Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
Vom Netzwerk:
meditiert, über das kosmische Bewusstsein des Menschen und anderen Blödsinn diskutiert.« Kevin schob die Schublade zu und lehnte sich mit der Schulter dagegen. »Sie sehen nicht aus wie der Typ, der gern meditiert.«
    Das war nun endlich mal was Erfreuliches.
    »Worüber haben Sie draußen auf der Gasse mit ihr gesprochen?«
    Er fragte sich, ob Kevin womöglich an der Hintertür gelauscht hatte, aber dann hätten sie vermutlich jetzt nicht dieses Gespräch geführt. Joe verzog langsam die Mundwinkel zu einem trägen Lächeln. »Wer sagt, dass wir gesprochen haben?«
    Kevin lächelte ebenfalls, dieses Ich-bin-auch-im-Jungs-Club-Lächeln, und Joe verließ das Büro.
    Das Erste, was Joe auffiel, als er in den vorderen Teil des Ladens kam, war der Duft. Es roch wie in einem Kiffernest, und er hätte gern gewusst, ob seine geheime Informantin etwa öfter mal einen Trip einwarf. Das würde eine ganze Menge erklären.
    Joe ließ den Blick durch den Raum schweifen und das merkwürdige Sortiment aus Alt und Neu auf sich wirken. In einer Ecke waren ausgefallene Schreibgeräte, Brieföffner und Schachteln mit Papier in die Fächer eines Schreibtisches eingeordnet. Er warf einen Blick auf den Haupttresen und den in einer Glasvitrine neben der Registrierkasse ausgestellten antiken Schmuck. Er speicherte alles sorgfältig in seinem Gedächtnis ab, bevor sich seine Aufmerksamkeit einer Leiter am Schaufenster und der Frau auf der obersten Sprosse zuwandte.
    Heller Sonnenschein erhellte ihr Profil, schimmerte in ihrem langen rotbraunen Haar und machte ihren dünnen gelben Rock wie auch die Bluse durchsichtig. Sein Blick wanderte von ihrem Gesicht und Kinn über die schmalen Schultern und die vollen Brüste. Gestern war er stinksauer gewesen, und sein Oberschenkel hatte geschmerzt, aber deshalb war er längst nicht tot. Er war sich ihres weichen Körpers, eng an seinen gepresst, durchaus bewusst gewesen. Und ihrer Brüste, als er sie nach verborgenen Waffen abtastete. Als sie zu seinem Wagen gingen, hatte der kalte Regen ihr T-Shirt durchnässt, sodass ihre Brustwarzen deutlich zu sehen waren.
    Sein Blick wanderte weiter zu ihrer Taille und ihren schön geschwungenen Hüften. Augenscheinlich trug sie unter ihrem Rock nichts außer einem Bikinislip. Wahrscheinlich weiß oder hautfarben. Nachdem er sie die gesamte vergangene Woche beschattet hatte, wusste er ihren hübsch gerundeten Hintern und die langen Beine bereits zu schätzen. Ihm war egal, was in ihrem Führerschein geschrieben stand, sie war auf jeden Fall beinahe einsachtzig groß und hatte entsprechend lange Beine. Die Art von Beinen, die sich einfach wie von selbst um die Taille eines Mannes schlangen.
    »Brauchen Sie Hilfe?«, fragte er, kam näher und löste den Blick von ihren üppigen weiblichen Formen, um ihr ins Gesicht zu sehen.
    »Das wäre prima«, sagte sie, warf sich die Haarmähne über eine Schulter und blickte über die andere hinweg zu ihm herab. Sie nahm einen großen, blauweißen Teller von einem Gestell im Schaufenster. »Einer meiner Kunden kommt irgendwann heute Vormittag, um das hier abzuholen.«
    Joe nahm ihr den Teller aus der Hand und trat zurück, als sie von der Leiter stieg.
    »Hat Kevin geglaubt, dass Sie meine Aushilfe sind?«, fragte sie beinahe flüsternd.
    »Er hält mich für etwas mehr als Ihre Aushilfe.« Er wartete, bis sie vor ihm stand. »Er glaubt, Sie sind scharf auf meinen Körper.« Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und verwirrte die weichen Locken, bis sie aussah, als wäre sie gerade aus dem Bett gestiegen. Genauso hatte sie es am Vortag auf dem Polizeirevier schon einmal gemacht. So ungern er es sich eingestand, es war eine verdammt erotische Geste.
    »Sie machen Witze.«
    Er machte ein paar Schritte auf sie zu und flüsterte ihr ins Ohr: »Er denkt, ich bin Ihr ganz privates Spielzeug.« Ihr Haar roch betörend nach Rosen.
    »Hoffentlich haben Sie ihm das ausgeredet.«
    »Warum sollte ich?« Er lehnte sich zurück und lächelte in ihr entsetztes Gesicht.
    »Ich weiß wirklich nicht, was ich verbrochen habe, um das zu verdienen«, sagte sie, nahm den Teller entgegen und ging um Joe herum. »Ich habe bestimmt niemals etwas so Furchtbares getan, was ein dermaßen gemeines Karma rechtfertigen würde.«
    Joes Lächeln erstarb, seine Nackenhaare sträubten sich wie unter einem kalten Luftzug. Er hatte es vergessen. Er hatte sie auf der Leiter stehen sehen, die Sonne hatte ihre weichen Kurven sichtbar gemacht, und da hatte er

Weitere Kostenlose Bücher