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Das Orakel von Antara

Das Orakel von Antara

Titel: Das Orakel von Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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hatte, spürte er erst, wie hun grig er war. So griff er nach dem Kanten Brot, der neben dem Krug lag.
    Doch das Brot war hart, hatte Schimmelflecken und roch so unappetitlich, dass er es mit einem Fluch in die Ecke warf. Niedergeschlagen zog er die Knie an und legte seinen Kopf auf die Arme. Er machte sich nicht viele Hoffnungen, was seine Lage betraf. Selbst wenn der König keine Kraft mehr aus dem glühenden Herzen Bloors ziehen konnte - die Macht, ihn zu töten, hatte er immer noch. Wenn Xero vielleicht auch vorhatte, ihn noch eine Weile zu foltern, um die Namen seiner Freunde aus ihm herauszupressen, irgendwann würde er es leid werden, den verstockten Gefangenen zu verhören.
    Reven hoffte nur, dass er stark genug sein würde, unter der Marter zu schweigen. Aber vielleicht geriet der König auch so in Wut, wenn er die Vernichtung seines Heiligtums entdeckte, dass er Reven auf der Stelle hinrichten ließ.
    Fast wünschte Reven, dass dies bald geschähe, damit er nicht so viel leiden musste. Aber dann dachte er daran, dass jeder Tag, der ihre Tat unentdeckt ließ, für Yorn und die Antaren einen Gewinn bedeuten würde. Er durfte sich nicht beklagen, denn es war seine Schuld, dass Sabrete hatte schreien können. Er hätte prüfen müssen, ob Vanea den Knebel um den Mund des Mädchens richtig befestigt hatte. Durch seine Nachlässigkeit hatte Kandon sterben müssen.
     
    Kandon! Wieder stiegen Tränen in Reven hoch bei dem Gedanken an den tapferen Freund, der wie ein wilder Stier unter den Feinden gewütet hatte. Seine Gedanken flogen zurück zu den unbeschwerten Tagen bei den Nivedern, wo Yorn und er unter der Anleitung des gutmütigen Riesen alles gelernt hatten, was sie heute konnten. Noch einmal folgte sein Geist ihrer Reise ins Nebelreich und dem Rückweg mit Vanea. Wie froh waren sie gewesen, wie glücklich, dass sie den ersten Teil ihrer Aufgabe gelöst hatten.
    Den dritten Teil, die Befreiung der Antaren, würde Yorn allein bewältigen müssen. Ka ndon und er würden den Zug der Antaren in die Freiheit nicht mehr erleben. Ein Glück nur, dass Yorn wenigstens Vanea geblieben war.
     
    Ach, Vanea! Warum hatte er sich nur ihren Gedanken nie öffnen können? Stünde er jetzt mit ihr in Verbindung, dann wäre er wenigstens nicht allein und könnte aus dem Geist der schönen Königin Trost und Wärme schöpfen. Und er wüsste, zumindest so lange er noch lebte, was weiter mit Yorn und den Antaren geschah. Tiefe Trauer und ein Gefühl unendlicher Verlassenheit befielen Reven, und in wachsender Verzweiflung schlug er kraftlos mit den Fäusten auf die feuchten Wände seines Kerkers. Schmerz, Schwäche, Verzweiflung und Trauer ließen ihn zusammenbrechen. Er sank auf den Boden nieder und schluchzte wie ein Kind.
     
    „Vanea, Vanea, hör mich doch!“ rief er immer wieder. „Ich brauche dich, Freundin! Gibt mir Kraft, meinen Weg in Treue zu Ende zu führen! Oh Saadh, Herr der Götter! Gib, dass sie mich hört! Hast du sie nicht auch zu diesem Zweck zu uns geführt? Vanea, Vanea!“
     
    Revens Schluchzen verebbte. Erschöpft an Körper und Seele glitt er langsam in die Dämmerung des Schlafs. Doch noch im Einschlafen murmelte er Vaneas Namen. Aber bevor er die Grenze des Schlafs überschritt, hörte er mit einmal, dass jemand seinen Namen rief.
     
    „Es ist Vanea!“ dachte er schon halb im Schlaf. „ Ich träume schon. Ich danke dir, oh Saadh, dass du mir in meinem Elend zumindest einen schönen Traum sendest.“
     
    „Es ist kein Traum, Reven“, hörte er da wieder Vaneas Stimme. „Schlaf nicht ein, denn wenn du schläfst, kann ich dich nur schwer erreichen. Reven, wach auf! Es ist mir endlich gelungen, dich zu erreichen. Du darfst jetzt nicht schlafen, denn sonst reißt die Verbindung zu dir vielleicht wieder ab, und ich kann sie nicht wieder herstellen.“
     
    „Vanea!“ Reven fuhr hoch. Vergessen waren Schmerz, Hunger und Verzweiflung. „Vanea, ist es wahr? Bist du es wirklich?“
     
    „Ja, Reven!“ erklang Vaneas Stimme in ihm . „Saadh sei Dank, dass du erwacht bist. Aber du brauchst nicht zu sprechen, ich vernehme deine Gedanken auch so. Wenn du sprichst, könnten vielleicht die Wachen misstrauisch werden.“
     
    „Du weißt, wo ich bin?“ fragte Reven verblüfft.
     
    Vanea lachte leise. „Selbst wenn ich es nicht in deinen Gedanken lesen würde, wäre es doch wohl nicht schwer zu erraten, oder? Da ich dich erreichen konnte, lebst du. Aber es ist wohl nicht anzunehmen, dass dich der

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