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Das Neue und seine Feinde - wie Ideen verhindert werden und wie sie sich trotzdem durchsetzen

Das Neue und seine Feinde - wie Ideen verhindert werden und wie sie sich trotzdem durchsetzen

Titel: Das Neue und seine Feinde - wie Ideen verhindert werden und wie sie sich trotzdem durchsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campus
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gezogen). Diese werden vielfach gestellt und vielfach beantwortet. Aus den Antworten bildet man Hypothesen und legt die wiederum Fachleuten vor. Man tastet sich in einem langen Verfahren zu den Ursachen des Problems vor. Das Verfahren führt zu einer Analyse des Ist-Zustands, der Berater erhält Zugang zu einer großen Menge von Topleuten im Unternehmen und versucht nebenbei, neben dem Analyseauftrag auch das Mandat für eine Langzeittherapie des Unternehmens zu ergattern. Ärzte leben von Kranken! Und zwar nicht vom Untersuchen, sondern vom Behandeln chronisch Kranker.
    Ich habe kurz noch einmal nach Beratungsmethoden gesurft, hier ein Link: http://www.consultingmethodology.com/
consulting_led_selling_de.html
    Wenn es den Link nach Erscheinen des Buches noch geben sollte, schauen Sie vielleicht einmal hinein? Ich zitiere:
    »Die Issue Based Consulting Methode ist eine frei anwendbare ›open source‹ Methode für komplexe Beratungsaufträge. Sie bringen hiermit Struktur und Übersicht in die riesigen Datenmengen, die komplexe Beratungsaufträge mit sich bringen. Die Methode ist schnell und übersichtlich, wodurch Beratungsaufträge durchschnittlich 40 Prozent schneller und effizienter abgehandelt werden können.
    Die Methode ist modular und lässt sich adaptiv anwenden. Es handelt sich dabei um eine Reihe direkt anwendbarer Methoden und Hilfsmittel für den Berater. Die Basis dieser Methode beruht jedoch auf einer anderen Denkweise und bildet hiermit den generischen Grundwert für jeden Berater.«
    Diese Methode kann also gelernt werden, sie ist »generisch«, also überall, dann speziell auch auf Innovation anwendbar. Man muss also nur diese Methode kennen und bekommt gute Aufträge. Interessanter ist noch der Name der Internetseite, die ich empfehle. Sie heißt »Consulting Led Selling« (Auftragsakquisition durch Beratung). So wie es im Management universelle Prozesse und Prozessorientierung gibt, so verwenden die Berater universelle Methoden … Ich muss jetzt wohl ein bisschen darauf achten, nicht zu sarkastisch zu werden – Verzeihung! Aber die schöne Analogie mit dem Arzt! Zu dem kommen die Kranken, aber die Berater warten gar nicht darauf, dass Unternehmen um Rat fragen, sondern sie bieten überall »kostenlose Diagnose« an, um Krankheiten zu finden und dann natürlich zu behandeln. Sie finden deshalb überall »Issues«. Okay, es gibt ja auch überall welche.
    Wie könnte eine solche Beratung im Beispiel aussehen? Ich will das kurz anreißen und nicht zu sehr auswalzen. Man könnte den Vorstandsvorsitzenden normal fragen: »Wie hältst du’s mit der Innovation?« Ein möglicher Fragekatalog sieht so aus:
Ist Innovation im Unternehmen als integrierter Prozess verankert?
Gibt es ein Innovationsmanagement und einen VP Innovation?
Berichtet der an den Vorstandsvorsitzenden?
Gibt es einen Konsens über eine Innovationsstrategie im Unternehmen?
Weiß man zu jeder Zeit, wie viel Geld im Unternehmen für Innovation ausgegeben wird?
Wird der Erfolg jeder Innovation nachverfolgt und gemessen (»tracking«)?
Werden Innovationen effizient erzielt (»lean innovation«)?
Wie hoch ist der Gewinn des Unternehmens aus den Innovationen?
Wie hoch ist der Anteil innovativer Produkte am Gesamtproduktportfolio?
Wie viele Mitarbeiter setzt das Unternehmen für Innovationen frei? Sind diese in einer Datenbank namentlich bekannt?
Gibt es Karrierepfade für Innovatoren? Incentive-Systeme?
Gibt es das Bemühen um eine Innovationskultur?
Kennt jeder Mitarbeiter die wesentlichen Innovationen des eigenen Unternehmens und die Innovationsstrategie?
Sind die wichtigsten Innovatoren des Unternehmens den Mitarbeitern und Managern bekannt?
Kommuniziert das Unternehmen seine Innovationen an Kunden und bei Facebook?
    Diese Fragen sind nicht unangemessen, aber vollkommen tückisch. Sie berühren einen wunden Punkt im Unternehmen. Sie zielen vor allem darauf ab, festzustellen, ob das Unternehmen die Innovationsproblematik vor allem
quantitativ
im Griff hat. Ist alles numerisch und namentlich bekannt? Wird alles in Listen und Tabellen verfolgt? Ist der Status der Innovation jederzeit bekannt? Sind alle Mitarbeiter involviert?
    Aus aller Erfahrung von Jahrzehnten kann ich Ihnen sagen: Das Unternehmen empfindet es als hochnotpeinlich, darauf Antworten geben zu müssen. Das Unternehmen trifft der Schlag, wenn es Maßnahmen ergreifen muss, um diese Fragen am Ende alle befriedigend beantworten zu können. Jeder weiß, dass Innovationen nicht so

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