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Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Titel: Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Brocks
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Rund um mich wachsen Blumen in den verschiedensten Farben und Variationen. Jake liegt mit beiden Armen hinter dem Kopf verschränkt neben mir und starrt in den Himmel. Unsere Sachen sind schon fast wieder trocken, da die Sonne mit voller Kraft auf uns herab scheint. Ich könnte wirklich ewig hier liegen bleiben. Nur wenn ich mir die Sonne so ansehe, ist es bald schon Mittag. Das bedeutet, dass sich die anderen gerade wieder auf den Weg zum Campingplatz machen werden. Ob jemand bemerkt hat, dass Jake und ich fehlen? Jedenfalls müssen wir bald wieder zurückgehen, denn spätestens beim Bus wird Miss Fielder wieder durchzählen und da fällt dann bestimmt auf, dass Jake und ich nicht da sind.
    "Hey Jake." Ich drehe mich zu ihm. "Wir sollten uns langsam wieder auf den Rückweg machen. Sonst fällt noch auf, dass wir beide nicht da sind."
    Langsam öffnet er die Augen und dreht den Kopf in meine Richtung: "Wieso die Eile? Es ist so schön hier."
    Ich nicke verständnisvoll: "Ja, ich weiß, aber wir bekommen Ärger, wenn wir nicht beim Bus sind. Nicht, dass er noch ohne uns losfährt."
    "Ist doch egal. Bleiben wir einfach hier." Wie bitte? Er muss wohl noch träumen. Ernst kann er das jedenfalls nicht meinen. "Außerdem will ich nicht wieder in die Stadt. Wie hast du das nur dein ganzes Leben lang ausgehalten?"
    "Wie meinst du das? Warst du bisher nicht immer in der Stadt?" Das kostet Jake einen Lacher.
    "Nein, glaub mir, das war ich nicht." Sollte ich jetzt etwa ahnen, was er meint? Ich weiß nicht genau, worauf er hinaus will und sehe ihn mit fragendem Blick an. Die Antwort folgt sogleich: "Sagen wir mal so, ich bin ein Kind der Natur." Also entweder er spricht in Rätseln, oder ich verstehe es einfach nicht. Langsam wird mir das Ganze zu blöd und ich stehe auf. Jake rührt sich keinen Millimeter.
    Ich versuche ihn zum Aufstehen zu motivieren: "Komm jetzt, wir müssen wirklich los." Er schließt die Augen wieder und bewegt sich noch immer nicht.
    "Du stehst mir in der Sonne..." Soll das jetzt ein Scherz sein? Er will mich doch tatsächlich auf die Probe stellen! Na warte, dieses Spiel kann man auch zu zweit spielen.
    "Okay, dann gehe ich eben ohne dich zurück. Lass du dich ruhig noch sonnen. Ich will mir auf jeden Fall keinen Ärger einhandeln." Schnurstracks gehe ich an ihm vorbei in Richtung Wald.
    Plötzlich ruft mir Jake etwas nach: "Nur gut, dass du dir den Weg zurück so gut gemerkt hast!" Ich bleibe stehen. Mist! Er hat ja recht! Ich habe wirklich keinen blassen Schimmer, wie ich genau zurück komme. Langsam drehe ich mich um und stelle mich wieder vor Jake in die Sonne.
    Er macht die Augen wieder auf: "Na? Schon wieder zurück? Das ging aber schnell." Er findet sichtlich großen Gefallen daran, mich etwas an der Nase herumzuführen.
    Ich werde lauter: "Steh jetzt endlich auf, du Faulpelz!"
    "Bring mich doch dazu." Er beginnt zu grinsen und sieht mir direkt in die Augen. Okay, Herausforderung angenommen! Ich beuge mich hinunter zu ihm und ziehe seine Arme hinter seinem Kopf hervor. Jake macht keine Anstalt sich zu wehren. Er hat es ja nicht anders gewollt! Ich nehme ihn bei den Händen und versuche ihn aufzurichten...mit wenig Erfolg. Aber so einfach lasse ich das nicht auf mir sitzen! Nochmal ziehe ich mit aller Anstrengung an seinen Armen und siehe da, ich kann locker genug Kraft aufbringen, um ihn hochzuziehen. Jake wirkt etwas überrascht. Offensichtlich hat er nicht damit gerechnet, dass ich ihn so einfach aufrichten kann. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich das genauso wenig von mir geglaubt. Ich bin wohl stärker, als ich ursprünglich gedacht habe.
    Nun steht Jake vor mir und sieht mich an. Ohne jegliche Gefühlsregung im Gesicht. Mit genau demselben Blick starre ich zurück. Stille. Plötzlich gehen Jakes Mundwinkel ganz langsam nach oben und wir beide beginnen laut zu lachen. Ich weiß nicht warum, aber ich muss einfach nur lachen. Ohne Pause. Nach einiger Zeit kriege ich mich wieder ein und auch Jake scheint langsam wieder runterzukommen: "Oh Mann, Jess! Du hättest dein Gesicht sehen sollen! Das war nun die Rache für die Wasserschlacht!"
    "Du hast das absichtlich gemacht?" Ich verschränke die Arme und drehe mich weg von ihm. "Pff...da ist wohl jemand ein schlechter Verlierer."
    Jake lächelt mich an: "Oh ja, so sieht's aus."
    "Okay Jake, jetzt müssen wir aber wirklich zurück." Ich klinge wieder etwas ernster.
    Etwas enttäuscht schaut er mich nun an: "Ernsthaft? Ich habe ehrlich gesagt immer noch

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