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Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Titel: Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Robertson
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falsch liegst.«
    » Warum sperrst du dich so gegen die Idee?«, fragte Patrick. » Eine Menge Leute würden sich darum reißen, ein Jahr durch die Welt zu reisen.«
    Patrick und Mo saßen im Café. Harry und Rosie hatten sie bei Benedict zu Hause gelassen.
    » Weil es vollkommener Schwachsinn ist«, sagte Mo. » Das ist kein wohldurchdachter Plan, sondern ein Ausweichmanöver, das unser Leben ruinieren wird!«
    » Übertreibst du jetzt nicht ein bisschen?«
    Mo starrte ihn finster an. » Wie würde denn Clare reagieren, wenn du ihr eine Weltreise vorschlagen würdest?«
    » Sie würde sagen, dass Tom zu klein ist.« Patrick presste die Lippen aufeinander. » Unter anderem.«
    » Siehst du!«, sagte Mo. » Sie weiß, wie verdammt nervig es wäre, ein Kleinkind auf so eine Tour mitzuschleppen. Und ich hab ein Kleinkind und ein Baby!«
    Mo schüttete ein Tütchen Zucker in ihren Kaffee, zögerte kurz und schüttete dann mürrisch ein zweites hinterher.
    » Und nicht nur damit will er unser Leben völlig durcheinanderbringen«, erklärte sie. » Er will dieses Fiasko auch noch mit dem Verkauf des Hauses in Charlotte finanzieren. Das ist Wahnsinn. Das wird uns finanziell um Jahre zurückwerfen.«
    Sie rührte so heftig in ihrem Kaffee, dass er überschwappte. » Dann sind wir pleite und obdachlos, und wofür? Die Kinder sind noch zu klein, um irgendwie davon zu profitieren. Mir würde es keinen Spaß machen. Was zum Teufel soll der Scheiß also, außer dass Chad sich weiterhin vormachen kann, man bräuchte nicht erwachsen zu werden, wenn man nur fest die Augen zukneift, sich die Ohren zuhält und laut la-la-la singt!«
    » Du findest also, dass Chad wegläuft?«, fragte Patrick.
    » Allerdings!«, antwortete Mo. » Exakt das tut er. Frag mich nicht, warum– ich hab nicht die geringste Ahnung, was in seinem Kopf vorgeht. Es ist, als hätte er irgendwann in diesem Jahr den ersten wirklich klaren Blick auf sein Leben und die damit verbundene Verantwortung geworfen– und sich innerlich eingerollt wie ein Embryo, während er gleichzeitig schnurstracks die Beine in die Hand genommen hat.«
    » Glaubst du nicht, es könnte daran liegen, dass er in seinem Leben immer auf Nummer sicher gegangen ist– und sich jetzt nach ein bisschen Abenteuer sehnt?«, fragte Patrick.
    » Dann soll er doch Bungeejumping machen, Herrgott noch mal«, erwiderte Mo. » Oder Fallschirmspringen! Oder dieses abartige französische Ding, wo sie über Häuser und Baustellen hüpfen! Mir geht es nur darum, dass er uns da nicht mit reinzieht!«
    » Vielleicht will er es aber mit euch zusammen erleben!«
    » Ach, sei still«, sagte Mo. » Du hilfst mir auch nicht weiter.«
    » Wolltest du nie mal Marrakesch sehen?« Patrick bemühte sich, ein Lächeln zu unterdrücken. » Oder die Höhlen von Aserbaidschan?«
    » In Aserbaidschan gibt’s Höhlen?«
    » Keine Ahnung«, sagte Patrick. » Das sollte ich mal nachschlagen…«
    » Hola!«
    Angel, Malcolm und Ron hatten am Nebentisch Platz genommen. Mo bemerkte, dass Ron mehr denn je einer ängstlichen Eule ähnelte. Angel und Malcolm sahen aus wie immer– als hätten sie gerade eine höchst amüsante Information über einen Dritten erhalten. Was wahrscheinlich der Fall ist, dachte Mo.
    Gefangen zwischen Patricks fragendem Blick und Angels suggestivem Augenbrauenzucken à la Groucho Marx blieb Mo nichts anderes übrig, als sie miteinander bekannt zu machen.
    » Und er ist nicht mein Liebhaber«, versicherte sie nachdrücklich. » So was gibt’s in England nicht.«
    » Wir haben viele Engländer hier«, bemerkte Angel. » Sie mögen das Klima. Nicht so schwül wie in Benidorm.«
    » Außerdem sind hier weniger Deutsche«, fügte Malcolm hinzu, » deshalb kommt man leichter an Liegestühle.«
    » Der spanische Immobilienmarkt ist in letzter Zeit ziemlich eingebrochen«, schaltete Ron sich kopfschüttelnd ein. » Glücklicherweise hab ich mich an hiesige Unternehmen gehalten. Obwohl ich mir bei Oakland auch nicht mehr sicher bin. Vielleicht wäre Emeryville besser. Da gibt’s Ikea. Vielleicht sollte ich Oakland austauschen? Was meint ihr?«
    » Patrick kauft einen Weinkeller in Napa«, sagte Mo leicht maliziös.
    » Sie sind Investor?« Rons Augen hinter den Brillengläsern wurden riesengroß.
    » Ja, aber ich ziehe mich zurück«, sagte Patrick mit ausdrucksloser Miene.
    » Sie ziehen sich zurück?« Ron lehnte sich so weit über den Tisch, dass er fast darauf lag. » Warum? Ist der Markt schlecht? In welcher

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