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Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)

Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)

Titel: Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Rolfs
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sagte Line, „ich
brauche saubere Tücher, Wasser und viel Licht.“
    Conrad winkte zwei Soldaten heran, die den Verletzten
vorsichtig in das am nächsten stehende, nicht beschädigte Zelt trugen, Conrad
brachte ein paar Fackeln und befahl einem der Soldaten, Wasser zu holen.
    Plötzlich stürmte Geronimo völlig aufgelöst ins Zelt: „Sie
haben Antonia!“, rief er, „sie haben Antonia mitgenommen.“
    „Ich weiß“, sagte Conrad und brachte den Jungen hinaus.
    Wenzel lag auf dem Bauch, die freigelegte, klaffende Wunde
auf seinem Rücken sah schrecklich aus. Während Line die Wundränder säuberte,
kam er wieder zu sich.
    „Wie sieht es aus?“, fragte Conrad vom Zelteingang her.
    „Das Schulterblatt ist zertrümmert, ich muss die Splitter
entfernen, bevor ich die Wunde vernähe. Zum Glück scheint die Lunge nicht
verletzt zu sein und auch kein anderes inneres Organ. Doch er hat viel Blut verloren.“
    Während Line saubere Leinenstreifen auf die Wunde drückte,
um die Blutung zu stillen, kam der Soldat mit dem Wasser herein.
    „Halte ihn fest“, bat Line den kräftigen Waffenknecht.
    Es dauerte geraume Zeit, bis Line einige Knochensplitter vom
Schulterblatt entfernt und die Wunde vernäht hatte. Dann verband sie Wenzel,
der während der Prozedur immer wieder das Bewusstsein verlor.
    An der Halsschlagader fühlte Line den Pulsschlag, der sehr
flach und unregelmäßig war.
    „Ich werde bei ihm bleiben“, sagte sie.
    Conrad nickte und ging, um die Ritter um sich zu sammeln und
zu beraten, was jetzt zu tun war. 
    „Eine verdammte Sauerei ist das“, fluchte Albrecht von Uritz
und fasste damit zusammen, was alle dachten.
    „Wir waren zu unachtsam“, stellte Conrad selbstkritisch
fest.
    „Der Ausfall kam so überraschend, dass er uns völlig
unvorbereitet getroffen hat. Sie haben die Fackeln erst kurz vor dem Lager
entzündet“, sagte Hannes.
    Er machte sich die größten Vorwürfe, im entscheidenden
Moment nicht bei Constance gewesen zu sein. Die beiden Wachen vor ihrem Zelt
hatte man einfach niedergehauen. Nur Annas mutiges Handeln war es zu verdanken,
dass Arnulf Constance nicht in seine Finger bekommen hatte. Dafür hatten sie
jetzt Anna, die sie in der Dunkelheit wegen des Kleides für ihre Herrin
gehalten hatten.
    „Ein feiger Überfall. Das passt zu Arnulf“, meinte Albrecht
von Uritz.
    „Aber leider sehr wirksam“, stellte Ritter von Vosse fest.
„Bevor die Wachen uns warnen konnten, waren die Lumpen schon im Lager. Wir
haben acht Männer verloren und mehrere sind verletzt, fast alle Zelte sind
abgefackelt.“
    „Ja“, bestätigte Erhardt von Bassewitz zerknirscht, „wir
haben diese Hundesöhne sträflich unterschätzt.“
    „Wir werden abziehen“, sagte Conrad in die nachdenkliche
Stille hinein.
    Alle starrten ihn an. Hannes sprach aus, was alle dachten.
    „Wir sollen den Schwanz einziehen, nur weil wir einmal
überrascht worden sind?“, brauste er auf.
    „Genau das soll er denken“, sagte Conrad. „Wir werden die
Zelte abbauen, einpacken und verschwinden, jeder in die Richtung seines eigenen
Gutes. Ich selbst reite mit Ritter Albrecht und Hannes in Richtung Uritz.“
    Er machte eine Pause und sah in die Runde. Die meisten der
Anwesenden sahen ihn nur verständnislos an, manche abwartend, weil sie
glaubten, er würde noch etwas sagen.
    „Wir werden uns in ein paar Tagen wieder sammeln und
zuschlagen, wenn Arnulf es nicht erwartet.“
    „Ja. Diesmal wir sie werden überraschen“, sagte Li Chan.
    „Ein guter Plan“, meinte ein älterer Ritter sarkastisch.
„Das Problem ist nur: wir können sie nicht überraschen! Über den Ringgraben
kommen wir nicht ungesehen heran, wir können uns nur vom Tor aus nähern. Das
aber werden sie scharf bewachen. Dieses Gut lässt sich leider sehr gut
verteidigen.“
    „Wir sind zu wenige“, gab Ritter von Bassewitz zu bedenken,
„wir brauchen einige Tage, um uns auf einen Kampf vorzubereiten, Waffen,
Rüstzeug und Kriegsknechte von unseren Gütern heranzuholen. Schließlich sind
wir zur Beerdigung gekommen, nicht um in einen Krieg zu ziehen.“
    „Ja“, bestätigte Albrecht von Uritz, „wir sollten sofort
Boten aussenden.“
    Conrad sah in die Runde. Als alle nickten, sagte er
bestimmt: „Heute in vier Tagen, kurz nach Mitternacht, werden wir uns hinter
der Kirche sammeln. Dort können wir vom Gut aus nicht gesehen werden. In der
Morgendämmerung schlagen wir zu. Wir müssen schnell sein. Der Hof ist nicht
besonders gut befestigt, wie ihr

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