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Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition)

Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition)

Titel: Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Egeland
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seiner letzten Verse schreibt Nostradamus, dass Mönche die Welt in Brand stecken werden. Diese Mönche, schreibt er weiter, sehen sich selbst als Soldaten Gottes auf Erden. Und er gibt ihnen einen Namen: Vicarius Filii Dei , Stellvertreter des Sohnes Gottes. Wir haben eine gut platzierte Quelle in ihrem Orden, der von einem Kardinal geleitet wird, auf den der Papst keinen Einfluss hat: Maximo Romano. Ein gefährlicher Mann. Manch einer würde ihn als verrückt bezeichnen. Er hat große Ambitionen, in seinem und in Gottes Namen. Keine gute Kombination. Und sein Stellvertreter ist Draco Rizzo. Noch instabiler, noch gefährlicher. Blitzintelligent und skrupellos. Er wurde als Junge in den Orden aufgenommen. Der Orden erkannte schnell sein ungewöhnliches Talent. Sie schickten ihn zur Ausbildung nach Oxford, wo er seinen Doktor in Theologie machte. Seine Doktorarbeit über das Jüngste Gericht – Frühchristliche Eschatologie: Antichrist, Apokalypse und die Kaiserkritik der Kirchenväter – ist auf dem Gebiet das meistzitierte Werk schlechthin.« Er stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich sehe jetzt, wie weit Vicarius Filii Dei bereit ist zu gehen, und frage mich, was als Nächstes kommen wird? Ich will es gar nicht wissen. Doch, die Zeit ist reif. Inzwischen gibt es Gründe genug.«
    »Gründe wofür …?«
    »Gründe, Cäsars Schatz zu suchen – oder die Bibliothek des Teufels, wenn Sie so wollen. Und ihn mit der Welt zu teilen.«
    IV
    Es drängte sich einem förmlich der Gedanke auf, dass er uns lauter Unsinn erzählte. Aber die Geschichte war zu abenteuerlich, zu detailliert, zu absurd, als dass er sich das alles ausgedacht haben konnte.
    »Und was ist Cäsars Schatz?«, fragte ich.
    »Bücher. Genauer: Schriften. Buchrollen. Und Kodizes. Wir suchen nicht nach den Truhen, um uns zu bereichern, obwohl sie sicher schwindelerregende Summen wert sind. Wir haben es auf den Inhalt abgesehen. Das Wissen über unsere alte Welt.«
    »Ein Wissen, das die Tempelritter verwaltet haben?«
    »Tja, indirekt. Wer waren eigentlich diese Tempelritter? Auf Latein heißen die Tempelherren Pauperes commilitones Christi Templique Solomonici. Der Name ist ein Hinweis auf Salomo, den Sohn Davids und Batsebas. Salomo errichtete den Tempel in Jerusalem. Unter ihm blühte Israel, aber nach seinem Tod wurde das Land in zwei Teile gespalten: einen im Norden, einen im Süden. Bevor die Tempelritter im frühen 14. Jahrhundert von den Soldaten des Königs gefangen und liquidiert wurden, ist es ihnen gelungen, den Schatz, den sie in Jerusalem erobert hatten, an ihre Brüder im Johanniterorden zu übergeben. Die ihn wiederum nach Rhodos brachten.«
    »Und was ist das nun für ein Schatz?«, fragte ich, immer verwirrter.
    »Bibliotheca Alexandrina!«
    »Wie bitte? Die Bibliothek von Alexandria?«
    »Die größte Wissenssammlung der Antike. Eine Schatzkammer!«
    Bernardo Caccini stand auf und ging auf und ab, während er dozierte.
    »Die Bibliothek in Alexandria wurde in den Jahren 250 bis 300 vor Christus von Ptolemaios I. und II. eingerichtet und gegründet. Teile der Bibliothek befanden sich im königlichen Schloss im Stadtteil Brucheion, eine kleinere Abteilung in dem heiligen Serapis-Tempel im Stadtteil Rhakotis. Die Sammlung umfasste, systematisiert und katalogisiert, das Wissen der gesamten Mittelmeerkultur. Schriften auf Griechisch und Latein, Hebräisch, Arabisch und in vielen anderen Sprachen. Lyrik, Prosa und Drama. Philosophie. Religion. Mathematik. Astronomie und Astrologie. Magie. Alle Schiffe, die Alexandria anliefen, waren verpflichtet, sämtliche Schriften an Bord abzugeben, damit die Bibliotheksschreiber sie kopieren und ins Griechische übersetzen konnten. Die alexandrinische Bibliothek war nicht nur die größte Bibliothek ihrer Zeit, sondern auch ein Gelehrtenzentrum für Wissenschaft, Forschung und Kultur. Und dann – die Katastrophe! Die Bibliothek brennt ab, die Sammlung, alles Wissen für immer verloren! Wie konnte das geschehen? Es gibt viele Theorien. Laut Plutarch fiel die Bibliothek den Flammen zum Opfer, als Cäsar Alexandria 47 vor Christus belagerte. Über Cäsars Angriff auf Alexandria schrieb Plutarch, dass der seine Schiffe, um sie nicht an den Feind zu verlieren, ansteckte. Von den brennenden Schiffen aus verbreitete sich das Feuer schnell und zerstörte unter anderem die große Bibliothek. 17 Andere schieben den Christen die Schuld in die Schuhe. Die wissenschaftlichen Sammlungen der Bibliothek widersprachen den

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