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Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition)

Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition)

Titel: Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Egeland
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Der Kapitän war nie zuvor bei einem solchen Wetter ausgelaufen. Erst gegen Mitternacht wurde Sotirios klar, dass sie ganz bewusst bei diesem Sturm ausgelaufen waren. Aber warum in einem kleinen Fischerboot und nicht in einem der majestätischen Kriegsschiffe der Johanniter?
    Sturm und Regen flauten in der zweiten Nachthälfte etwas ab. Als der Morgen graute, waren sie auf der offenen See. Der warme Südwind straffte die Segel, und das Meer lag glasklar und ruhig vor ihnen. Am Vormittag kamen einige der Rittermönche an Deck. Sie wandten ihre Gesichter in den Himmel, schlossen die Augen und beteten. Unter den Lumpen, die sie trugen, erkannte Sotirios glänzende Kettenhemden und silberne Riemen. Aber noch mehr verblüfften ihn ihre schweren, verzierten Schwerter. Groß genug, um einen Mann mit einem Schlag entzweizuteilen. Sotirios versuchte den Blick eines dieser Riesen einzufangen, aber sie sahen durch ihn hindurch, er war unsichtbar für sie. Der Einzige, dessen Nähe sie akzeptierten, war der Kapitän. Aber selbst er wurde zu einem winselnden Welpen, wenn einer der Ritter ihn ansprach.
    In der Dämmerung sah er die Südküste von Kreta am Horizont vorbeiziehen. Das Kielwasser glitzerte grün. Er versuchte den Kapitän zu fragen, warum sie einen derart südlichen Kurs hielten, erntete aber nur ein Fauchen und die Aufforderung, seine Arbeit zu machen. Gemeinsam mit Achelous hielt er nach Schiffen Ausschau. Ciro schlief. Jedes Mal, wenn sie am Horizont einen Punkt ausmachten und ihre Warnung in den Wind schrien, änderte der Kapitän den Kurs.
    *
    Nach fünfzehn Tagen auf offener See kreiste plötzlich ein Schwarm Möwen über ihrem Boot. Wieder war in der Ferne Land zu erkennen. Sizilien? So weit von zu Hause entfernt war Sotirios noch nie gewesen. Aber statt einen nördlichen Kurs einzuschlagen und in Richtung der Straße von Messina zu segeln, drehte der Kapitän das Boot in Richtung Süden. Sotirios versuchte sich die Karte in Erinnerung zu rufen. Segelten sie zwischen Sizilien und Malta hindurch? Wohin wollten sie denn? Tunesien? Spanien? Marokko? Seine Gedanken wurden jäh von Ciro durchbrochen, der ein kleines, schnelles Boot entdeckt hatte. Der Kapitän schlug einen nördlicheren Kurs ein, aber das Boot hielt direkt auf sie zu. Auch die weiteren Versuche des Kapitäns, dem Boot auszuweichen, schlugen fehl, es änderte immer wieder seinen Kurs.
    Seeräuber!, rief der Kapitän.
    Sie waren zu acht. Bärtige, zahnlose, in Lumpen gehüllte Wesen. Mit Blut im Blick und bewaffnet mit Äxten und Schwertern. Drei von ihnen waren schwarz wie die Nacht. Ihr Boot war kleiner, schneller und leichter zu manövrieren als das schwere Fischerboot des Kapitäns. Sie rammten das Boot seitlich und kletterten einer nach dem anderen an Bord. Einige von ihnen grinsten, andere brüllten. Sotirios, Achelous und Ciro suchten hinter dem Kapitän Schutz. Wo blieben die Rittermönche? Wollten sie unter Deck sitzen bleiben, bis die Seeräuber zu ihnen herunterkletterten? Was, wenn sie erst die Mannschaft angriffen? Wollten die Ritter sie wirklich hier oben sterben lassen?
    Der vorderste der Seeräuber, anscheinend so etwas wie ihr Anführer, rief etwas in einer unbekannten Sprache. Vermutlich forderte er Geld oder die Ladung. Oder wollte er das ganze Boot?
    Ich verstehe nicht!, sagte der Kapitän auf Griechisch und breitete ratlos die Arme aus. Der Seeräuber wedelte mit seiner Axt herum. Die sieben anderen bauten sich neben ihm auf. Jetzt grinsten alle. Herablassend. Wohl wissend, wie furchteinflößend sie aussahen. Und dass sie den Kapitän und seine Mannschaft jederzeit erschlagen und in Fischfutter zerlegen konnten.
    Eine Möwe flog seitlich am Schiff entlang. Ihr Schatten huschte für einen Moment über das Boot. So kurz ist mein Leben, dachte Sotirios, nur ein Hauch, ein Schatten.
    Dann klappte die Ladeluke auf, und die Ritter kamen einer nach dem anderen nach oben. Sie hatten ihre Verkleidungen abgelegt. Jetzt waren sie wieder sie selbst. Furchtlose Krieger. Zehn Mann in schimmernden Rüstungen mit glänzenden Schwertern. Groß und mächtig, Schulter an Schulter.
    Die Seeräuber waren mit einem Mal unentschlossen – sollten sie angreifen oder fliehen? Sie sahen sich an und richteten ihre Blicke auf ihren Anführer, bis dieser schließlich einen Schritt vortrat und drohend seine Axt schwang. In sicherer Entfernung von den Rittern. Als wollte er ihre Entschlossenheit auf die Probe stellen.
    Die Ritter hoben ihre Schwerter. Der

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