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Das Nibelungenlied

Das Nibelungenlied

Titel: Das Nibelungenlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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Degen · mit dem grimmen Tode gedräut.
    Botenbrief und Siegel · ward ihnen nun gegeben:
Sie fuhren reich an Gute · und mochten herrlich leben.
Urlaub gab ihnen Etzel · und sein schönes Weib;
Ihnen war auch wohlgezieret · mit guten Kleidern der Leib.

Vierundzwanzigstes Abenteuer
Wie Werbel und Schwemmel die Botschaft brachten
    Als Etzel seine Fiedler · hin zum Rheine sandte,
Da flogen diese Mären · von Lande zu Lande:
Mit schnellen Abgesandten · bat er und entbot
Zu seinem Hofgelage · da holte mancher sich den Tod.
    Die Boten ritten hinnen · aus der Heunen Land
Zu den Burgunden · wohin man sie gesandt
Zu dreien edeln Königen · und ihrer Mannen Heer:
Daß sie zu Etzeln kämen · da beeilten sie sich sehr.
    Zu Bechlaren ritten · schon die Boten ein.
Ihnen diente man da gerne · und ließ auch das nicht sein:
Ihre Grüße sandten · Rüdger und Gotelind
Den Degen an dem Rheine · und auch ihr beider liebes Kind.
    Sie ließen ohne Gaben · die Boten nicht hindann,
Daß desto sanfter führen · die Etzeln untertan.
Uten und ihren Söhnen · entbot da Rüdiger,
Ihnen so gewogen hätten · sie keinen Markgrafen mehr.
    Sie entboten auch Brunhilden · alles, was lieb und gut,
Ihre stete Treue · und dienstbereiten Mut.
Da wollten nach der Rede · die Boten weiter ziehn;
Gott bat sie zu bewahren · Gotlind die edle Markgräfin.
    Eh noch die Boten völlig · durchzogen Baierland,
Werbel der schnelle · den guten Bischof fand.
Was der da seinen Freunden · hin an den Rhein entbot,
Davon hab' ich nicht Kunde · jedoch sein Gold also rot
    Gab er den Boten milde · Als sie wollten ziehn,
»Sollt' ich sie bei mir schauen« · sprach Bischof Pilgerin,
»So war' mir wohl zumute · die Schwestersöhne mein:
Denn ich mag leider selten · zu ihnen kommen an den Rhein.
    Was sie für Wege fuhren · zum Rhein durch das Land,
Kann ich euch nicht bescheiden · Ihr Gold und ihr Gewand
Blieb ihnen unbenommen · man scheute Etzels Zorn:
So gewaltig herrschte · der edle König wohlgeborn.
    Binnen zwölf Tagen · kamen sie an den Rhein,
Gen Worms in die Veste · Werbel und Schwemmelein.
Da sagte man's dem König · und seinen Mannen an,
Es kämen fremde Boten · Gunther zu fragen begann.
    Da sprach der Vogt vom Rheine · »Wer macht uns bekannt,
Von wannen diese Gäste · ritten in das Land?«
Davon wußte niemand · bis die Boten sah
Hagen von Tronje · der begann zu Gunthern da:
    »Wir hören Neues heute · dafür will ich euch stehn:
Etzels Fiedelspieler · die hab' ich hier gesehn;
Die hat eure Schwester · gesendet an den Rhein:
Ihres Herren willen · sollen sie uns willkommen sein.«
    Sie ritten ohne Weilen · zu dem Saal heran:
So herrlich fuhr wohl nimmer · eines Fürsten Fiedelmann.
Des Königs Ingesinde · empfing sie gleich zur Hand;
Herberge gab man ihnen · und bewahrte ihr Gewand.
    Ihre Reisekleider waren · reich und so wohlgetan,
Sie mochten wohl mit Ehren · sich so dem König nahn;
Doch wollten sie nicht länger · sie dort am Hofe tragen.
Ob jemand sie begehre · ließen da die Boten fragen.
    Da waren auch bedürftige · Leute bei der Hand,
Die sie gerne nahmen · denen wurden sie gesandt.
Da schmückten mit Gewanden · so reich die Gäste sich,
Wie es Königsboten · herrlich stand und wonniglich.
    Da ging mit Urlaube · hin, wo der König saß,
Etzels Ingesinde · gerne sah man das.
Herr Hagen gleich in Züchten · den Boten entgegen sprang,
Sie freundlich zu begrüßen · des sagten ihm die Knappen Dank.
    Da hub er um die Kunde · sie zu befragen an,
Wie Etzel sich gehabe · und die ihm Untertan.
Da sprach der Fiedelspieler · »Nie besser stand's im Land,
Das Volk war niemals froher · das sei euch wahrlich bekannt.«
    Sie gingen zu dem Wirte · der Königssaal war voll:
Da empfing man die Gäste · wie man immer soll
Boten freundlich grüßen · in andrer Kön'ge Land.
Werbel der Recken · viel bei König Gunthern fand.
    Der König wohlgezogen · zu grüßen sie begann:
»Willkommen, beide Fiedler · die Etzeln Untertan,
Mit euern Heergesellen! · wozu hat euch gesandt
Etzel der reiche · zu der Burgunden Land?«
    Sie neigten sich dem König · Da sprach Werbelein:
»Euch entbietet holde Dienste · der liebe Herre mein
Und Kriemhild deine Schwester · hierher in dieses Land:
Sie haben uns euch Recken · auf gute Treue gesandt.«
    Da sprach der reiche König · »Der Märe bin ich froh.
Wie gehabt sich Etzel« · der Degen fragte so,
»Und Kriemhild meine Schwester · in der Heunen Land?«
Da sprach der

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