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Das Orakel der Seherin

Das Orakel der Seherin

Titel: Das Orakel der Seherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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ist.«
    11.
    KAPITEL
    Kalika hat gründliche Arbeit geleistet. Die Suzama-Society hat jetzt nur mehr zwei Mitglieder. Diese Nachricht schockiert mich. Aber sicherlich gebe es doch noch einige Leute im Center, die nicht an dem Angriff beteiligt waren, sage ich zu James, während wir nach Palm Springs fahren.
    »Nein«, antwortet er und fügt mit einem bitteren Lachen hinzu: »Wir haben alle wahrhaft geglaubt. Auch Ihre Geschichte, auf die hin wir beschlossen haben, der Dunklen Mutter alle gemeinsam entgegenzutreten.« Die Morgensonne scheint ihm hell ins Gesicht, trotzdem wirkt er verzweifelt. Kein Wunder nach der vergangenen Nacht. »Wir haben jetzt nicht einmal mehr eine Sekretärin.«
    Ich strecke eine Hand aus und berühre seine Schulter. »Es war nicht Ihr Fehler. Wenn jemand die Schuld daran trägt, dann ich. Ich wußte, zu was sie fähig ist.«
    »Aber Sie haben uns gewarnt. Sie haben mich gewarnt. Wenn ich auf Sie gehört hätten, wären möglicherweise weniger Menschen gestorben.«
    »Nein. Es hätte keinen Unterschied gemacht. Sie war fest entschlossen, alle zu töten.«
    Er runzelt die Stirn. »Und warum hat sie dann meinem Vater und Ihrem Freund nichts getan?«
    »Das verwirrt mich ebenso wie Sie«, gestehe ich. »Die einzig mögliche Erklärung, die ich dafür finden kann, ist die, daß sie glaubt, Ihr Vater oder Seymour könnten das Kind finden.«
    Er wirkt betroffen. »Glauben Sie, daß sie uns auch jetzt folgt?«
    Ich habe immer wieder darauf geachtet, ob wir einen Schatten haben.
    »Im Augenblick nicht«, sage ich.
    »Glauben Sie, daß mein Vater und ihr Freund in Ihrem Haus sicher sind?«
    Damit meint er nicht nur die Bedrohung durch Kalika. Nach unserer Flucht vom Tatort ist jetzt auch die Polizei hinter uns her. Ich habe keinen Zweifel daran, daß meine Beschreibung schon an die höchsten Stellen weitergeleitet wurde, denen bekannt ist, daß ich mich damals in der Militärbasis in Nevada aufgehalten habe. In der letzten Zeit wurde mein Gesicht einfach bei zu vielen Mordfällen und Massakern gesehen. Durchaus möglich, sage ich mir, daß die Polizei oder das FBI am Suzama Center in Palm Springs schon auf uns warten.
    Wenn sie die Leichname identifiziert haben, werden sie die Verbindung dorthin feststellen können. Aus diesem Grund habe ich darauf bestanden, daß wir uns unverzüglich auf den Weg zu dem Center machen. Doch mir ist noch immer nicht klar, wie weit ich gehen werde, um die Schrift zu sehen. Würde ich auch töten?
    »Im Augenblick ja«, beantworte ich jetzt James Frage. »Ihr Vater kann sich dort ein wenig ausruhen, und Seymour wird gut auf ihn achtgeben. – Sie sorgen sich um ihn, nicht wahr?«
    Er nickt. »Sein Herz ist in einem lausigen Zustand.«
    »Sind Sie adoptiert?«
    Meine Frage überrascht ihn. »Ja. Ich wurde sehr spät adoptiert. Als ich sechzehn war, wurden meine Eltern bei einem Autounfall getötet. Zu dieser Zeit waren Dr. Seter und mein Vater Kollegen in Stanford. Er begann sich um mich zu kümmern, also fing ich an, ihn Dad zu nennen. Zuerst war es eigentlich eher ein Scherz. Aber mittlerweile fühle ich mich ihm näher als meinem leiblichen Vater. Kurz nachdem ich bei ihm einzog, fand er die Schrift, und ab diesem Zeitpunkt bewohnten wir nicht nur gemeinsam ein Haus, sondern verfolgten auch eine gemeinsame Mission.«
    »Wo hat er sie gefunden?«
    Er zögert. »In Israel. In Jerusalem.«
    »Das ist nicht Westeuropa.«
    »Es ist besser, in diesem Zusammenhang keine zu präzisen Informationen zu geben. Wo haben Sie Ihre gefunden? Bitte bleiben Sie wenigstens diesmal bei der Wahrheit!«
    »In Jerusalem.«
    Er nickt. »Und gestern hat Kalika sie zerstört?«
    »Sie hat sie mitgenommen. Ich weiß nicht, ob sie sie zerstört hat.«
    »Also hat sie Sie ebenfalls leben lassen.«
    »Das stimmt wohl«, sage ich, und ein Gefühl der Traurigkeit überkommt mich. Meine eigene Tochter hat versucht, mich zu töten. Und dabei hätte ich noch vor gar nicht allzu langer Zeit alles riskiert, sie zu retten. Jetzt muß ich erkennen, daß ich meine Wette verloren habe, obwohl ich noch immer nach einer Möglichkeit suche, zurückzugewinnen, was mir entgangen ist. Ich frage mich, ob Krishna mein Gebet gehört hat, das ich auf dem Boden des Pools gesprochen habe – und ob er mich aus einem bestimmten Grund hat überleben lassen. Ich frage mich, ob Paulas Kind wirklich Krishna ist.
    Von außen erscheint das Center unverändert, aber drinnen im Keller erkennen wir, daß jemand im Tresorraum

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