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Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition)

Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition)

Titel: Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Egeland
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und dem Osmanischen Reich. Sie wissen bestimmt, wohin die Johanniter gingen, als das Heilige Land von den Muslimen verwüstet wurde?«
    »Nach Rhodos.«
    »Und später, als die Türken die Johanniter aus Rhodos vertrieben, erhielten die Mönche Malta von dem deutsch-römischen Kaiser Karl V . Trotzdem haben die Türken sie weiterhin angegriffen. Sie haben bis 1798 auf Malta standgehalten, als Napoleon Bonaparte auf seinem Weg nach Ägypten dort Station gemacht hat. Da fragt man sich doch: Was wussten die mächtigen Anführer der Muslime über die Johanniter, auf was hatten sie es abgesehen? Meine Theorie setzt an diesem Punkt an. Ist es möglich, dass die Tempelritter ihren geheimen Schatz den Johannitern überlassen haben? Schließlich waren sie Brüder im Glauben und Geiste. Nehmen wir mal an, die Johanniter haben den Schatz der Tempelritter mit nach Rhodos und Malta genommen. Und nehmen wir weiter an, dass die osmanischen Anführer wussten, was die Ritter aus Jerusalem mitgenommen hatten. Aus dem Tempel. Deshalb haben sie immer wieder angegriffen und nie aufgegeben. Warum waren die osmanischen Herrscher so besessen in ihrer Jagd auf die Johanniter? Wovon kann Süleyman auf seinem Totenbett erzählt haben, das seinen Nachfolger Selim II . veranlasst hat, die Angriffe auf die Johanniter fortzusetzen?«
    »Vom Schatz aus Jerusalem …«, schlug Angelica vor.
    IV
    Wir legten Kilometer um Kilometer in der Dunkelheit zurück. Jedes Mal, wenn uns ein Polizeiwagen entgegenkam, krümmte ich mich hinter dem Steuer zusammen. Ich fuhr gleichmäßig und nur etwas schneller als erlaubt. Das Autoradio war auf einen Sender eingestellt, der immer wieder schwächer wurde und Rockmusik aus den Siebzigern spielte. Mitten in Hold the Line kam mir ein Gedanke. »Piero Ficino!«
    Angelica schrak aus ihrem Halbschlaf auf und fragte: »Was ist mit ihm?«
    »Das ist dieser Dorfpfarrer! Der in der römischen Kurie mit den alten Manuskripten gearbeitet hat. Er kann uns helfen!«
    »Wie?«
    »Angelica, er war Archivar im Vatikan! Er kennt sich mit Chiffren aus. Er kann uns bei den Anagrammen helfen. Und er kennt sich mit alten Schriften aus.«
    Ich fuhr auf einen Parkplatz und hielt unter ein paar Bäumen an. Ich hatte noch immer den zerknitterten Post-it-Zettel mit seiner Telefonnummer in der Tasche und tippte im Licht der Innenlampe seine Nummer.
    Piero Ficino nahm das Gespräch gleich entgegen. Er hörte interessiert zu, als ich zusammenfasste, was im Laufe der letzten Tage geschehen war. Ja, er wusste über Regina Ferraris Tod Bescheid. Furchtbar, furchtbar … Und er hatte auch von Theophilus de Garencières gehört, einem seltsamen Kauz, und von Carlo Cellini, den er als formellen Pedanten, wissenschaftlich aber korrekt und zuverlässig bezeichnete. Er war begeistert, als ich ihn fragte, ob wir ihm einen Besuch abstatten dürften.
    Während ich mein Telefonat mit Piero Ficino beendete, gab Angelicas Handy ein Signal von sich. Eine SMS . Angelica grub es aus der Tiefe ihrer Handtasche aus und las laut:
    Frau Moretti, Ihrem Mann und Ihrem Sohn geht es gut. Aber meine Brüder sind im Begriff, Sie einzuholen. Ad maiorem Dei gloriam! Zur größeren Ehre Gottes. Amen!
    »Lorenzo und Silvio geht es gut!«, rief sie. Ihr Gesicht strahlte freudig. »Und er weiß, wo sie sind. Oh, Bjørn! Es geht ihnen gut!«
    Ich selbst machte mir mehr Sorgen darüber, dass irgendwer im Begriff war, uns einzuholen.
    »Meine Brüder« , wiederholte ich. »Nutzt nicht die Mafia diese Ausdrucksweise?«
    »Aber bestimmt nicht Zur größeren Ehre Gottes . Oh Bjørn, er schreibt, dass es ihnen gut geht, das ist das Wichtigste.«
    »Er kann einer von ihnen sein, Angelica! Ich meine, ich will Ihre Hoffnung nicht schmälern. Wirklich nicht. Aber das kann eine Falle sein. Lesen Sie, was er geschrieben hat: Ad maiorem Dei gloriam … Der Wahlspruch der Jesuiten. Die gleichen Worte haben die Männer in den Uffizien gesagt, bevor sie auf uns geschossen haben.«
    Angelica biss sich auf den Fingerknöchel. Eine neue SMS . Ich nahm ihr das Handy aus der Hand und las laut vor:
    Vertrauen Sie niemandem! Nicht meinen Ordensbrüdern. Wir müssen uns in Florenz treffen. Ich trage den Namen Francesco de’ Pazzi. Ad maiorem Dei gloriam! Zur größeren Ehre Gottes. Amen!
    »Jetzt schreibt er Ordensbrüder «, sagte ich. »Das bedeutet doch, dass er ein Mönch ist.«
    »Er gibt es selbst zu! Wenn das eine Falle wäre, würde er das doch niemals tun!«
    »Trotzdem hat er die Nachricht

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