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Das Orakel von Antara

Das Orakel von Antara

Titel: Das Orakel von Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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von Niveda ist“, antwortete Reven.
     
    „Oh, du bist gemein!“ In Sabretes Augen traten Tränen und sie stampfte zornig mit dem Fuß auf. „Und ich habe dich für einen Mann gehalten, der es wert ist, dass man ihm hilft! Ich habe versucht, dir die Peitsche zu ersparen, weil ich nicht mit ansehen wollte, dass man dich schlug. Das trug mir das Ultimatum des Vaters mit dem Ritual ein, und außerdem darf ich bis dahin meine Räume nicht verlassen.
    Wenn mein Vater dahinterkommt, dass ich mich seinem Befehl widersetzte - ich weiß nicht, was er dann mit mir tun wird! - Bei allen Dämonen, das habe ich nicht bedacht!“ Sabretes Hand fuhr in maßlosem Erschrecken zum Mund.
    „ Wenn du fliehst, wird mein Vater sofort wissen, dass ich es war, die dir half, denn die Soldaten werden ihm berichten, dass ich hier war. Oh ihr Götter, was soll ich tun? Fliehst du nicht, muss ich mich dem Ritus unterziehen und dich töten. Helfe ich dir aber ... oh, was soll ich nur tun?“ Sabretes Knie gaben nach. Rasch fing Reven das schwankende Mädchen auf.
     
    „Flieh mit mir, Sabrete“, sagte er weich, „dann ist das Problem gelöst. Komm mit mir, und ich zeige dir, dass auch ohne die dunkle Magie der Dämonen das Leben schön ist. Lerne die Welt kennen, die außerhalb des Bannkreises von Bloors Herzen liegt. Sieh‘ die Menschen, wie sie sind, wenn kein Fluch auf ihnen lastet, wenn nicht das Unrecht von Sklaverei und Mord ihre Seelen erdrückt. Geh‘ mit mir fort aus Blooria, denn du gehörst nicht hierher! Dann sage ich dir auch, warum dir hier alles so zuwider ist und warum du hier nie glücklich werden wirst, trotz der Pracht, die dich umgibt, und obwohl man dir jeden Wunsch von den Augen abliest. Willst du das, Sabrete?“
     
    Reven hielt das Mädchen bei den Schultern und drückte sie zart an sich. Eine Welle von Zuneigung und Liebe überflutete ihn, als er in die fragenden Augen Sabretes blickte, die so verloren und hilflos war in einer Umgebung, die sie nicht verstand und auch nicht verstehen wollte.
     
    „Ja, ich glaube, du hast recht, Reven“, sagte Sabrete da. „Ich gehöre wirklich nicht hierher. Aber was soll ich bei deinen Leuten? Sie werden mich hassen, denn ich bin die Tochter von Xero, des Herrschers der Moradonen, die dein Volk versklavt haben und Leid und Unglück über euch brachten.
    Ich bin eine Moradonin und somit das, was die Antaren am meisten verabscheuen. Und sie werden dich verachten, weil du nicht die Tochter eures Feindes töt etest, als sie in deine Hand gegeben war.“
     
    „Ja, du bist die Tochter Xeros, aber du bist keine echte Moradonin, Sabrete!“ entgegnete Reven. „Deine Mutter war eine Antarin von edlem Geblüt, nicht die Königin von Moradon.“
     
    „Das ist nicht wahr!“ fuhr Sabrete auf. „Du weißt genau, dass die Moradonen jedes mischblütige Kind sofort töten, und erst recht die Bastarde meines Vaters.“
     
    „Du wurdest kurz nach deiner Geburt vertauscht“, erklärte Reven. „An deiner Stelle starb das Kind, das die Königin geboren hatte. Nur eine Handvoll Leute wissen davon, doch wenn du mit mir gehst, soll jeder Antare wissen, dass unser Blut in deinen Adern fließt. Und spürst du nicht selbst, dass dieses Blut in dir stärker ist als das der Moradonen?“
     
    „Oh, ihr Götter, das darf doch alles nicht wahr sein!“ stöhnte Sabrete. „Was hast du mit mir getan, Antare? Du nimmst mir mein Volk, meine Herkunft, meine Identität, du reißt meine Wurzel aus! Was gibst du mir für das, was du mir nahmst?“
     
    „Ein neues Volk, eine neue Herkunft, ein neues Leben - und meine Liebe!“ sagte Reven leise. „Willst du sie haben, Sabrete?“
     
    „Soll ich nun sagen: Habe ich eine andere Wahl?“ fragte Sabrete, und ein warmes Lächeln spielte um ihren Mund. Reven zog sie an sich und beugte sich über ihre Lippen. Sanft küsste er das Mädchen, bis sie sich von ihm löste.
     
    „Die Wachen!“ sagte sie. „Sie werden unruhig werden. Hör zu! Ich komme wieder, wenn alles schläft. Ich habe den Wachen Wein schicken lassen, dem sie eben schon kräftig zusprachen, als ich kam. In dem Wein ist ein Schlafpulver. Es wird bald wirken. Dann lasse ich dich hier heraus. Du ziehst dann die Uniform eines dieser Männer an. Auf diese Weise kommen wir ohne Aufsehen aus dem Schloss. Ich werde mir die Kleider einer antarischen Sklavin besorgen. So wird jeder denken, einer der Soldaten gehe mit seiner Sklavin heim. Du wirst sehen, niemand hält uns auf. Jetzt muss ich

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