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Das Netzwerk

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Titel: Das Netzwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ignatius
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Gummizug ihres Höschen, zog es ihr sanft über die Schenkel und folgte ihm mit der Zunge bis hinunter zu ihren Fersen. Anna zitterte. Und während Taylor den Blick langsam über ihren Körper wandern ließ, sagte sie leise: «Jetzt.»
    Taylor zog sich rasch aus und schob ihren Rock noch weiter nach oben.
    «Sei vorsichtig», sagte sie. «Es ist so lange her.»
    Doch ihre Befürchtungen waren unbegründet: Erregt, wie sie war, glitt er ganz leicht in sie hinein, als er sie hochhob undauf sich zog. Ihr Atem ging so heftig, dass er fürchtete, sie könnte ohnmächtig werden, wenn sie zu lange aufrecht blieb, und so streckte er sich mit ihr auf der Decke aus und drang langsam tiefer in sie ein. Anna, die jetzt festen Boden unter sich spürte, bewegte sich im selben Rhythmus mit ihm, sie umfing ihn, bebte und schrie auf, wenn er zu weit ging. Dann spürte er, wie sie ihn enger umschloss, wie eine Membran, sodass er sich kaum noch in ihr bewegen konnte – und schließlich riss sie ihn mit sich hinein in den Höhepunkt.
     
    24  «Lassen Sie mich in Ruhe!», raunzte Munzer Achmedow, als Taylor ihn am nächsten Freitag an einer Straßenecke in Brooklyn ansprach. Achmedow kam aus dem zweistöckigen Ziegelbau der «Usbekisch-Kasachischen Bruderorganisation»– so verkündete es ein Schild über dem Eingang   –, wo er gerade das Mittagsgebet besucht hatte. Vorbei an den in diesem Stadtviertel allgegenwärtigen orthodoxen Juden in ihren langen, schwarzen Mänteln, ging er mit raschen Schritten zurück zu seinem Wagen. Taylor, der in einem Café gegenüber der Moschee eine Stunde lang auf Achmedow gewartet hatte, war der kleine, rundliche Mann Mitte fünfzig, von dem er bisher nur ein Passfoto gesehen hatte, sofort aufgefallen: Die hohen Wangenknochen und schmalen Augen verrieten seine zentralasiatische Herkunft, und sein Gesicht, das so aussah, als verberge es viele uralte Geheimnisse, hätte gut und gerne das eines Händlers auf der alten Seidenstraße zwischen der Türkei und China sein können.
    «Ich heiße Goode und mache in Teppichen», sagte Taylor und gab Munzer seine Karte, während ein Zug der Hochbahn über ihren Köpfen in Richtung Coney Island rumpelte.
    «Lassen Sie mich in Ruhe!», wiederholte Munzer. «Teppiche interessieren mich nicht.» Er hatte eine tiefe, guturale Stimme, in der immer noch ein starker usbekisch-russischer Akzent mitschwang, genau wie Stone es beschrieben hatte.
    «Ich würde gerne mit Ihnen reden», sagte Taylor.
    «Das kann schon sein, Mister», gab Munzer zurück und schloss die Fahrertür auf. «Aber wir sind hier in Amerika, und da muss man mit niemandem reden, wenn man nicht will.»
    «Ich habe einen Brief für Sie», sagte Taylor, während der Usbeke in seinen Wagen stieg. «Von Scheich Hassan.»
    Munzer kurbelte das Fenster herunter. «Von wem?»
    «Scheich Hassan.»
    «Sie meinen doch nicht etwa den türkischen Scheich Hassan aus Rahway in New Jersey?»
    Taylor nickte und reichte Munzer sein aus zwei Sätzen bestehendes Empfehlungsschreiben durch das offene Fenster hinein. Munzer las es durch und gab es mit einem betretenen Gesichtsausdruck zurück.
    «Ich muss Sie um Entschuldigung bitten, Freund», sagte er, bevor er wieder ausstieg und Taylor die Hand gab. «Ich wusste nicht, dass Scheich Hassan in Rahway Sie schickt. Was kann ich für Sie tun?»
    «Ich möchte mit Ihnen reden.»
    «Über Teppiche?»
    «Nein.»
    «Worüber dann, Mr.   …» Er warf einen Blick auf die Visitenkarte. «…   Goode.»
    «Gibt es hier in der Nähe einen Ort, an dem wir ungestört reden können?»
    «Natürlich. Ein türkisches Restaurant. Sehr angenehm.»
    «Wo ist es?»
    «Am Ocean Parkway. Kurz vor der Avenue J.   Wissen Sie, wo das ist?»
    «Ich finde hin. Wann treffen wir uns?»
    «Wie wäre es mit jetzt gleich?»
    Als Taylor auf dem Rückweg zu dem weißen Karpetland-Lieferwagen wieder am Gebäude der Usbekisch-Kasachischen Bruderorganisation vorbeikam, musste er an die alten Bowlingbahnen denken, in denen man früher die Kegel noch von Hand aufgestellt hatte. Es stand zwischen einem Möbelhaus namens Rubinstein & Cohen und einem Laden, den ein handgeschriebenes Schild im Schaufenster als «Eretz Immobilien» zu erkennen gab. Nicht gerade eine Nachbarschaft, in der man ein islamisches Bethaus vermutet, dachte Taylor.
     
    Das türkische Restaurant am Ocean Parkway befand sich neben einem großen Parkplatz, über dem eine große Tafel verkündete, dass hier die «Masada Gebrauchtwagen

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