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Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Titel: Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Robertson
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seiner Entscheidung zu gehen beigetragen hatte. Sie wusste, wenn sie mit so was erst mal anfinge, würde eine paranoide Irre aus ihr, die hinter allem, was er sagte, Lügen und Hinterhalte vermutete. Desgleichen gedachte sie, Sätze, in denen die Worte ›andere Frau‹ vorkamen, nicht mal zu denken. In dieser Richtung lauerte nämlich der Wahnsinn, und sie hatte schon Probleme genug, ihren Verstand beisammenzuhalten.
    Connie starrte sie an. Zu Mos Verblüffung lachte sie plötzlich los.
    » Wissen Sie was?«, sagte sie. » Nach diesem Essen, wo Sie– Sie wissen schon…«
    » O ja, ich weiß.« Mo verzog das Gesicht. » Das Grauen ist mir noch lebhaft in Erinnerung.«
    » Nun, danach bin ich mit den anderen Frauen zum Lunch gewesen«, fuhr Connie fort, » und Sie waren das einzige Gesprächsthema.«
    Das kann ich mir denken, dachte Mo verbittert. Bitchface und Baboon werden es genossen haben, ihre Krallen an mir zu wetzen.
    » Ich hab ihnen zugehört– wie üblich«, sagte Connie mit einer kleinen Grimasse. » Und dabei wurde mir plötzlich etwas klar. Es war so offensichtlich, dass mich wundert, es nicht sofort erkannt zu haben.«
    » Was?«, fragte Mo gespannt. » Was wurde Ihnen klar?«
    » Sie haben Sie beneidet«, erklärte Connie. » Sie haben Sie beneidet, weil Sie– nun, weil Sie sich eben so benahmen und einfach sagten, was Ihnen in den Sinn kam. Weil Sie– wie sagten Sie eben– einfach einen Scheiß darum geschert haben?« Connie lächelte schüchtern. » Und wissen Sie, was mir ebenfalls klar wurde?«
    Sprachlos schüttelte Mo den Kopf.
    Connie strich die Serviette auf ihrem Schoß glatt. » Auch ich habe Sie beneidet.«
    Mo merkte, dass ihr der Mund offenstand, und schloss ihn hastig. Sie starrte Connie an, mit ihren kunstvoll frisierten Haaren an, dem sorgfältig aufgetragenen Make-up und den geschmackvollen Kleidern– und erkannte, dass sie nur die falschen Dinge gesehen hatte. Ich hätte mehr darauf achten sollen, was sie tut, dachte Mo. Sie hat an diesem grässlichen Abend versucht, mit mir ins Gespräch zu kommen– im Gegensatz zu den anderen Frauen. Sie hat ja dazu gesagt, heute mit mir essen zu gehen. Ich hätte einfach sehen müssen, dass sie ein Bedürfnis hat. Andererseits, räumte sie ein, war ich noch nie besonders gut darin, die Bedürfnisse anderer Menschen zu sehen– geschweige denn, sie zu befriedigen. Offen gestanden war ich darin sogar richtig scheiße.
    Aber wie kann ich Connie helfen?, fragte sie sich. Würde es reichen, ihr einfach meine Freundschaft anzubieten?
    Die Kehrseite der Medaille war, dass Connie eine Frau war, die einen Tag danach beurteilte, ob auch um die Wasserhähne herum geputzt worden waren. Allerdings würde Mo nach diesem Wochenende ihren Mann einen Monat lang nicht sehen, und ihre beste Freundin– ihre einzige, richtige Freundin– redete vielleicht nie wieder mit ihr. Zwar hatte sie jetzt Aishe, aber die Freundschaft zu ihr war eher so, als würde man eine wilde Katze streicheln: In der einen Minute schnurrte sie noch, in der nächsten zerfetzte sie einem die Hand. Der Vorteil bei Connie war, dass sie sowohl verfügbar als auch ergeben war. Mo war sich ziemlich sicher, dass Wasserhähne nie wieder Thema zwischen ihnen sein würden.
    » Aber jetzt mal ehrlich.« Das musste Mo einfach fragen. » Sie wollen doch nicht im Ernst ein fette Kuh mit großer Klappe sein, oder?«
    » Das nicht«, sagte Connie. » So würde ich es auch nicht ausdrücken. Aber mir läge wirklich etwas daran, mir nicht so viele Sorgen darüber zu machen, was andere von mir denken.«
    Der Kellner kam und brachte ihr Essen. Beide Frauen warfen einen kurzen Blick auf ihre Teller und sahen sich wieder an.
    » Ich kann Ihnen nichts raten«, sagte Mo. » Höchstens, dass Sie allein entscheiden, ob Sie sich Sorgen machen oder nicht.«
    » Ach, das weiß ich«, erwiderte Connie leichthin. » Schwierig ist es nur, Gewohnheiten zu ändern, die man schon mit der Muttermilch aufgesogen hat.«
    » Allerdings«, bemerkte Mo. » Du sagst es, Schwester. Wenn man den Status quo antastet, weiß man nie, ob nicht die Hölle losbricht.«
    Oder mit welchen Dämonen man kämpfen muss, fügte sie im Stillen hinzu. War es das, was Chad jetzt vorhatte: seine Dämonen zu bekämpfen? Was für Dämonen das wohl waren? Und was würde passieren, wenn er den Kampf verlor?
    Dann fiel ihr Blick auf Connie, die das Kännchen mit der Salatsoße über ihrem Teller schweben ließ.
    Connie sah sie an. » Vielleicht

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