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Das mysteriöse Pergament 01 - Begegnungen (German Edition)

Das mysteriöse Pergament 01 - Begegnungen (German Edition)

Titel: Das mysteriöse Pergament 01 - Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Rolfs
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spritzte auf, wieder ergoss sich eine Wasserfontäne
über das Deck. Der Normanne schüttelte sich.
    „Allerdings haben wir bessere S-hiffe bei uns zu Hause!“,
brüllte er unbeeindruckt weiter, nachdem das Wasser abgelaufen war und es einen
Moment etwas ruhiger war.
    „Nicht so breit. Unsere S-hiffe durchpflügen das Wasser als
wären sie Seevögel! Sie reiten auf den Wellen und lassen sich nicht so leicht
übers-pülen!“
    Sven war wirklich unglaublich. Ich hätte in diesem Moment
alles dafür gegeben, wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren. Jedes
Kampfgetümmel wäre mir jetzt lieber gewesen als dieser Höllentrip. Und dieser
Kerl schwärmte von der Seefahrt.
    Langsam beruhigte sich das Meer wieder und ich atmete auf.
Leichter Regen setzte ein. Aber das störte Niemanden, denn alle an Deck waren
bis auf die Haut durchnässt. Ich löste meine Sicherungsleine und stand
unbeholfen auf. Meine Beine wollten mir nicht sofort gehorchen und ich
schwankte wie ein Betrunkener.
    Der Kapitän brüllte einige Befehle und die Mannschaft ging
daran, die Takelage auszubessern.
    Wieder bewunderte ich die Seeleute, die schon wieder in den
Seilen turnten, kaum dass das Unwetter sich verzogen hatte. Mir taten alle
Knochen weh und meine Muskeln hatten sich verkrampft. Keinen Handschlag hätte
ich machen können. Mein Körper fühlte sich an, als hätte man mich mit Knüppeln
bearbeitet.
    Ein Segel hatte sich losgerissen, ansonsten gab es nur
geringe Schäden am Schiff. Die Masten hatten dem Sturm glücklicher Weise
standgehalten. 
    Langsam krochen die Passagiere an Deck und sahen sich
verwirrt um. Einige sahen aus, als hätten sie nicht mehr daran geglaubt, den
nächsten Tag zu erleben. Umso erleichterter waren sie, den Sturm heil
überstanden zu haben. Sie lachten und schlugen sich gegenseitig auf die Schultern.
    Auch ich musste einige Schulterschläge über mich ergehen
lassen. Dann schaute ich auf das Meer, welches sich wieder beruhigt hatte. In
der Ferne waren ein paar der anderen Schiffe zu sehen. Der Sturm hatte die
Flotte weit auseinander getrieben, aber langsam sammelten sie sich wieder, um
im Verband weiter zu segeln. Kein Schiff schien ernsthaften Schaden genommen zu
haben.
    In dieser Nacht schlief ich wie ein Stein. Am nächsten
Morgen wurden wir durch einen Ruf geweckt.
    „Laaaaand!“, schrie der Matrose im Ausguck. „Laaaaand!“
    Ich stürmte an Deck, wo Sven bereits an der Reling stand.
    „Das muss Kreta sein“, bemerkte der Normanne.
    Als wir näher kamen, bestätigte sich seine Vermutung und ich
schickte wie so mancher Kreuzfahrer ein stummes Dankgebet zum Himmel.
    Wir ankerten in einer ruhigen Bucht und ließen Beiboote zu
Wasser. Gern wäre ich an Land gegangen, aber es war nicht vorgesehen, sich hier
lange aufzuhalten.
    Nur ein paar Seeleute ruderten an Land, um neue Vorräte und
vor allem frisches Wasser aufzunehmen. Die Matrosen an Bord machten sich
inzwischen daran, die Schäden zu beseitigen.
    Nach und nach trafen immer mehr Schiffe des Flottenverbandes
ein, mehr oder weniger leicht beschädigt.
    Vom Flaggschiff näherte sich ein Boot. Rainulf von Aversa
stieg mit finsterem Gesicht zu uns an Bord und brachte schlechte Nachrichten.
„Der Gesundheitszustand des Kaisers hat sich drastisch verschlechtert. Das
Flaggschiff kehrt um. Wenn Federico genesen ist, will er uns folgen.“
    Diese Nachricht traf uns wie ein Schlag.
    „Und wie geht es dem Landgrafen?“, wollte ich wissen.
    „Ludwig ist heute Nacht seinem Fieber erlegen“, erwiderte
Rainulf. „Seine letzten Worte galten seiner Frau.“
    Weitere fünf Wochen waren wir unterwegs und Hans hatte sich
längst von seiner Seekrankheit erholt, als endlich die Küste Outremers in Sicht
kam.
    Unsere Flotte hielt auf Akkon zu. Zuerst sahen wir nur die
mächtigen Mauern, die sich über den Felsen am Ufer erhoben, dahinter einige
Türme. Als wir an einer trutzigen Templerburg vorbeisegelten, die sich drohend
an der Hafeneinfahrt erhob, erschienen auf den Zinnen zahlreiche Wachen und ein
dumpfes Hornsignal kündigte uns an.
    So manch wackerer Ritter dankte Gott und der Jungfrau Maria
auf Knien für den glücklichen Ausgang der Fahrt, als wir endlich an Land
gingen. Einige küssten den Boden und bekreuzigten sich. Es war eine Wohltat,
nach Wochen auf See endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren.
    Mit großen Augen betrachteten wir das bunte Treiben im
Hafen. Träger mit dunkler Haut schleppten Ballen, Kisten und Fässer vom Land
auf

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