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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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seinem Charme einzuwickeln, oder dass sich womöglich tief im Innern dieses stahlharten Körpers doch eine anständige Seele verbarg.
    »Sam hat Gewichtsprobleme«, berichtete er zwischen zwei Bissen Stroganoff. »Er liebt nun mal Pizza und Käsesnacks.«
    »Du fütterst deinen Vogel mit Pizza und Käsesnacks?«
    »Inzwischen nicht mehr so oft. Ich musste ihm ein Fitnesscenter bauen. Jetzt überrede ich ihn, zusammen mit mir zu trainieren.«
    Gabrielle wusste nicht, ob sie ihm glauben sollte oder nicht. »Wie bringt man einen Vogel dazu zu trainieren? Fliegt er denn nicht einfach weg?«
    »Ich lege ihn rein, sodass er glaubt, es würde ihm Spaß machen.« Joe brach ein Stück Brot ab und aß es. »Ich stelle sein Fitnesscenter neben meinen Sportgeräten auf«, fuhr er fort, nachdem er geschluckt hatte. »Und so lange ich bei ihm im Zimmer bleibe, klettert er auf seinen Leitern und an seinen Ketten herum.«
    Gabrielle nahm ebenfalls einen Bissen Brot und beobachtete Joe über die Bienenwachskerze hinweg. Durch die durchsichtigen Vorhänge vor den Fenstern des Esszimmers fiel gedämpftes Licht und tauchte den Raum und Detective Joe Shanahan in einen weichen Schimmer. Seine kräftigen, männlichen Züge wirkten entspannt und zurückhaltend. Gabrielle vermutete, dass das auf eine optische Täuschung aufgrund des Lichts zurückzuführen war, denn trotz seines gegenwärtigen Charmes wusste sie aus jüngster Erfahrung, dass der Mann ihr gegenüber keine Spur von Zurückhaltung aufzuweisen hatte. Nichts Weiches, andererseits aber konnte ein Mann, der seinen Vogel liebte, auch nicht völlig frei von guten Eigenschaften sein. »Wie lange hast du Sam schon?«
    »Noch nicht ganz ein Jahr, aber mir kommt es vor, als wäre er schon immer bei mir. Meine Schwester Debby hat ihn mir gekauft.«
    »Du hast eine Schwester?«
    »Ich habe vier Schwestern.«
    »Wow.« Als Kind und Heranwachsende hatte Gabrielle sich sehnlichst einen Bruder oder eine Schwester gewünscht. »Bist du der Älteste?«
    »Der Jüngste.«
    »Das Nesthäkchen«, sagte sie, obwohl sie sich Joe nicht anders als einen erwachsenen Mann vorstellen konnte. Er verfügte über zu viel Testosteron, als dass sie sich von ihm ein Bild als einen netten kleinen Jungen mit glänzenden Wangen hätte machen können. »Mit vier Schwestern aufzuwachsen, das war sicher toll.«
    »Meistens war es die Hölle.« Er wickelte ein paar Nudeln um seine Gabel.
    »Wieso?«
    Er schob sich die Nudeln in den Mund und beobachtete Gabrielle, während er kaute. Er machte nicht den Eindruck, als würde er antworten, doch dann schluckte er und gestand: »Sie haben mich in ihre Kleider gesteckt und so getan, als wäre ich die fünfte Schwester.«
    Sie bemühte sich, nicht zu lachen, doch ihre Unterlippe zitterte.
    »Das ist nicht lustig. Sie wollten mich nicht einmal den Hund spielen lassen. Immer durfte Tanya der Hund sein.«
    Dieses Mal lachte sie nicht, sondern zog sogar in Erwägung, ihre Hand auszustrecken und die seine zu tätscheln und ihm zu versichern, dass er darüber hinwegkommen würde, aber sie tat es nicht. »Anscheinend hat deine Schwester ja Wiedergutmachung geleistet. Sie hat dir zum Geburtstag einen Vogel geschenkt.«
    »Debby hat mir Sam geschenkt, als ich eine Zeit lang zu Hause ans Bett gefesselt war. Sie meinte, ein Vogel könnte mir Gesellschaft leisten, bis ich wieder auf die Beine käme, und er würde auch nicht so anspruchsvoll sein wie ein junger Hund.« Jetzt lächelte er. »In dem Punkt hat sie sich allerdings getäuscht.«
    »Warum warst du zu Hause ans Bett gefesselt?«
    Sein Lächeln erlosch, und er hob die kräftigen Schultern. »Ich bin während einer Drogenrazzia, die von Anfang an schief ging, angeschossen worden.«
    »Du bist angeschossen worden?« Gabrielle spürte förmlich, wie ihre Brauen in die Höhe fuhren. »Wo?«
    »Im rechten Oberschenkel«, sagte er und wechselte unvermittelt das Thema. »Ich habe vorhin, als ich an die Tür klopfte, deine Freundin getroffen.«
    Gabrielle hätte für ihr Leben gern nähere Einzelheiten über die Schießerei erfahren, aber er wollte offensichtlich nicht darüber reden. »Francis?«
    »Wie sie heißt, hat sie mir nicht verraten, wohl aber, dass du mich ihr gegenüber als deinen Freund bezeichnet hast. Was hast du ihr sonst noch erzählt?«, fragte er, bevor er sich die letzte Gabel voll Nudeln in den Mund schob.
    »Mehr eigentlich nicht«, wich Gabrielle aus und griff nach ihrem Eistee. »Sie wusste, dass ich geglaubt

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