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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Tänzerinnen auf die Bühne.«
     
    Dies ist die Zeit
    Dies ist der Ort
    Dies ist die Zeit zu sehen,
    Was das Schicksal für uns bereithält
    Es heißt alles oder nichts,
    Siegen oder sterben,
    Und hier ist der Mann,
    Auf den wir alle gewartet haben.
    Er ist der Mann mit dem größten
    Dem gewichtigsten Gast
    Dem heiligsten Geist
    Im kosmischen Drama
    Hier kommt er
    Der Schah des Showgeschäfts,
    der Dalai… Dalai… Dalai
    Dalai… Lama.
     
    Die Lamaretten warfen die Beine in die Höhe und machten die kreisenden Beckenbewegungen. Die Kameras zoomten auf goldene Schamregionen und dann herum auf das grinsende Gesicht Dessen-der-wußte-was-im-großen-Metaphysikum-was-ist.
    »Hallo und guten Tag zusammen«, krähte der Dalai höchstpersönlich. »Und willkommen bei Nemesis.« Applaus aus den Synthesizern. Anhaltender Applaus. Lichter blitzten. Summer summten. Das Stationslogo jagte seinen drei Schwänzen hinterher.
    »Und heute abend haben wir eine ganz besondere Show für Sie vorbereitet.«
    Die Bunkerlebenden gehorchten der Heiligen Schrift und rissen ihre Dosen mit Buddhabier auf, während sie das Mantra des Tages intonierten: »Gib uns ein Om. Gib uns ein Mani…« und so weiter uns so fort.
    »Die heutige Show ist keine gewöhnliche Show. Nicht daß eine der vergangenen Shows jemals gewöhnlich gewesen wäre. O nein, meine Herrschaften.« Dan fuhr mit der Hand über die nackten Schenkel einer noch nicht erprobten Lamarette. »Heute abend haben wir einen jungen Mann bei uns, von dem ich weiß, daß Sie ihn lieben werden. Er ist direkt im Sender gelandet. Er sagt, daß er aus Tupelo, Mississippi kommt, und er nennt sich selbst den King.«
    »Ooooooooohhh«, machten die Lamaretten.
    »Ganz genau. Und wie viele Könige können eine einzige Krone tragen? Nein, bemüht euch nicht. Die Antwort lautet: Einer. Und dieser Junge hier sagt, er wäre der einzige und wahre. Also sieht alles ganz danach aus, als bekämen wir eine Menge Spaß. Meine Damen und Herren, ich will Sie nicht länger auf die Folter spannen. Der King… los, kommen Sie raus.«
    Ermutigt und ermuntert von einem landwirtschaftlichen Gerät des einundzwanzigsten Jahrhunderts, genannt elektrischer Viehstock, sprang Elvis Presley auf die Bühne hinaus.
    Als er von den Scheinwerfern erfaßt wurde, durchlief den King of Rock’n’Roll eine dramatische Veränderung. Von einem verwirrten, ängstlichen Schmuck zu einer wahrhaft großartigen Gestalt. Groß und zahlreich sind die Wunder dieser Welt – erklärbar jedoch zum größten Teil nicht.
    »Bringt die Band hinter mir herunter, Jungs«, sagte der Große Elvis. Und: »Wo ist nur meine Gitarre?«
    »Willkommen in meiner Show!« krähte der Dalai Lama fröhlich und drehte sich einmal auf einem verspiegelten Absatz um die eigene Achse. »Mister King, wenn ich mich nicht irre?«
    » Der King. Nennen Sie mich den King.«
    »Also schön, ›Den‹, wir freuen uns so sicher wie die Hölle, Sie hier zu sehen. Und auf welchem Gebiet würden Sie gerne unsere Fragen beantworten?«
    Zu Dans nicht geringem Ärger hatten sich mehrere seiner Lamaretten aus der Traube rings um ihn gelöst und umschwärmten nun den jungen Mann mit den irren Koteletten. Dieser Bursche wandert direkt über die Klippe, dachte er. »Kommt schon, Mädels. Laßt dem Jungen wenigstens Luft zum Atmen.«
    »Ooooh und aaaah«, machten die Lamaretten.
    »Könntet ihr jetzt freundlicherweise aufhören!«
    Widerwillig und in dem Wissen, auf welcher Seite das Brot mit Butter bestrichen war, ließen die ungezügelten Heiratsfähigen vom Objekt ihrer Begierde ab. Größtenteils schmollend.
    »Und los geht’s mit der Show!« kreischte der Dalai Dan.
    »Wo ist meine Gitarre?« kreischte der King.
    »Ich hol’ sie, Chef«, sagte eine kleine vegetarische Stimme.
    »Wir sind noch nicht so recht weitergekommen, mein Junge. Worüber würdest du heute abend gerne Fragen beantworten?«
    »Fragen? Ich hab’ gerade ›Love Me Tender‹ bei Ed Sullivan aufgenommen. Falls es dazu Fragen gibt, so wenden Sie sich doch bitte an Colonel Tom.«
    »Wir sind hier bei Nemesis.« Dieser Junge hat nicht alle Tassen im Schrank, dachte der Dalai. »Marion, kann ich jetzt bitte die Fragen haben? Die Fragen, ganz gleich welche, bitte.«
    Marions Auftritt auf der Bühne zog stets stehende Ovationen seitens der männlichen Bunkerbewohner nach sich. Was Sie nehmen können, wie Sie wollen. Keine Frau konnte so überirdisch gut aussehen, doch Marion schien das nicht zu kümmern. Selbst

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