Das neue Haus vom Nikolaus
Was ihn an den herkömmlichen Hütchen jedoch stört, ist, dass man nicht beeinflussen kann, wie schnell und intensiv sie abbrennen. Doch nach einer intensiven Selbstberäucherung verlässt sein Bewusstsein die ausgetrampelten Pfade etablierter Denkmuster und gerät in eine Phase ungezügelter Phantasie. Die geballte Kraft seiner jetzt entfesselten Kreativität bringt ihn auf eine Idee: Wenn die Hütchen nicht massiv wären, sondern der Brennstoff wie ein Drahtgitter das Gerüst eines Tetraeders bilden würde, dann könnte man diesen Tetraeder an irgendeiner Stelle anzünden, und es würde viel länger dauern, bis sich die Glut durch all die Kanten hindurchgearbeitet hätte, dafür wäre die Rauchintensität entsprechend schwächer. Wenn jemand eine höhere Rauchintensität bevorzugt, dann kann er den Tetraeder ja an zwei oder noch mehr Stellen gleichzeitig anzünden, dafür würde der Tetraeder dann eben rascher abbrennen. Je mehr Punkte man gleichzeitig anzündet, desto schneller kann man den Tetraeder zum Abbrennenbringen. Das ist Professor Goodmans Grundgedanke. Doch ist diese Überlegung ganz allgemein richtig – oder vielleicht etwa doch nicht? Warum?
[Lösung]
35 Weihnachtsbaum goes 3D
Wie schön wäre es, wenn es ein Recyclingverfahren gäbe, welches alte Weihnachtsbäume in neue Kugeln verwandeln könnte. Doch selbst Professor Goodman hat bereits lange vergeblich über dieses Problem nachgedacht und keine Lösung gefunden. Helfen Sie ihm: Aus diesem prächtigen Weihnachtsbaum sollen Sie eine Kugel machen. Sie dürfen dafür alle oder auch weniger als alle Hölzchen verwenden. Sie dürfen beliebig viele Hölzchen umlegen, und Sie dürfen sogar Hölzchen in zwei Teile zerbrechen, aber nicht in mehr als zwei.
[Lösung]
36 Die 36. Kammer der Chaoten
Weit abgelegen von der Zivilisation in den Bergen des Himalaja liegt versteckt das Kloster des Chaos. Doch auch dorthin kommt der Nikolaus und füllt die Stiefel der jungen Adepten. Nur gegen die Aura des Chaos, die das Kloster umgibt, ist selbst der Nikolaus nicht immun. Ganz besonders stark wirkt diese Aura in der 36. Kammer, wo die Schwelle zur Meisterschaft überschritten wird. Und es ist natürlich auch kein Zufall, dass die Nikolausstiefel ausgerechnet dort aufgestellt wurden. Sechs junge Adepten hat das Kloster, und demnach stehen auch sechs Stiefel in der Kammer. Der Nikolaus kann den Adepten jedenfalls kein Naschwerk in die Stiefel stecken, sondern muss sich damit begnügen, ihnen eine Weihnachtskarte zu überbringen. Die Aura des Chaos sorgt jedoch dafür, dass er immer die Karten in die falschen Umschläge steckt, und zwar so, dass er sie immer paarweise miteinander vertauscht. Das will heißen, wenn die Karte des Adepten A im Umschlag des Adepten B landet, dann landet umgekehrt die Karte des Adepten B im Umschlag des Adepten A. Anschließend landet jeder Umschlag in einem beliebigen Stiefel, aber so, dass weder der Umschlag noch die in ihm enthaltene Karte sich im richtigen Stiefel befinden. Wie viele Möglichkeiten gibt es für den Weihnachtsmann aber unter diesen Bedingungen, Karten auf Umschläge und Umschläge auf Stiefel zu verteilen? Ich hoffe, diese Frage verwirrt Sie nicht.
[Lösung]
37 Der Weihnachtsspaziergang
Das Aufregendste an Weihnachten – zumindest für Kinder – ist das Warten auf die Bescherung. Gudrun hat sich ein Pony gewünscht. Sie kann es kaum noch aushalten bis zur Bescherung. Bereits letztes Jahr stand
Pony
auf ihrem Wunschzettel, und sie bekam eine hübsche neue Frisur als Weihnachtsgeschenk. Dieses Jahr wünscht sie sich ganz eindeutig
ein Pony.
Es spricht ja auch nichts dagegen, denn Gudrun und ihre Familie leben auf dem Land auf einem Bauernhof, dem Südhof, der so heißt, weil er südlicher als alle anderen Gehöfte in der Umgebung liegt. Es führen nur zwei Wege vom Südhof fort. Einer führt schnurgerade nach Norden – der Wiesenweg –, und einer führt ebenfalls schnurgerade fast nach Norden mit einem leichten Einschlag in Richtung Osten – der Weideweg. An Heiligabend versucht Gudrun, sich die lange Wartezeit nach dem Mittagessen mit einem kleinen Spaziergang zu vertreiben. Eine halbe Stunde lang geht sie den zugeschneiten Wiesenweg nach Norden. Dann nimmt sie eine Wegabzweigung nach rechts und folgt dieser fünf Minuten lang, bis diese den Weideweg kreuzt. Schließlich spaziert sie auf dem Weideweg nach Hause. In ihrem Kopf dreht sich alles nur noch um Ponys. Sie geht noch einmal aus dem Haus,
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