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Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition)

Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition)

Titel: Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Egeland
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Theorien nach. An die arme Regina Ferrari. Und an die drei Chiffren, die wir von Theophilus de Garencières bekommen hatten:
    Libico β . δ έκα Mei. ϢϪϪϪϯϯϮϤϦϭϧ .
    Trotz der späten Stunde war der Verkehr auf der Autobahn recht dicht. Mir war das ganz recht. So waren wir eins von Tausenden von Scheinwerferpaaren. Manchmal geht es bei einer Flucht darum, sich in der Menge zu verstecken. Unsichtbar für diejenigen zu werden, die einen suchen.

K APITEL 11 Spuren
    F LORENZ,
M ITTWOCHMORGEN
    I
    Ich war immer der Gehorsame. Der Bravste in der Klasse, der sich immer gemeldet und geduldig auf das Nicken der Lehrerin gewartet hat. Der sich nie auf dem Schulhof geprügelt und immer brav sein Pausenbrot gegessen hat. Zu Hause habe ich meine Hausaufgaben gemacht, während meine Klassenkameraden in der Nachbarschaft Blödsinn machten. Ich war der, der immer Ja, Mama gesagt hat und ständig bereit war, andere zu trösten. Ich bildete mir ein, heilende Kräfte zu haben, dass mein Trost und mein Verständnis anderen über jede Sorge hinweghalfen. Reserve-Jesus haben mich damals die Jungs auf dem Schulhof genannt.
    In mir schlummert halt kein Revoluzzer. Mit den Jahren ist das etwas besser geworden. Man wird Teenager, hat die üblichen Probleme. Man verabscheut Autoritäten und alles, was einem gesagt wird. Doch tief in mir wohnt noch immer der fügsame, loyale Junge.
    II
    Früh am Morgen näherten wir uns total erschöpft Florenz. Wir parkten auf einem Rastplatz hinter ein paar Bäumen und der öffentlichen Toilette, und ich schlief auf der Stelle ein.
    Als ich wieder aufwachte – nicht von Vogelgezwitscher, sondern vom Knallen eines Mülleimerdeckels –, saß Angelica hellwach neben mir und starrte durch die Frontscheibe. »Guten Morgen«, murmelte ich schlaftrunken. Sie antwortete nicht. Sah mich nicht an, starrte einfach nur nach draußen. »Angelica?« Erst als ich sie berührte, zuckte sie zusammen. »Guten Morgen«, wiederholte ich. Sie schien mich nicht wiederzuerkennen. Dann begann sie zu lachen, doch aus dem Lachen wurde schnell Weinen. Kurze, rhythmische Schluchzer. »Angelica?« Und dann noch einmal lauter: »Angelica?«
    Langsam schien sie wieder zu sich zu kommen. Sie lächelte nervös, zupfte sich die Haare zurecht und sagte: »Ich glaube, ich war gerade etwas abwesend.«
    Etwas später schalteten wir unsere Handys wieder ein. Angelica hatte mehr als dreißig SMS erhalten. Einige von der Polizei, die darauf bestand, dass sie sich meldete, viele von Freunden und Kollegen, eine vom Leiter des Kulturzentrums, der bedauerte, niemanden gefunden zu haben, der Notizen oder Fotos von den komplizierten Codes gemacht habe, und noch eine von dem Mönch, der sich Francesco de’ Pazzi nannte:
    Frau Moretti. In den Augen meines Herrn bin ich ein Sünder. In denen meines verräterischen Kardinals ein Judas. Aber mein Gewissen ist rein. Dass Professor Moretti geholt wurde, um uns beizustehen, kann ich noch akzeptieren. Aber dass auch der unschuldige Silvio ein Teil des Spiels geworden ist, geht mir zu weit. Ich bin kein Ordensbruder mehr, sondern ein Flüchtling. Wir müssen uns treffen! Ad maiorem Dei gloriam! Zur größeren Ehre Gottes. Amen! Fd’P
    »Er hat seinen Orden verlassen, Bjørn.«
    »Eine Falle«, insistierte ich.
    III
    Auf dem iPad rief ich die Fotos der Chiffren auf, die ich bei Theophilus de Garencières gemacht hatte. Als ich sie betrachtete, hatte ich plötzlich das Gefühl, eine Lösung zu sehen, ohne sie wirklich greifen zu können.
    Lycia e Porta und Rotabile Obici bedeuteten also Orakel von Delphi und Bibliothekar. Aber was war mit den drei letzten Chiffren?
    Libico β . δ έκα Mei. ϢϪϪϪϯϯϮϤϦϭϧ .
    Das mussten auch Anagramme sein. Während wir uns ein Baguette auf einer der Kunststoffbänke des Rastplatzes teilten, spielte ich mit den Buchstaben.
    Libico β . δ έκα Mei. ϢϪϪϪϯϯϮϤϦϭϧ .
    »Die Buchstaben, nicht der Wortlaut sind wichtig«, erklärte ich Angelica, die nicht sonderlich interessiert wirkte.
    »Die Anagramme sagen uns nicht, wo Lorenzo und Silvio gefangen gehalten werden!«, sagte sie mürrisch. »Francesco de’ Pazzi ist eine viel handfestere Spur.«
    »Mag sein. Wenn er uns keine Falle stellt. Aber auch die Chiffren können Spuren enthalten, die uns weiterhelfen.«
    » Orakel von Delphi und Bibliothekar ? Also ehrlich, Bjørn! Können Sie mir verraten, welchen Nutzen wir daraus ziehen sollen?«
    Ich konnte ihr keine vernünftige Antwort geben. Und auch

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