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Das Opfer

Das Opfer

Titel: Das Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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sich Jana.
    »Die Schatyren sind haushoher Favorit«, gab Jegor zu. »Alle wissen, dass Cortes lange nicht mehr auf höchstem Niveau gespielt hat, und trauen uns deshalb keinen Sieg gegen Bidjar und Karim zu.«
    »Ich freue mich schon auf die dummen Gesichter der Trottel, die auf die Schatyren gewettet haben«, prahlte der Söldner. »Nach unserem Sieg werden sie sich in den Hintern beißen.«
    »Erst müssen wir mal gewinnen!« Jegor grinste vergnügt und steuerte das Spielzimmer an. »Also, sobald Karim eintrifft, geht’s los.«
    »Während ich den Schatyren beim Poker die Hosen ausziehe, könnt ihr schon mal darüber nachdenken, wo der Armreif der Fate Mara jetzt sein könnte«, sagte Cortes zu seinen Söldnerkollegen. »Bei Bogdan habe ich das gute Stück nicht gefunden.«
    »Vielleicht hatte ihn Tapira?«, mutmaßte Jana.
    »Kaum. Dann hätte eine Armee von Schwarzen Morjanen den Thron der Kraft bewacht.«
    »Stimmt.«
    »Möglicherweise haben die Luden Wind von der Sache bekommen«, spekulierte Artjom. »Ich fand es verdächtig, wie aggressiv sie mich verhört haben. Es würde mich nicht wundern, wenn sie den Armreif auch suchen. «
    »Die Luden sind der Meinung, dass sie das Vorrecht an den Schwarzen Morjanen haben«, sagte Jana nachdenklich. »Davon werden sie wohl kaum abrücken.«
    »Willst du damit sagen, dass es Probleme beim Verkauf des Armreifs geben könnte?«, fragte Cortes alarmiert.
    »Vielleicht sollten wir den Armreif zuerst mal finden«, versetzte Artjom. »Das ist doch wohl das größere Problem. Wem könnte Bogdan den Armreif gegeben haben?«
    »Mitara hat eine Humo-Hexe namens Kara erwähnt«, berichtete Jana. »Bogdan hatte irgendwas mit ihr zu tun.«
    »Was sollte denn eine Hexe damit zu tun haben?«
    »Wenn ich Mitara recht verstanden habe, dann hatte Bogdan in letzter Zeit nur zu Tapira Kontakt und eben zu dieser Kara. Vielleicht hat er ihr den Armreif gegeben?«
    »Aber wofür?«, fragte Artjom skeptisch. »Was hätte ihm die Hexe denn Wertvolles dafür bieten können?«
    »Das weiß ich auch nicht«, räumte Jana ein. »Aber trotzdem ist das unsere einzige Spur: eine Zauberin namens Kara.«
    »Säbel hat auch von dieser Kara gesprochen«, erinnerte sich Cortes. »Eine zwielichtige Hexe, die vorvielen Jahren selbstaufladende Artefakte verhökert hatte. Und er hat sie vor kurzem mit Bogdan gesehen.«
    Artjom legte die Stirn in Falten: »Der Kriegskommandeur und eine Humo-Zauberin?«
    »Ach, weißt du, nachdem ich von Bogdans Liaison mit einer Schwarzen Morjane erfahren habe, wundere ich mich über nichts mehr«, kommentierte Jana.
    »Vielleicht stand Bogdan in Karas Schuld?«, mutmaßte Cortes. »Und zwar so tief, dass er es sogar riskiert hat, ihr den Armreif zu geben, bevor das Arkan vollendet war.«
    »Und Kara hat ihn dann verraten«, setzte Artjom den Gedanken fort. »Das würde Sinn machen.«
    »Findest du?«, entgegnete Cortes. »Was hätte denn eine Humo-Zauberin für einen Ritter des Ordens tun können?«
    »Da fällt mir ehrlich gesagt auch nichts dazu ein«, gestand Artjom. »Vielleicht sollten wir uns in diese Sache lieber nicht einmischen. Warten wir doch erst mal ab, wie sich die Dinge entwickeln und …«
    »Du schlägst also ernsthaft vor, die Suche nach Maras Armreif abzublasen?«, fragte Cortes entrüstet.
    »Habe ich das gesagt?«
    »Wir dürfen keine Zeit verlieren«, sagte Jana entschieden. »Wenn wir zögern, werden die Herrscherhäuser den Armreif vor uns finden, und wir gucken in die Röhre.«
    »Sehr richtig!« Cortes erhob sein Glas. »Das Wochenende fällt aus, meine lieben Kollegen. Eine Versteigerung des Armreifs unter den Herrscherhäusern würde uns fette Kohle in die Kasse spülen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir hart arbeiten und den Armreif als Erste finden. Ist das klar?«
    »Klar!«
    »Dann sind wir uns also einig?«
    »Völlig einig!«
    »Cortes, Karim ist eingetroffen!«
    »Dann lasst uns auf unseren Erfolg trinken.«
    Die drei Gläser der Söldner berührten sich über dem Tisch, und ihr voluminöser, reiner Klang besiegelte das neue Abenteuer.
     
    Die Rennsemmel begann sich zu füllen, und Gonzo bediente mit fliegenden Händen: drei Krüge Bier für die Drushina-Soldaten des Grünen Hofs, eine Flasche Whiskey für das Grüppchen Rothauben am hintersten Tisch, trockenen Martini für die anmutige Fee, Kaffee für den Kommissar des Dunklen Hofs …
    Bedächtig ergriff Santiago die kleine Tasse mit zwei Fingern und trank einen Schluck von dem

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