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Das Orakel von Antara

Das Orakel von Antara

Titel: Das Orakel von Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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von Bloors Herzen nun niemals löschen. Das Spiel ist aus, Yorn! Du hast verloren!“
     
    „Ich mag verloren haben“, antwortete Reven ruhig, „aber nicht mein Volk! Denn Saadh, unser Herr ist stärker als die Zauberkraft deines Dämonenherzens. Er wird der Sklaverei ein Ende machen. Und auch du wirst deiner Strafe nicht entgehen, Dämonenknecht! Deine und deines Volkes Verbrechen, die ungezählten Morde an unschuldigen Kindern, die Metzeleien an friedlichen Menschen, die Vergewaltigungen, Schändungen und Folterungen schreien nach Vergeltung. Und Saadh wird Rache nehmen an dir und allen, die dir willig folgten. Du magst mich töten, aber die Tage deiner Herrschaft sind gezählt, glaube mir!“
     
    Xero wurde weiß vor Wut. „Du wagst es, Wurm?“ schrie er. „Wir Moradonen sind das auserwählte Volk! Und ich bin die Krone dieses Volkes! Ihr seid nur deshalb unsere Sklaven, weil ihr minderwertig seid. Der Wert eines Antaren ist geringer als der eines Hundes. Wen schert es, wenn ein Hund erschlagen wird?“
     
    „Alle die, die diesen Hund geliebt haben, Vater!“ sagte da plötzlich Sabrete. „Aber wie könntest du, der stets nur sich selbst geliebt hat, das verstehen?“
     
    „Sabrete!“ Der König fuhr hoch. „Was hat das zu bedeuten? Was ist nur in dich gefahren? Hast du etwa Mitleid mit dieser Kreatur hier, die vielleicht sogar dich und mich töten wollte?“
     
    „Mich wollte er nicht töten“ widersprach Sabrete. „Die Gelegenheit dazu hatte er, aber du siehst, ich lebe noch! Du sprichst von einer Kreatur. Ich aber sehe einen Mann, einen tapferen Mann, der sein Leben für die Freiheit seines Volkes in die Waagschale warf. Frage doch einmal unsere weichlichen Moradonen, all die kriechenden, liebdienernden Höflinge, die dich Tag für Tag umschmeicheln, welcher von ihnen bereit wäre, das gleiche für die Moradonen zu tun!“
     
    „Sabrete, jetzt ist es genug!“ zürnte der König. „Du wirst nach mir die Herrschaft über unser Land antreten. Wie willst du der Sklaven Herr werden, wenn du sie nicht auf den ihnen gebührenden Platz verweist und mit unnachgiebiger Härte jede Verfehlung bestrafst?“
     
    „Will ich das denn?“ fragte Sabrete spöttisch lächelnd. „Hast du mich je gefragt, was ich will?“
     
    „Sabrete, geh’ sofort in deine Gemächer!“ herrschte der König seine Tochter an. „Wir sprechen uns später!“
     
    „Oh nein, Vater!“ Sabrete wich einen Schritt zurück und lachte verächtlich. „Vollziehe du nur die Befragung und die Bestrafung dieses Mannes in meiner Gegenwart. Ich möchte doch wissen, wie mein Vater einen Hund behandelt. Wolltest du nicht eben noch, dass ich es lerne?“
     
    „Gut, gut, wie du willst!“ fauchte der König. „Aber wagst du es, dich einzumischen, wirst du das Ritual der Vereinigung mit Bloor vollziehen, sobald die Nivedersklaven hier angekommen sind. Und diesmal lasse ich keine Ausrede mehr gelten. Hat du verstanden?“
     
    Reven sah, dass Sabrete tief erschrak. Was für ein Ritus mochte das sein, vor dem sich das Mädchen so sehr fürchtete? Doch er sah auch, dass Sabrete einen inneren Kampf führte. Sie war zu stolz, um vor ihm, den Soldaten und ihrem Vater klein bei zu geben. Aber er merkte auch, dass sie das Schauspiel, das sich ihr nun bieten würde, zutiefst verabscheute.
    Vielleicht hatte sie gehofft, ihr Vater werde in ihrer Gegenwart weniger hart mit dem G efangenen umgehen. Doch da sollte sich Sabrete schwer getäuscht haben! Gereizt und durch den Disput mit seiner Tochter noch wütender wandte sich der König nun wieder Reven zu. Er war außer sich vor Zorn, dass ihm Sabrete in Gegenwart der Soldaten eine Szene gemacht hatte, und wollte sich nun an Reven abreagieren.
     
    „Du solltest mir noch rasch die Namen und den Aufenthaltsort deiner Helfer nennen“ sagte er. „Dann verspreche ich dir, dass man deine Wunden verbinden wird. Es kommt ganz auf dich an, wie du die Zeit vor deiner Hinrichtung verbringen wirst.“
     
    Reven warf den Kopf hoch. Mit Verachtung in den Augen sah er den König an. „Glaubst du wirklich, dass ich dir deinen Wunsch erfülle, Dämonensklave?“ sagte er fest. „Ich trage das Zeichen Saadhs, und der Gott wird mir beistehen, dass ich auch unter der Folter treu zu meinem Volk halte.“
     
    „Wohlan, das wollen wir gleich ausprobieren, ob dein Gott dir hilft“, schnaubte Xero. „Gebt ihm die Peitsche!“ befahl er einem der Soldaten. „Wir werden sehen, ob er noch schweigt, wenn ihm die

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