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Das Nibelungenlied

Das Nibelungenlied

Titel: Das Nibelungenlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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bekannt:
Und soll sie Etzeln nehmen · und kommt sie in sein Land,
Wie sie es fügen möge · viel Leid tut sie uns an.
Wohl kommt in ihre Dienste · da mancher waidliche Mann.«
    Dawider sprach zu Hagen · der kühne Gernot:
»Es mag dabei verbleiben · bis an beider Tod,
Daß wir niemals reiten · in König Etzels Land.
Laßt uns ihr Treue leisten · zu Ehren wird uns das gewandt.«
    Da sprach Hagen wieder · »Das lass' ich mir niemand sagen;
Und soll die edle Kriemhild · Helkens Krone tragen,
Viel Leid wird sie uns schaffen · wo sie's nur fügen kann:
Ihr sollt es bleiben lassen · das ständ' euch Recken besser an.«
    Im Zorn sprach da Geiselher · der schönen Ute Kind:
»Wir wollen doch nicht alle · meineidig sein gesinnt.
Was ihr geschieht zu Ehren · laßt uns froh drum sein.
Was ihr auch redet, Hagen · ich dien' ihr nach der Treue mein.«
    Als das Hagen hörte · da trübte sich sein Mut.
Geiselher und Gernot · die stolzen Ritter gut,
Und Gunther der reiche · vereinten endlich sich,
Wenn es Kriemhild wünsche · sie wollten's dulden williglich.
    Da sprach Markgraf Gere · »So geh' ich ihr zu sagen,
Daß sie den König Etzel · sich lasse wohlbehagen.
Dem ist so mancher Recke · mit Furchten untertan,
Er mag ihr wohl vergüten · was sie je Leides gewann.«
    Hin ging der schnelle Degen · wo er Kriemhilden sah.
Sie empfing ihn gütlich · wie balde sprach er da:
»Ihr mögt mich gern begrüßen · und geben Botenbrot,
Es will das Glück euch scheiden · gar bald von all eurer Not.
    »Es hat um eure Minne · Frau, hieher gesandt
Der Allerbesten einer · der je ein Königsland
Gewann mit vollen Ehren · und Krone durfte tragen:
Es werben edle Ritter · das läßt euch euer Bruder sagen.«
    Da sprach die Jammerreiche · »Verbiete doch euch Gott
Und allen meinen Freunden · daß sie keinen Spott
Mit mir Armen treiben · was sollt' ich einem Mann,
Der je Herzensliebe · von gutem Weibe gewann?«
    Sie widersprach es heftig · Da traten zu ihr her
Gernot ihr Bruder · und der junge Geiselher.
Sie baten sie in Minne · zu trösten ihren Mut;
Und nehme sie den König · es gerat' ihr wahrlich gut.
    Bereden mochte niemand · doch die Königin,
Noch einen Mann zu minnen · auf Erden fürderhin.
Da baten sie die Degen · »So laßt es doch geschehn,
Wenn ihr denn nicht anders wollt · daß euch der Bote möge sehn.«
    »Das will ich nicht versagen« · sprach die Fraue hehr.
»Ich empfange gerne · den guten Rüdiger
Ob seiner höf'schen Sitte · wär' er nicht hergesandt,
Jedem andern Boten · dem blieb' ich immer unbekannt.«
    Sie sprach: »So schickt den Degen · morgen früh heran
Zu meiner Kemenate · Ich bescheid' ihn dann:
Meinen Entschluß und Willen · werd' ich ihm selber sagen.«
So war ihr jetzt erneuert · das große Weinen und Klagen.
    Da wünschte sich auch anders nichts · der edle Rüdiger,
Als daß er schauen dürfte · die Königin hehr.
Er wußte sich so weise · könnt' es irgend sein,
So müßt' er sie bereden · diesen Recken zu frein.
    Früh des andern Morgens · nach dem Meßgesang
Kamen die edeln Boten · da hub sich großer Drang.
Die mit Rüdigeren · zu Hofe sollten gehn,
Die sah man wohlgekleidet · manchen Degen ausersehn.
    Kriemhilde die hehre · in traurigem Mut
Harrte sie auf Rüdiger · den edeln Boten gut.
Er fand sie in dem Kleide · das sie für täglich trug:
Dabei hatt' ihr Gesinde · reicher Kleider genug.
    Sie ging ihm entgegen · zu der Türe hin
Und empfing Etzels Recken · mit gütlichem Sinn.
Nur selbzwölfter trat er · herein zu der Fraun;
Man bot ihm große Ehre · wer möcht' auch bessre Boten schaun?
    Man hieß den Herren sitzen · und die in seinem Lehn.
Die beiden Markgrafen · sah man vor ihr stehn,
Eckewart und Gere · die edeln Ritter gut.
Um der Hausfrau willen · sahn sie niemand wohlgemut.
    Sie sahen vor ihr sitzen · manche schöne Maid.
Da hatte Frau Kriemhild · Jammer nur und Leid.
Ihr Kleid war vor den Brüsten · von heißen Tränen naß.
Es sah der edle Markgraf · gar wohl an Kriemhilden das.
    Da sprach der hehre Bote · »Viel edles Königskind,
Mir und den Gefährten · die mit mir kommen sind,
Sollt ihr das erlauben · daß wir vor euch stehn
Und euch melden, weshalb · unsre Reise sei geschehn.«
    »Ich will euch gern erlauben« · sprach die Königin,
»Was ihr wollt, zu reden · also steht mein Sinn,
Daß ich es gerne höre · ihr seid ein Bote gut.«
Da merkten wohl die andern · ihren abgeneigten Mut.
    Da sprach von Bechelaren · der

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