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Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Titel: Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Brocks
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ja schon hinter mir...das Traurige ist, dass ich nochmal so lange warten muss. Jake sitzt neben mir und redet nicht viel. Kein Wunder. Er hätte zu Beginn der Fahrt angefangen ein Gespräch mit mir zu beginnen, aber ich habe ihm auf seine Fragen nur mit dem Nötigsten geantwortet. Da kam ihm vermutlich die Erkenntnis, dass ich nicht wirklich in der Stimmung zum Tratschen bin und nun sitzt er schon knappe zwanzig Minuten schweigend neben mir. Eigentlich wollte ich ihn ja etwas ausquetschen, was die ganze Wolfsgeschichte angeht, aber hier im Bus sind mir zu viele Leute. Was, wenn die noch hören, worüber ich mit ihm rede? Also habe ich beschlossen zu warten. Hoffentlich kommen wir bald an.

    "Jess, wach auf!" Was...Aufwachen...? "Komm schon Jessica, wir sind da. Du hast die halbe Fahrt verschlafen. Die anderen sind schon alle draußen."
    "...Verschlafen...? Was?" Endlich mache ich die Augen auf. Oh Mann, habe ich wirklich geschlafen? Das passiert mir doch sonst nie. Diese Stimme, das war doch Jake. Langsam schaue ich nach oben und sehe Jake, der mich anlächelt.
    "Na, gut geschlafen?" Ich bin doch tatsächlich auf Jakes Schulter eingepennt! Wie peinlich! Schnell setze ich mich wieder auf und streife mein Shirt zurecht.
    Ich räuspere mich kurz und antworte dann etwas beschämt: "Tut mir leid, ich habe letzte Nacht nicht sonderlich gut geschlafen. Normalerweise kann ich bei solchen Busfahrten nie schlafen."
    "Macht doch nichts. Wir müssen jetzt jedenfalls aussteigen. Die anderen warten bestimmt schon." Von seinem Lächeln geht wie immer so eine Wärme aus. Ich kann gar nicht anders und muss zurückgrinsen. Dann stehen wir beide auf und gehen nach draußen. Ich steige aus dem Bus und das erste was ich sehe ist der riesige Berg, der vor mir in den Himmel ragt. Wir haben wunderschönes Wetter und die Wiese auf dem Campingplatz ist noch etwas feucht vom Morgentau. Die Blätter der Bäume, die den gesamten Platz umgeben, sind noch nicht einmal ansatzweise verfärbt. Ein schöner Anblick. Die zweite Sache, die mir sofort ins Auge springt, sind meine Mitschülerinnen, die mich so ansehen, als ob sie mich jeden Moment auffressen würden. Ihnen gefällt es anscheinend gar nicht, dass ich gerade auf der Schulter des bestaussehenden Schülers der gesamten Schule ein Schläfchen gemacht habe. Ich versuche die Situation so gut wie möglich zu ignorieren und begebe mich zu der Gruppe. Jake ist gleich hinter mir.
    Miss Fielder steht mit verschränkten Armen vor mir: "Na, haben wir gut geschlafen?" Mir gefällt ihr sarkastischer Unterton gar nicht.
    "Wenn Sie schon so fragen, eigentlich schon." Mit dem gekünsteltsten Lächeln, das ich nur aufbringen kann, grinse ich sie an.
    "Pass auf junge Dame, ich bin hier immer noch deine Lehrerin und verbitte mir jegliche Art von Scherzen!" Am liebsten hätte ich jetzt gesagt: "Blöde Frage, blöde Antwort." , aber ich habe es mir letztendlich doch verkniffen und nicke einfach. Dann wendet sie sich ab von mir.
    Jake tippt mir auf die Schulter und flüstert mir etwas ins Ohr: "Du hattest übrigens recht. Sie ist wirklich die Unausstehlichste von allen Lehrern. Die braucht dringend mal wieder einen Mann an ihrer Seite." Das kostet mich einen Lacher.
    "Genau dasselbe sage ich auch immer über sie!" Wir beide brechen in Gelächter aus. Miss Fielder dreht sich kurz um und im selben Moment schauen wir unschuldig in die Luft.
    Genervt schüttelt sie den Kopf und wendet sich nun der Klasse zu: "So Kinder, ihr könnt eure Rucksäcke im Bus lassen. Wir werden zuerst den Berg hinauf wandern. Oben sehen wir uns dann das Museum an. Nachher werden wir wieder hierher kommen und etwas essen."
    Recht viel Enthusiasmus ist bei der Gruppe nicht vorhanden, aber Miss Fielder ignoriert die Situation gekonnt und wandert schon mal voraus. Die anderen gehen ihr sogleich nach und auch ich will ihr folgen, als mich Jake plötzlich am Arm packt und weg von der Gruppe zerrt.
    "Oh Mann, Jake! Was soll denn das werden?" Er zieht mich weg von dem Campingplatz zu dem Wald, der sich gleich daneben befindet. Hinter einem großen Busch versteckt bleibt er dann stehen und duckt sich, damit uns die anderen nicht sehen. Ich habe keinen Schimmer was das werden soll. "Wärst du so freundlich mir zu erklären, warum du das gemacht hast?"
    Mit gesenkter Stimme antwortet er mir: "Okay, sei ehrlich. Willst du ernsthaft an einem so schönen Tag in einer noch schöneren Gegend diesen Berg hinaufgehen, nur um sich ein langweiliges Museum

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