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Das Netz

Titel: Das Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Kommandeur der Einheit es nicht für nötig erachtet hat, Sie davon in Kenntnis zu setzen. Der SAS lässt sich nun mal nicht gern in die Karten schauen.«
    »Aber Sie hätten es mir wenigstens sagen können, Tweed. Im Kabinett wird man diese Vorgehensweise nicht gutheißen, das kann ich Ihnen verraten.«
    »Wenn Sie sich da mal nicht täuschen, Herr Minister. Erst heute Morgen hat mir der Premier per Kurier ein Schreiben überbringen lassen, in dem er mir ausdrücklich seine Anerkennung für den gestrigen Einsatz ausspricht.«
    »Das ist doch nichts weiter als eine Formalität«, warf Palfry in verächtlichem Ton ein. »In Wirklichkeit hat der Premier erwartet, dass Sie alle Brücken retten.«
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, Sie nach Ihrer Meinung gefragt zu haben«, sagte Tweed ruhig, ohne Palfry auch nur eines Blickes zu würdigen.
    Der Assistent, dem darauf keine passende Antwort einzufallen schien, blickte Hilfe suchend hinüber zu seinem Chef. In diesem Augenblick ging die Tür auf und ein nervös wirkendes Dienstmädchen kam herein.
    »Entschuldigen Sie bitte die Störung, Sir, aber Mr Franklin wünscht Sie zu sprechen...«
    Sie hatte den Satz noch nicht richtig beendet, als sich Drew Franklin auch schon an ihr vorbei in den Raum drängte. Während Warner dem Dienstmädchen mit einer Handbewegung bedeutete, sich zu entfernen, durchquerte Franklin forschen Schrittes das Arbeitszimmer und stellte sich neben Eva Brand.
    »Wäre doch zu schade, wenn diese Besprechung ohne mich stattfinden müsste«, sagte er mit einem nicht zu überhörenden Anflug von Hochnäsigkeit.
    »Sie sind hier immer willkommen, Drew«, antwortete Warner, der von der Ankunft des Journalisten sichtlich überrascht war, mit einem gequälten Lächeln.
    »Die Antwort eines geborenen Politikers«, sagte Franklin. »Aber jetzt würde ich gern wissen, weshalb dieses Treffen anberaumt wurde.«
    »Aus meiner Sicht soll es dazu dienen, den Drahtzieher hinter den gestrigen Anschlägen zu entlarven«, antwortete Tweed mit einem Blick hinüber zu Palfry. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich hier in diesem Raum befindet.«
    »Was erlauben Sie sich?«, polterte Warner los. »Immerhin bin ich derjenige, der dieses Treffen einberufen hat.«
    »Richtig. Aber deswegen können Sie mir noch lange nicht den Mund verbieten«, entgegnete Tweed. »Ich hege schon seit längerem den Verdacht, dass die Anschläge hier in Carpford geplant wurden. Darüber hinaus diente der Ort als Unterschlupf für die Terroristen der El Kaida, die an der Küste bei Hastings an Land gesetzt wurden. Von dort aus war es ein Leichtes, sie im Schutz der Dunkelheit hierher zu bringen. Problematischer war es da schon, sie zu verstecken, bis sie zum Einsatz kamen. Wo war genügend Platz für sie?« Tweed blickte nachdenklich in die Runde. »Mr Palfry, haben Sie mir vielleicht etwas zu sagen?«
    »Ich wüsste nicht, was.«
    »Zum Beispiel, dass Sie in Ihrem Haus spielend drei Dutzend Gäste unterbringen können. Damit haben Sie selbst geprahlt.«
    »Das ist ja ungeheuerlich«, stieß Palfry hervor. »Ich verbitte mir diese Unterstellung!«
    »Wie Sie meinen. Aber meine Leute haben in einem Ihrer Gästezimmer dreißig Schlafsäcke gefunden, die wir von der Spurensicherung von Scotland Yard untersuchen lassen werden. Ich gehe jede Wette ein, dass man darin Haare und Hautpartikel finden wird, die nicht von Europäern stammen.«
    »Ich höre mir Ihren Unsinn nicht länger an...«, schnaubte Palfry und ging wutentbrannt zur Tür.
    »Hier bleiben!«, befahl Buchanan. Er eilte hinüber zu Palfry, drehte ihm beide Arme auf den Rücken und legte ihm Handschellen an. Dann las er ihm seine Rechte vor.
    »Aber meine Herren, beruhigen Sie sich doch!«, versuchte Warner die Situation zu entschärfen. »Wir sollten vielleicht erst einmal klären, ob Sie irgendwelche Beweise für solch schwer wiegende Anschuldigungen haben. Mir persönlich erscheinen sie doch ziemlich aus der Luft gegriffen.«
    »Ich halte die Verdachtsmomente gegen Mr Palfry durchaus für ausreichend, um ihn vorübergehend festzunehmen«, erwiderte Buchanan. »Alles Weitere wird der Haftrichter entscheiden. Ach, und wo wir gerade bei den rechtlichen Fragen sind: Ich habe mir vorsorglich schon mal einen Durchsuchungsbefehl für Mr Palfrys Haus ausstellen lassen. Für Ihres übrigens auch, Herr Minister.«
    »Das wird Ihnen noch Leid tun, Buchanan. Sie überschreiten Ihre Kompetenzen in einem Ausmaß, das ungeheuerlich

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