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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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mehr noch, er war ihr Freund.
    »Du wirkst so erhitzt und besorgt.«
    »Aufsteigende Hitze.«
    »Du bist nicht alt genug für Hitzewallungen. Dahinter steckt mehr, als du verrätst. Das ist nicht deine Art. Bist du in deine Aushilfskraft verliebt?«
    Gabrielle konnte nur mit Mühe verhindern, dass sie entsetzt nach Luft schnappte. »Nein.«
    »Dann kann es nur Lust sein.«
    »Nein!«
    Die Hintertür erbebte unter einem Klopfen. »Da kommt dein Freund«, sagte Kevin.
    Sein Gesicht verriet ihr, dass er tatsächlich glaubte, sie wäre heiß auf ihre Aushilfskraft. Manchmal dachte Kevin, er wüsste alles, obgleich er meistens keine Ahnung hatte. Aber ihre Erfahrungen mit Männern hatten sie gelehrt, dass das gewöhnlich bei allen so war. Sie legte die Rechnungen auf ihren Schreibtisch und verließ den Raum. Die Vorstellung, Joes Freundin zu spielen, beunruhigte sie. Sie durchquerte den hinteren Lagerraum, der gleichzeitig eine kleine Küche beherbergte, und öffnete die schwere Holztür.
    Und da stand er in abgetragenen Levi's, weißem T-Shirt und schwarzer Aura. Er hatte sich das schwarze Haar schneiden lassen, eine Flieger-Sonnenbrille verbarg seine Augen. Seine Miene war undeutbar.
    »Sie sind pünktlich«, sagte Gabrielle zu ihrem Spiegelbild in seiner Brille.
    Er zog eine schwarze Braue hoch. »Bin ich immer.« Mit einer Hand ergriff er ihren Arm, mit der anderen schloss er die Tür hinter ihr. »Ist Carter da?«
    Nur etwas dünne Luft trennte ihre Bauernbluse von seiner Brust, und ihr Kopf war eingehüllt von einem Duft nach Sandelholz und Zeder und von etwas so Faszinierendem, dass sie gern gewusst hätte, wie es hieß, damit sie es in Flaschen füllen konnte.
    »]a«, sagte sie und löste ihren bloßen Arm aus seinem Griff. Sie schlüpfte an ihm vorbei und die Gasse entlang bis hinter den Abfallcontainer. Den Druck seiner Finger spürte sie immer noch auf ihrer Haut.
    Er folgte ihr. »Was haben Sie ihm gesagt?«, fragte er leise.
    »Was ich ihm sagen sollte.« Ihre eigene Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, als sie fortfuhr: »Ich habe gesagt, ich hätte meinen Freund eingestellt, damit er ein paar Regale umbaut.«
    »Und er hat es geglaubt?«
    Es machte sie nervös, zu ihrem eigenen Spiegelbild sprechen zu müssen, und sie senkte den Blick von seiner Sonnenbrille auf den Bogen seiner Oberlippe. »Natürlich. Er weiß, dass ich niemals lüge.«
    »Aha. Gibt's noch was, was ich wissen müsste, bevor Sie mich Ihrem Geschäftspartner vorstellen?«
    »Ja, gewissermaßen.«
    Er presste leicht die Lippen zusammen. »Und was?«
    Sie wollte höchst ungern zugeben, dass Kevin glaubte, sie sei in ihn, Shanahan, verliebt, deshalb verdrehte sie seine Behauptung geringfügig. »Er denkt, Sie wären total verliebt in mich.«
    »Wie kommt er denn darauf?«
    »Weil ich es ihm gesagt habe«, erklärte sie und fragte sich, seit wann Lügen solch einen Spaß machte. »Seien Sie also besser besonders nett.«
    Seine Lippen bildeten noch immer einen schmalen Strich. Er fand die Sache keineswegs lustig.
    »Vielleicht sollten Sie mir morgen Rosen schenken.« »Ja, und vielleicht sollten Sie jetzt mal die Luft anhalten.«
    Joe kritzelte eine falsche Adresse und Versicherungsnummer auf ein Formular, ließ seine Umgebung auf sich wirken und nahm alles wahr, ohne irgendetwas anzusehen. Seit fast einem Jahr hatte er nicht mehr undercover gearbeitet, aber damit verhielt es sich genauso wie mit dem Fahrradfahren. Er hatte nicht vergessen, wie man einen Verbrecher überführt.
    Er lauschte dem leisen Klappern von Gabrielles Sandalen, als sie aus dem Raum ging, und dem entnervenden Klicken des Montblanc-Kugelschreibers, dessen Druckknopf Kevin Carter unablässig mit dem Daumen traktierte. Als Joe hereingekommen war, hatte er zwei Aktenschränke, zwei schmale zimmerhohe Fenster auf Gabrielles Seite und jede Menge aussortierter Ware auf ihrem Schreibtisch bemerkt. Auf Kevins Schreibtisch sah er einen Computer, einen Drahtkorb für die eingehende Post und eine Lohnliste. In Kevins Teil des Raums wirkte alles wie nach strategischen Prinzipien ausgemessen und mit dem Lineal ausgerichtet. Ein echt verklemmter Kontroll-Freak.
    Als er das Formular ausgefüllt hatte, reichte Joe es dem Mann, der ihm am Schreibtisch direkt gegenübersaß. »Normalerweise fülle ich so was nicht aus«, erklärte er Kevin. »Gewöhnlich werde ich bar auf die Hand bezahlt, und das Finanzamt braucht nichts davon zu wissen.«
    Kevin überflog das Formular. »Hier machen

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