Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)
keine wirkliche Lust dazu."
Schulterzuckend grinse ich ihn an: "Ich ja auch nicht, aber es ist nun mal so."
"Hm...ich glaub ich leg mich lieber nochmal hin." Jake lächelt herausfordernd.
Darauf entgegne ich lachend: "Tja, mir egal. Ich kann dich ja sowieso wieder aufrichten!"
"Ähm...ich enttäusche dich ja nur ungern, aber wenn ich mich wehre kriegst du das nicht hin." Provokant legt er sich wieder ins Gras. Oh Mann, soll das ganze Spiel jetzt wirklich wieder von vorn losgehen? Na ja, mir bleibt wohl keine andere Wahl, als ihn zum Gehen zu bringen. Also schnappe ich wieder seine Hand und ziehe mit aller Kraft an dieser...leider ohne Erfolg. Egal, noch einmal...wieder nichts. Diesmal hält Jake ziemlich dagegen. In seinem Gesicht ist jedoch keinerlei Anstrengung zu erkennen. Na warte, dich kriege ich schon noch zum Gehen! Wieder ziehe ich an seiner Hand. Ich bringe alle Kraft auf, aber keine Chance.
Plötzlich schreitet Jake zur Tat. Blitzschnell befreit er seine Hand und packt stattdessen meine. Mit einem heftigen Ruck zieht er mich zu sich, sodass ich mein Gleichgewicht nicht mehr halten kann und ihm entgegenfalle. Gekonnt stützt mich Jake ab und rollt sich zur Seite. Alles ist innerhalb von wenigen Sekunden geschehen und ich muss erst einmal die ganze Situation verarbeiten. Nun liege ich jedenfalls auf dem Rücken und Jake liegt über mir. Sein Gesicht ist nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt. Ich weiß nicht recht, wie ich mit dieser Situation fertig werden soll und irgendwie fühle ich mich komisch. Aber ich fühle mich nicht schlecht. Im Gegenteil. Ich fühle mich sogar sehr gut. Und in diesem Moment kommt mir das erste Mal der Gedanke, dass ich Jake vielleicht doch nicht nur als sehr guten Freund sehe. Er sieht mir direkt in die Augen und lächelt mich an: "Na, wer ist jetzt wohl der Stärkere? Ich hoffe, ich habe dich nicht erschreckt."
Etwas verdutzt antworte ich ihm: "Ähm...nein, nein. Ich habe nur nicht damit gerechnet, dass du mich so schnell zu Boden werfen kannst. Und vor allem so gekonnt."
Grinsend schaut er mir in die Augen: "Tja, ich bin eben ein etwas spezieller Fall."
"Du bist was Besonderes..." Oh Mann, habe ich das eben laut gesagt? Jessica, du Idiot! Sowas kannst du doch nicht einfach so sagen! Na klasse, ich spüre richtig wie mein Gesicht rot wird. Peinlichkeit pur...aber Jake sieht gar nicht verwundert aus. Eher geschmeichelt. Und wieder strahlt er seine übliche Ruhe aus. Ihm scheint die ganze Situation hier gar nichts auszumachen.
"Du bist ebenfalls was Besonderes..." Habe ich gerade richtig gehört? Jake hat mir doch eben ein Kompliment gemacht, oder etwa nicht? Und wie er es gesagt hat! So offen und innig, wie ich es noch nie zuvor bei ihm erlebt habe! Mag er mich vielleicht auch?...Es herrscht Stille zwischen uns. Keiner sagt ein Wort. Wir sehen uns nur in die Augen und lächeln. Diese Augen...diese wunderschönen Augen...an ihm ist wirklich alles perfekt. Von oben bis unten. Jedes Detail stimmt. Sein Körper, seine Haare, sein Gesicht und vor allem seine Augen...und auch seine Lippen sehen toll aus...
Jake kommt langsam näher. Sein Gesicht rückt immer näher zu meinem. Ich habe meine Hände auf seinem Brustkorb und halte noch dagegen, weil ich mir immer noch nicht sicher bin, ob es das Richtige ist. Nun ist er nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt und ich spüre bereits seinen Atem. Jake schließt die Augen. Langsam lässt die Kraft in meinen Armen nach und ich drücke ihn nur noch sanft weg von mir, aber eigentlich halte ich schon gar nicht mehr dagegen. Jake kommt mir immer näher und schließlich berühren seine Lippen schon fast die meinen. Es kann sich nur noch um Millimeter handeln...
Plötzlich zuckt Jake zusammen. Ich spüre, wie er jeden Muskel anspannt und er reißt seine Augen auf. Blitzschnell drückt er sich vom Boden ab, und springt auf. Dann nimmt er meine Hand und richtet auch mich mit einem Ruck auf. Alles geht so schnell. Ich weiß gar nicht recht wie mir geschieht: "Oh Mann, Jake! Was ist denn los?"
"Ruhig! Mach keinen Mucks!" Jake hat seine Stimme gesenkt. Er spricht sehr leise, flüstert schon fast. Gehetzt blickt er um sich und sein ganzer Körper ist angespannt.
Auch ich spreche nun leiser: "Würdest du mir erklären, was hier vor sich geht?"
Er antwortet schnell und direkt: "Beweg dich einfach nicht! Und atme ruhiger! Ich spüre Gefahr."
"Gefahr? Was meinst du damit?" Langsam macht er mir Angst.
"Spürst du es nicht auch?" Jetzt
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