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Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Titel: Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Brocks
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Reaktion und als er in mein Gesicht sieht, sehe ich aus dem Augenwinkel, wie er nachdenklich wird. Er ist jedoch nicht der Einzige, der nachdenken muss, denn auch mir fällt etwas Merkwürdiges auf. Ich habe diesen Ort schon einmal gesehen. Wo war es noch gleich? Mir liegt es auf der Zunge...ach ja! Kann das sein? Ist das wirklich möglich? Es war in meinen Träumen! Ich sehe mich noch einmal genau um und es stimmt wirklich. Alles ist genauso friedlich, genauso schön. Jede Einzelheit stimmt. Nur diesmal ist eines anders. Die Atmosphäre ist zwar ruhig und idyllisch, aber eines fehlt. Hier wirkt alles so leblos im Vergleich zu meinen Träumen. Als ich von diesem Ort geträumt habe, waren hier überall Wölfe. Ein riesiges Rudel, das so wirkte, als ob es schon ewig hier leben würde. Nur jetzt ist niemand hier. Kein einziger Wolf, geschweige denn ein ganzes Rudel.
    Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als mich Jake am Arm nimmt und mich besorgt ansieht: "Ist irgendetwas nicht in Ordnung?"
    Ich schüttele den Kopf. "Nein, alles okay. Ich war nur etwas überwältigt von diesem schönen Anblick. Ein wirklich toller Ort. Kommst du öfter hierher?"
    "Nein, nicht mehr." Er wirkt nachdenklich. "Früher war ich sehr oft hier. Ich liebte die Gegend über alles und verbrachte viel Zeit mit...ähm...Verwandten. Man konnte hier alles machen. Ein tolles Plätzchen, um herumzutoben und einfach mal die Natur zu genießen."
    "Du warst also schon mehrmals hier? Das ist dann wahrscheinlich auch der Grund, warum du und deine Eltern hierhergezogen seid." Jake wirkt so, als ob er sich etwas unwohl fühlen würde.
    "Ja...so ist es." Er fühlt sich anscheinend wirklich nicht wohl, wenn ich ihn auf seine Familie, den Umzug oder sonstige Themen bezüglich seines bisherigen Lebens anspreche. Ich muss ihn irgendwie ablenken, sonst wird er wieder so nachdenklich und das habe ich gar nicht gern. Also beschließe ich ein bisschen Schwung in die ganze Sache hineinzubringen, laufe einfach mal los und begebe mich zu dem kleinen Bach. Jake weiß anscheinend nicht wirklich was ich vorhabe und ruft mir nach: "Darf ich dich fragen, was das wird?"
    Im Laufen drehe ich mich kurz um und rufe zurück: "Genug herumgestanden, jetzt machen wir mal etwas!"
    "Ich habe ehrlich gesagt keinen Schimmer, was du damit meinst!" Aber ich gebe ihm keine weiteren Hinweise, lache nur und laufe weiter in Richtung Bach. Jake geht mir gemütlich hinterher.
    Bei dem Kiesbett angekommen ziehe ich mir erst einmal die Schuhe, dann die Socken aus und steige mit den Füßen in das kühle Nass. Mann, ist das vielleicht erfrischend! Die Sonne lacht vom Himmel und es ist ein wirklich heißer Tag. Da kann eine kleine Abkühlung ja nicht schaden. Jake hat mittlerweile bemerkt, was ich vorhabe und beginnt zu grinsen. Entweder er findet die Idee nicht schlecht, oder er hält mich einfach nur für extrem kindisch. Egal was es ist, Hauptsache wir haben unseren Spaß dabei. Jetzt ist Jake auch schon beim Kiesbett und zieht sich Schuhe und Socken aus. Danach krempelt er noch seine Hose etwas nach oben, um sie nicht nass zu machen. War heute wohl doch die richtige Entscheidung, die kurze Hose anzuziehen. Jake steigt vorsichtig mit dem ersten Fuß ins Wasser. Es sieht verdammt komisch aus, wie er sich dabei anstellt.
    Mit spöttischem Unterton frage ich nach: "Bist du etwa wasserscheu, oder was?"
    "Naja, allzu warm ist das Wasser ja nicht." Nun steht er auch endlich mit dem zweiten Fuß im Bach. Ich bin übrigens schon in der Mitte und mir geht das Wasser schon bis über die Knie, aber kalt finde ich es nun wirklich nicht. Eher erfrischend.
    "Oh Mann, bist du vielleicht ein Weichei! Damit habe ich nun wirklich gar nicht gerechnet!" Ich beginne zu lachen. Jake steht nur verdutzt mit verschränkten Armen da und sieht mich etwas vorwurfsvoll an. Dann beschließt er sich zu verteidigen.
    "Weichei? Eine Frechheit ist das! Na warte!" Blitzschnell taucht Jake beide Hände ins Nass und spritzt mich mit einer vollen Ladung Wasser an. Jetzt bin ich diejenige, die verdutzt und pitschnass mit verschränkten Armen dasteht und Jake ist nun derjenige, der lacht. Und wie er lacht! Er kriegt sich kaum noch ein! Da muss ich ihm wohl eine dringende Lektion erteilen! Nun schreite auch ich zur Tat und diesmal bekommt Jake die volle Ladung ab. Das ist der Startschuss für eine heftige Wasserschlacht mit viel Gelächter, bei der sich keiner etwas schenkt.

    Erschöpft und vor allem durchnässt liege ich nun da.

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