Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)

Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)

Titel: Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Rolfs
Vom Netzwerk:
würden
das Tor sprengen und den Überraschungseffekt für einen Blitzangriff nutzen. Li
Chan stellte er als einen Spezialisten für die Zubereitung und Anwendung des
Donnerpulvers vor.
    Einige Ritter schauten skeptisch drein, andere eher
erwartungsvoll. Alle konnten den Angriff auf das Gut kaum erwarten. Im
Morgengrauen wollten sie zuschlagen.
             

XVI
Antonia
    Heuertmond Anno 1230
                                                                                                              
    Arnulf fuhr nach Luft schnappend aus dem Schlaf und griff
sich an den Hals. Ein Monster hatte nach seinem Hals gegriffen und höhnisch
grinsend zugedrückt. Seit diese schwarzhaarige Hexe den Fluch ausgesprochen
hatte, träumte er diesen Traum immer wieder.
    Noch immer konnte er nicht begreifen, wie dieses Weibsstück
aus dem Forsthaus entkommen konnte. Bruno war bärenstark und konnte es leicht
mit mehreren Männern aufnehmen. Wie hatte dieser Conrad ihn besiegen können?
Wie hatte er das Mädchen gefunden und vor allem - warum lebte der verfluchte
Kerl überhaupt noch?
    Es gab nur eine einleuchtende Erklärung: sie war eine Hexe
und stand wirklich mit dem Teufel im Bunde. Hatte sie vor der Kirche nicht auch
einen großen, zotteligen Hund bei sich gehabt? Einen Höllenhund vielleicht?
    Dann kam ihm ein erschreckender Gedanke. Was, wenn es sich
nur um den Geist seines Feindes handelte, den die Hexe zum Leben erweckt hatte?
Oft hörte man Schauergeschichten von Menschen, die von den Toten auferstanden
waren und als Geister in das Leben der Menschen zurückkehrten. Kein Wunder,
dass er ihn im Zweikampf nicht besiegen konnte.
    Es war fast Mitternacht, aber Arnulf wollte nicht wieder
einschlafen. Er fürchtete sich vor dem Traum, den das schwarzhaarige Weib ihm
immer wieder schickte.
    Sein Ausfall war leider nur ein Teilerfolg gewesen. Seine
Männer hatten weder Constance noch die verdammte Hexe erwischt.
    Wenigstens hatte er dieses Weibsbild geschnappt, das ihn mit
einem Messerwurf an der Stirn verletzt hatte. Sie war nur eine Magd, aber sie
konnte ihm noch gute Dienste leisten, bevor er an ihr ein Exempel statuierte
und sie vor dem versammelten Gesinde hinrichten ließe – als abschreckendes
Beispiel.
    Er hatte verkündet, die treulose Magd hätte sich unbefugt
vom Rittergut entfernt und er ließe sie zur Strafe in den Kerker sperren, der
sich unten im Fundament des Turmes befand.
    Die Zofe Anna ließ er oben im Turm einsperren, neben der
Kammer, in welcher der alte Heinrich vor sich hin vegetierte. Ihr krümmte er
vorläufig kein Haar, denn er wusste, wie sehr Constance sie schätzte. Mit ihr
hatte er einen Trumpf in der Hand. Doch an der wertlosen Magd Antonia konnte er
sich schadlos halten. Wenn er mit ihr fertig war, konnte er behaupten, sie
hätte ihn angegriffen. Vor aller Augen würde er sie auf dem Hof aufhängen
lassen. Das Gesinde sollte wissen, dass mit Arnulf von Nienkerken nicht zu Spaßen
war.
    Außer ihm und einem vertrauenswürdigen Waffenknecht hatte
niemand Zugang zum Kerker und niemand außer ihnen wusste, was er dort mit dem
Mädchen trieb. Die Mauern waren dick und kein Laut drang nach außen, so laut
sie auch schrie.
    Eine der drei Kerkerzellen hatte er für seine Zwecke mit
einem richtigen Bett samt Strohsack und Decke, einem Schemel und einer
Waschschüssel ausgestattet. Es war beinahe komfortabel.
    Genug zu Essen und Trinken hatte das Weibsbild auch. So
gesehen ging es ihr viel besser als den meisten Gefangenen. Schließlich war er
kein Unmensch. Außerdem sollte sie weder schlecht riechen noch vor Entkräftung
zusammenbrechen. Arnulf lächelte zufrieden in sich hinein.
    In den letzten Tagen hatte er einiges an der Magd
ausprobiert, was er eigentlich mit der Hexe hatte tun wollen.
    Und er war noch lange nicht fertig mit ihr. Dabei erwies sie
sich als äußerst unterhaltsam. Sie wehrte sich wie eine Furie, strampelte wild,
hatte gebissen und gekratzt. Niemand würde ihn daran hindern, wenn er ihr die Krallen
stutzte. Bei diesem Gedanken musste er lächeln. Einige Krallen hatte er ihr ja
bereits gestutzt. Was früher Bruno für ihn erledigt hatte, machte er jetzt
selbst. Er hatte ihr einige Fingernägel ausgerissen. Wenn er daran dachte,
schoss ihm wieder das Blut in die Lenden. Sie hatte geschrien und gezappelt.
Aber die Fesseln und seine starken Hände hatten ihr keinen

Weitere Kostenlose Bücher