Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)
sein Alter wirklich keine große Rolle.
Der Schultag ist wirklich wie im Fluge vergangen. Mittlerweile ist es bald 5 Uhr und ich gehe nur noch schnell ins Bad, um meine Haare durchzukämmen. Viele in meiner Klasse beneiden mich um meine langen, dunklen, von Natur aus gewellten Haare. Ich denke, dass auch Alicia etwas neidisch ist, aber sie würde mir nie im Leben ein Kompliment machen. Stört mich nicht wirklich, denn im Gegensatz zu ihr brauche ich nicht immer Bestätigung von der Außenwelt. So, noch schnell in meine enge Jeans geschlüpft, mein blau schwarz gestreiftes Lieblingsshirt angezogen und schon bin ich fertig. Auf einmal kommt Alicia ins Zimmer und mustert mich von oben bis unten: "Gehst du noch irgendwo hin?"
Genervt antworte ich: "Nein, ich habe mich nur so zum Spaß fertig gemacht."
"Verstehe schon, war eine dumme Frage." Ach was sie nicht sagt. "Wo gehst du denn hin?"
"Ach, nur ins Kino mit einem Freund." Ich kann mir schon denken, was jetzt kommt.
Hellhörig fragt sie nach: "Aha, mit einem Freund? Läuft da was?" Hab ich's mir doch schon gedacht. War ja klar, dass sie nachfragen würde.
Also stelle ich das gleich klar: "Nein, wir sind nur Freunde. Ich habe viel Spaß mit ihm und er ist wirklich ein netter Kerl. Ein guter Kumpel eben."
Alicia nickt nur: "Ach ja, noch etwas. Warum hast du mir nicht erzählt, dass ihr einen Neuen in der Klasse habt? Ich habe es erst heute erfahren und ihn mir natürlich gleich mit meinen Freundinnen angesehen. Oh Mann, sieht der gut aus! Wieso sagst du mir so was nicht?"
"Ähm, keine Ahnung. Du hast nicht gefragt und ich finde es nicht so weltbewegend, wenn wir einen neuen Schüler haben." Wenn die nur wüsste...
"Ja, aber hast du dir den schon mal angesehen?" Was ist bloß los mit ihr? Die kann einen wirklich fertig machen.
Also antworte ich in der selben genervten Tonlage wie vorhin: "Ähm...ja...nur zu deiner Information, ich gehe mit ihm in die selbe Klasse. Natürlich habe ich ihn mir schon angesehen. Außerdem sitzt er neben mir. Somit haben wir schon den ein oder anderen Wortwechsel gehabt."
"Du Glückspilz! Und wie ist er so?" Wie ihre Augen bei dieser Frage funkeln...ich frage mich gerade, wie man so extrem interessiert an einem Typen sein kann, mit dem man noch nicht ein Wort gewechselt hat.
"Na ja, ich habe viel Spaß mit ihm und er ist wirklich ein netter Kerl. Ein guter Kumpel eben." Ich habe das absichtlich schon zum zweiten Mal gesagt. Vielleicht kommt sie dann endlich darauf, dass ich heute mit Jake ins Kino gehe.
Plötzlich verschwindet das Funkeln in ihren Augen. Ich denke, sie hat es verstanden. "Warte mal, das hast du doch schon vorher erwähnt. Willst du mir etwa weißmachen, dass du mit dem Neuen ins Kino gehst?" Ihr Entsetzen ist ihr wahrlich anzusehen.
"Ja, richtig geraten." Die Türglocke läutet. Plötzlich schießt Alicia mit einem Affenzahn die Treppe runter und öffnet die Tür. Ich schnappe noch schnell meine kleine schwarze Umhängetasche und gehe dann ebenfalls hinunter. Als ich zur Tür komme sehe ich Alicia, wie sie versucht, ein Gespräch aufzubauen und gekünstelt lacht. Oh Mann, da muss man sich ja schämen! Ich versuche mal lieber Jake zu retten, sonst kaut ihm Alicia noch ein Ohr ab.
Mit einem Lächeln gehe ich auf ihn zu und begrüße ihn: "Hey Jake, ich zieh mir nur schnell die Schuhe an, dann können wir los." Er nickt nur verdutzt. Ich glaube er kommt mit der ganzen Situation nicht ganz klar. Alicia hat übrigens noch immer nicht aufgehört zu reden. Ich schlüpfe noch geschwind in meine Sneakers und ziehe meine Jeansjacke über. Zum Abschied winke ich Alica noch kurz und mache die Tür hinter mir zu. Ich habe übrigens nicht gewartet, bis sie fertig gesprochen hat. Ansonsten hätten wir mit Sicherheit den Film verpasst.
Ich wende mich Jake zu: "Tut mir leid, falls sie dich genervt hat. So ist sie eben. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich sie ja gebremst, aber wenn sie einmal in Fahrt ist, kann man Alicia kaum stoppen."
"Entschuldige, was hast du gesagt? Meine Ohren klingen immer noch." Ich muss laut auflachen. Dann sehe ich mir mal in Ruhe sein Auto an. Ich kann es gar nicht glauben. Er hat tatsächlich einen schwarzen Sportwagen. Die Marke kenne ich nicht, aber eines steht fest. Der Wagen sieht verdammt teuer aus. Wie kann sich ein Schüler so was nur leisten?
Verdutzt schaue ich ihn an: "Sag mal, hast du irgendwann im Lotto gewonnen, oder ist der Wagen geklaut?"
Plötzlich wirkt Jake etwas nervös. Das
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