-Dollar-Wette. Ich hab’ den ganzen nächsten Tag im Fangio’s gesessen und darauf gewartet, daß dieser Gott sich zeigt. Ich dachte mir, daß er vielleicht seinen Anteil will oder so was. Ich denke, ich dachte mir noch eine ganze Menge mehr. Wie er dazu gekommen ist, mich aus all den Millionen herauszusuchen. Wie er dazu gekommen ist, verstehen Sie. Lauter so’n Zeugs. Ich hatte schließlich den ganzen Tag Zeit dazu. Gegen sechs ist er dann gekommen. Er hatte getrunken, aber er war fröhlich. Er hat mich angelächelt und gesagt, es täte ihm leid, daß er zu spät ist, als wären wir verabredet und so, aber das waren wir nicht. Er fragt mich also, ob ich wieder so ein Gefühl von Glück hätte, nur daß es nicht wie eine Frage klingt, so wie er es sagt. Dann reicht er mir einen neuen Wettschein. Die ersten Fünf aus dem Abendrennen draußen an der Küste sind angekreuzt. Ich brauch’ aber einen neuen Buchmacher, sage ich. Er überreicht mir eine Liste mit Namen. Wenn Sie bei ‘ner Million sind, sagt er, dann gehen wir zur Wall Street. Und das haben wir dann auch getan.
    Das Sub-Urbane Buch der Toten
    Der Feuersturm brach los. Ziegel schmolzen, und Beton verbrannte zu Kohlenstoff. Der Flammenvorhang raste zu der künstlichen Wolkendecke hinauf, wirbelte sie durcheinander und brach hindurch. Die Schockwelle raste in alle Richtungen davon und ionisierte den Äther. Sie tötete und zerfetzte alles, während sie sich in immer weiteren Kreisen ausbreitete.
    »Guter Schuß«, sagte der Dalai Dan.
     
    Die Zeit vergeht schnell, wenn man sich amüsiert. Sie vergeht wie im Flug, wenn man schläft. Wie schnell sie erst vergeht, wenn man tot ist, kann man nur raten. Rex war nicht tot.
    Betrogen und mit einer Atombombe aus großer Höhe beworfen, aber nicht tot.
    Er war in großer Dunkelheit zu sich gekommen, was zunächst einmal überhaupt nicht vielversprechend aussah. Genausowenig wie der Geruch überhaupt nicht vielversprechend… äh, roch. Rex stöhnte, wie man das eben so tut, und betastete seinen Körper auf der Suche nach vorhandenen funktionierenden Überresten, falls noch welche vorhanden waren. Die wichtigsten Extremitäten waren noch dort, wo sie hingehörten. Er stöhnte noch einmal, quasi zur Sicherheit, und versuchte aufzustehen.
    »Ganz ruhig jetzt.« Es war nicht seine Stimme. Genausowenig wie der Geruch nach Veilchen von ihm stammte.
    »Wo? Wer? Was? Eh…« stammelte Rex. Ein schwacher Lichtschein leuchtete vor ihm auf. Und dort war sie und lächelte ihn an. »Du. Du hast mich gerettet…«
    Sie nickte. Der goldene Lichtschein um ihren Kopf leuchtete heller. »Und ich habe dich jetzt beinahe acht Stunden lang bewacht. Jetzt kommst du mit mir. Dir wird nichts geschehen.«
     
    »Showtime.« Der Dalai Dan rollte seine Ärmel herunter. »Und bringen Sie die

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