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Das Neue und seine Feinde - wie Ideen verhindert werden und wie sie sich trotzdem durchsetzen

Das Neue und seine Feinde - wie Ideen verhindert werden und wie sie sich trotzdem durchsetzen

Titel: Das Neue und seine Feinde - wie Ideen verhindert werden und wie sie sich trotzdem durchsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campus
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organisieren?
    Diese Fragen werden immer wieder gestellt und viele Mitarbeiter in einem Unternehmen lesen Bücher darüber. Da die Bücher unterschiedliche Meinungen vertreten, findet sich derselbe Meinungsmischmasch im Unternehmen wieder. In jedem Meeting treffen bei jedem Statement über Innovation sofort wieder die Protagonisten, OpenMinds, Close-Minds und Antagonisten aufeinander. Es entsteht wieder und wieder eine Pattsituation, das System reagiert nicht und ist damit resistent.
    Das Studieren erfolgreicher Innovation in fernen Unternehmen wirkt zu weltfremd. »Mach es wie Facebook« hilft beispielsweise einem Maschinenbauunternehmen überhaupt nicht weiter. Da greift es dann zu der Idee, Innovationen im eigenen Unternehmen als Beispiel herauszustellen.Wieder werden Innovationen im Alltag des Unternehmens gesucht, von denen man immer einige findet. Man zeichnet die Erfinder des Jahres aus und veranstaltet Innovationstage, bei denen der Vorstandsvorsitzende zu mehr Innovation auffordert und sich einzelne Erfinder seines Unternehmens vorstellen lässt. Die Innovation wird dadurch im Unternehmen sichtbar gemacht und gefördert. Jeder soll wissen: Innovation ist gut. »Unsere Firma wäre ohne diese tapferen Erfinder und Innovatorinnen nicht da, wo sie heute steht. Wir sind alle stolz auf Sie!«
    Das ist rühmlich und in Ordnung. Die Innovatoren fühlen sich gebührend geehrt und die Restfirma ist stolz auf sie. Aber das behindert auch wieder die Innovation! Jetzt lehnen sich doch alle zurück, weil alles gut ist! Im Grunde müsste der Vorstandsvorsitzende zwar die Innovatoren auszeichnen, aber gleichzeitig ein gewaltiges Mehr verlangen, und am besten wirklich selbst dafür sorgen, dass er die Erfinder nicht nur ehrt, sondern ihren Ideen zum Durchbruch verhilft. Er soll nicht nur irgendwelchen Prunksitzungen beiwohnen und klatschen, sondern energisch handeln und alles durchboxen. Das wäre wirkliche Innovationsanstrengung. Es reicht überhaupt nicht, wenn sich der König einmal auf dem Balkon zeigt und dem Volk zuwinkt. Wenn er nichts weiter als das macht, ist es in gewisser Weise sogar schädlich.
    Das hat folgenden Grund: Die Erfinder und Innovatoren eines Unternehmens werden eingeladen, ihre Ideen auf einer Hausmesse zu präsentieren, das Ganze organisiert der VP Innovation, damit er die Hausmesse als seinen Quartalserfolg buchen kann. Eine Präsentation ist für den Erfinder eine ziemliche Arbeit, aber die leistet er gerne auch noch am Feierabend. Er druckt Poster, überlegt sich gute Erklärungen und designt PowerPoints. Dann ist der große Ehrentag da. Der Vorstandsvorsitzende kommt höchstpersönlich vorbei und lässt sich volle zehn Minuten bei seinem Rundgang die Idee unseres Erfinders erklären. Er sagt klar, dass ihn die Idee sehr beeindruckt. Er klopft dem Erfinder auf die Schulter und murmelt: »Good job«, erwähnt auch, dass er gerne mehr solche Genies im Unternehmen hätte. Dann wechselt er zur gleichen Prozedur zum nächsten Stand. Der Erfinder frohlockt, denn er denkt jetzt, dass der Boss ihm die schon lange beantragten Ressourcen für seine Innovation freigeben wird, sodass er nun seinen Traum verwirklichen kann.
    Es passiert aber nichts. Gar nichts. Und da zieht plötzlich das Grauen in den Erfinder ein, dem nun klar wird, dass alles nur Show war und ist. Alle Arbeit war nur für den Glanz, nicht einmal für seinen eigenen, sondern für den des Unternehmens. Der Chef hat sich gesonnt, nicht er!
    Der Boss lobt noch den VP Innovation, der nun stark mit seiner Beförderung rechnen kann. Die Idee aber hat einen Sargnagel abbekommen, und der Erfinder fühlt sich entsprechend. Er protestiert aber nicht, weil er ja Aufmerksamkeit vom Boss hatte. Seine Idee hatte keinen Erfolg, aber er selbst als Person!
Issue Based Problem Solving and Consulting
    Zwischen den vielen erfolglosen Selbstheilungsversuchen mit der Ernennung von Vice Presidents Innovation versucht es ein normales Unternehmen auch einmal anders, so wie ein an sich selbst laborierender Patient etwas anderes ausprobiert oder gar zum Arzt geht. Hartnäckig zu wenig Innovation im Unternehmen! Woran liegt das bloß? Man holt Berater (»Diagnostiker«). Die kommen mit einem vorgefertigten Korsett oder Konzept von Methoden; eine davon heißt zum Beispiel »Issue Based Problem Solving«, es gibt viele andere. Im Grunde werden Fragen an viele Manager und Topexperten eines Unternehmens gegen viel Geld ausgearbeitet (und zum Teil gleich aus der Schublade

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