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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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kein Krimineller, und sie glaubte nicht eine Sekunde lang, dass er ihren gemeinsamen Laden als Tarnung für den Verkauf von Hehlerware benutzen würde. Schon öffnete Gabrielle den Mund, um die Lüge auszusprechen, die sie auf dem Polizeirevier eingeübt hatte, doch die Worte blieben ihr in der Kehle stecken.
    »Ich arbeite heute Morgen im Büro«, sagte Kevin und verschwand hinter der Tür.
    Gabrielle griff nach einem Feuerzeug und zündete das Teelicht in der kleinen Duftlampe an. Erneut versuchte sie sich einzureden, dass sie Kevin im Grunde nur half, wenngleich er es nicht wissen würde. Sie lieferte ihn nicht wirklich Detective Shanahan aus.
    Sie konnte sich nicht dazu bringen, das zu glauben, aber es war egal. In weniger als zwanzig Minuten würde der Detective den Laden betreten, und sie musste Kevin glaubhaft machen, sie hätte ihn für die nächsten paar Tage als Aushilfe eingestellt. Sie steckte das Feuerzeug in die Tasche ihres hauchdünnen Flatterrocks und ging am vorderen, mit Kaufanreizen übersäten Tresen vorbei zum Büro. Sie betrachtete Kevins blonden, über die Papiere auf seinem Schreibtisch geneigten Kopf und holte tief Luft. »Ich habe jemanden eingestellt, der diese Regale von der Schmalwand im Laden ab- und an der hinteren Wand wieder aufbauen soll«, sagte sie, wenngleich die Lüge ihr schwer über die Lippen kam. »Erinnerst du dich, darüber hatten wir mal geredet?«
    Kevin hob den Blick und furchte die Stirn. »Soweit ich mich erinnere, hatten wir beschlossen, bis zum nächsten Jahr damit zu warten.«
    Nein, das hatte er ganz allein beschlossen. »Ich finde, so lange können wir nicht mehr warten, und deshalb habe ich jemanden eingestellt. Mara kann ihm helfen«, sagte sie und bezog sich auf die junge Studentin, die als Teilzeitkraft am Nachmittag im Laden arbeitete. »Joe dürfte in wenigen Minuten hier sein.« Ihren schuldbewussten Blick nicht von Kevin zu lösen gehörte zu den schwersten Aufgaben, vor denen sie je gestanden hatte.
    Mehrere quälende Sekunden lang, während derer Kevin sie finster ansah, hing Schweigen im Raum. »Dieser Joe ist ein Verwandter von dir, nicht wahr?«
    Die Vorstellung, dass Detective Shanahan aus demselben Genpool stammen sollte wie sie, störte sie fast noch mehr als ihre Rolle als seine Freundin. »Nein.« Gabrielle rückte einen Stoß Rechnungen zurecht. »Ich kann dir versichern, dass Joe nicht zur Familie gehört.« Sie täuschte Interesse an dem vor ihr liegenden Papier vor. Dann stieß sie die schwierigste von allen Lügen hervor. »Er ist mein Freund.«
    Seine Stirn glättete sich, er sah jetzt nur noch verwundert aus. »Ich wusste gar nicht, dass du einen Freund hast. Warum hast du mir nie von ihm erzählt?«
    »Ich wollte nicht eher darüber reden, bevor ich mir meiner Gefühle sicher war«, sagte sie und häufte Lüge auf Lüge. »Ich wollte kein schlechtes Juju heraufbeschwören.«
    »Ach so. Nun, wie lange kennst du ihn schon?«
    »Nicht lange.« Das entsprach wohl immerhin der Wahrheit.
    »Wie hast du ihn kennen gelernt?«
    Sie dachte an Joes Hände an ihren Hüften, Schenkeln und zwischen ihren Brüsten. An seinen Unterleib, der sich an ihren presste, und vom Hals her stieg ihr die Glut in die Wangen. »Beim Joggen im Park«, sagte sie und wusste, dass ihre Stimme genauso schuldbewusst klang, wie sie sich fühlte.
    »Ich glaube nicht, dass wir uns das in diesem Monat leisten können. Wir müssen die Baccarat-Lieferung bezahlen. Nächsten Monat sähe es besser für uns aus.«
    Nächsten Monat mochte es vielleicht für sie besser aussehen, aber nicht für die Polizei von Boise. »Es muss diese Woche erledigt werden. Ich bezahle es aus eigener Tasche. Dann kannst du doch keine Einwände mehr haben.«
    Kevin lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Du hast es ziemlich eilig mit den Regalen. Warum gerade jetzt? Was liegt an?«
    »Nichts.« Eine bessere Antwort fiel ihr nicht ein.
    »Was verschweigst du mir?«
    Gabrielle blickte in Kevins forschende blaue Augen und überlegte nicht zum ersten Mal, ob sie ihm alles gestehen sollte. Dann könnten sie beide zusammen daran arbeiten, Kevins Unschuld zu beweisen. Sie dachte an die Erklärung, mit deren Unterzeichnung sie sich zu geheimer Informantentätigkeit verpflichtet hatte. Das Abkommen zu brechen würde ernste Folgen haben, aber zum Teufel mit den Folgen. In erster Linie schuldete sie Kevin Loyalität, und er hatte ihre Aufrichtigkeit verdient. Er war ihr Geschäftspartner,

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