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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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viel länger sie noch mit stressbedingten Kopfschmerzen und entstellenden Zuckungen im Gesicht herumlaufen konnte, bevor sich ernsthafte Probleme einstellten, zum Beispiel ein hormonelles Ungleichgewicht.
    Gabrielle nahm eine Bürste vom Frisiertisch und zog sie durch ihr feuchtes Haar. Sie setzte sich auf die mit Spitzen verzierte Tagesdecke ihres Betts und versuchte, sich ins Gedächtnis zu rufen, dass jeder Mensch aus einem bestimmten Grund in ihr Leben trat. Wenn sie ihr Bewusstsein öffnete, würde sie den höheren Sinn in Joes Existenz erfahren. Sein Hinterteil, als er sich bückte, um Töpfe aus dem Schrank zu holen, kam ihr in den Sinn, und sie blickte ihr Abbild im Spiegel finster an. Die Art, wie er seine Jeans ausfüllte, hatte absolut nichts mit spiritueller Sinnsuche zu tun. Sie warf die Bürste zur Seite, flocht ihr Haar zu einem lockeren Zopf und wickelte ein blaues Band um das Ende. Joe war ein finsterer, mürrischer Bulle, der ihre Nerven strapazierte, ihr Leben auf den Kopf stellte und Disharmonie verursachte. Ein Ungleichgewicht von Körper und Geist. Ein Krieg um die Vorherrschaft. Anarchie. In all dem konnte sie nun wahrhaftig keinen höheren Sinn finden.
    Aber er roch tatsächlich gut.
    Als sie ein paar Minuten später die Küche betrat, stand Joe an der Spüle und goss die Nudeln in ein Sieb. Sein Kopf war in Dampf gehüllt, während die Katze ihrer Mutter eine Acht zwischen seinen Füßen lief, den Schwanz um seine Waden wickelte und laut miaute.
    »Beezer!« Sie hob die Katze hoch und drückte sie an die Brust. »Du lässt den Detective lieber in Ruhe, sonst wirft er dich zu Boden und nimmt dich fest. Das weiß ich aus Erfahrung.«
    »Ich habe dich nie zu Boden geworfen«, sagte Joe, als der Dampf sich verzog. »Wenn jemand zu Boden geworfen wurde, dann war ich es.«
    »Ach ja!« Sie lächelte angesichts der Erinnerung an ihn, wie er mit verklebten Wimpern auf dem Boden lag. »Ich war dir zuvorgekommen.«
    Er sah sich über die Schulter hinweg nach ihr um und schüttelte das Sieb. Ein schwaches Lächeln bog einen Mundwinkel aufwärts, und in der Feuchtigkeit kräuselte sich das Haar an seiner Schläfe. »Aber wer hat dann schließlich gewonnen, Miss?« Er musterte sie von ihrem Haarzopf bis zu den bloßen Füßen und wieder zurück. »Die Nudeln sind fertig.«
    »Dann gib sie in den Topf zur Soße.«
    »Und was tust du?«
    »Ich füttere Beezer, sonst lässt sie dich nicht in Ruhe. Sie weiß, dass du das Abendbrot zubereitest, und sie ist schrecklich verfressen.« Gabrielle ging zu einem Schrank neben der Hintertür und entnahm ihm eine Packung Feuchtfutter. »Wenn ich sie versorgt habe, mache ich den Salat«, sagte sie und nahm den Deckel ab. Sie füllte das Futter auf eine Untertasse aus Porzellan, und als Beezer zu fressen begann, öffnete sie den Kühlschrank und holte einen Beutel fertig geschnittenen Salat heraus.
    »Typisch.«
    Gabrielle warf einen Blick zu Joe hinüber, der vor dem Herd stand und mit einem Holzlöffel die Nudeln unter die Soße rührte. Bartschatten verdunkelte seine gebräunten Wangen und hob die sinnlichen Konturen seines Mundes hervor. »Was?«
    »Dass du fertig geschnittenen Salat nimmst. Weißt du, das ist das erste Mal, dass ich zum Essen eingeladen werde und dann aufgefordert werde, selbst zu kochen.«
    Sie hatte ihn eigentlich nicht unbedingt als Gast betrachtet, sondern vielmehr als unvermeidliche Gesellschaft. »Merkwürdig.«
    »Ja. Merkwürdig.« Er deutete mit dem Löffel auf die Frühstücksecke. »Was ist das da?«
    »Ätherische Öle für das Coeur Festival«, erklärte sie und verteilte den Salat auf zwei Schüsseln. »Ich stelle die Öle selbst her, für Aromatherapie, auch solche mit Heilwirkung. Heute hatte ich zum ersten Mal Gelegenheit, das Sonnenschutzöl zu testen, das ich aus Sesam-, Weizenkeim- und Lavendelöl gemischt habe. Deshalb war ich draußen im Pool.«
    »Und hat es die gewünschte Wirkung?«
    Sie zog den Ausschnitt ihres T-Shirts herunter und betrachtete die deutlich sichtbare weiße Bikinilinie auf ihrer braunen Haut. »Ich habe keinen Sonnenbrand bekommen.« Sie sah ihn flüchtig an, aber er blickte nicht in ihr Gesicht, auch nicht auf die Bikinilinie. Er starrte auf ihren nackten Bauch, und sein Blick war so heiß und eindringlich, dass die Glut ihre Haut berührte. »Welches Dressing möchtest du zum Salat?«, brachte sie mühsam hervor.
    Er hob eine Schulter und konzentrierte sich auf den Topf mit Stroganoff, sodass sie sich

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