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Das Orakel von Antara

Das Orakel von Antara

Titel: Das Orakel von Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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sagen wollen, um ihm nicht die Hoffnung zu nehmen, da alle fieberhaft arbeiteten, um doch noch zu einer Lösung für Revens Befreiung zu kommen.
     
    Schorangar, Lagor und Tamin zerbrachen sich die Köpfe über einen Weg, wie Yorn in den Palast hinein- und ungesehen mit Reven wieder hinauskam und wie die Wachen des Kerkers übertölpelt werden konnten. Doch das alles wusste Reven nicht, denn Vanea hatte es verstanden, diesen Teil ihres Wissens vor ihm zu verbergen.
    So schlief er frie dlich, bis er auf einmal durch laute Stimmen vor seinem Kerker erwachte. Mit bangem Herzen lauschte er, doch er konnte nichts verstehen. Aber er glaubte, Sabretes Stimme gehört zu haben.
     
    Die Prinzessin? Was mochte sie vorhaben? Ein leises Lächeln zog über Revens Lippen, als er daran dachte, wie sie ihren Vater attackiert hatte. Wenn er es nicht gewusst hätte, wären ihm da zumindest Zweifel gekommen, ob sie eine Moradonin war. In Revens Kerker war es dunkel, und so sah er plötzlich durch die Ritzen seiner Tür einen Lichtschein schimmern. Gleich darauf hörte er Sabretes zornige Stimme:
     
    „Öffnet sofort! Was glaubt ihr eigentlich, was ihr euch herausnehmen dürft? Ich bin die Tochter des Königs, und mein Befehl ist so gut wie der seine! Wenn mein Vater gesagt hat, dass niemand zu dem Gefangen darf, dann gilt das für euch, aber nicht für mich! Also öffnet, denn ich muss den Gefangenen in einer höchst wichtigen Sache befragen!“
     
    „Gut, wie du befiehlst, Prinzessin!“ hörte Reven eine Männerstimme. „Aber einer von uns sollte mit dir gehen, denn der Mann soll gefährlich sein.“
     
    „Papperlapapp!“ erwiderte Sabrete verächtlich. „Der Mann ist schwer verwundet und wohl froh, dass er überhaupt noch lebt. Was sollte er mir antun? Es geht euch nichts an, was ich mit ihm zu reden habe. Und außerdem seid ihr ja hier draußen auf dem Gang und könnt mir jederzeit helfen. Also mach schon auf!
    Aber lauscht nicht! Wenn ich euch dabei erwische, schneide ich euch eigenhändig die O hren ab!“
     
    Dann wurde der Riegel an der Tür weggeschoben. Die Tür schwang auf, und ein breiter Lichtschein fiel in Revens Kerker. Er erhob sich und deckte mit dem Arm die vom Licht geblendeten Augen ab. Als er wieder blinzeln konnte, stand Sabrete mit einer Fackel in der Hand vor ihm. Reven verneigte sich leicht.
     
    „Prinzessin, was kann ich für dich tun?“ fragt er mit feinem Lächeln. Das Herz ging ihm auf beim Anblick des schlanken, dunkelhaarigen Mädchens, dessen hübsches Gesicht eine eigenartige Mischung aus Furcht und Vertrauen ausdrückte.
     
    „Frage lieber, was ich für dich tun kann, Antare!“ antwortete sie schnippisch, um ihre Verlegenheit zu überdecken. Doch dann wurde sie ernst.
    „ Höre!“ sagte sie leise. „Ich weiß genau, dass du nicht Yorn von Niveda bist. Du heißt Reven, und obwohl du die Königsnarben trägst, bist du nicht der Mann, den mein Vater sucht. Aber da er das nicht weiß, wirst du als Yorn von Niveda sterben müssen. Ich selbst soll dich töten, wenn ich mich dem Ritus der Vereinigung mit Bloor unterziehen muss. Ich will mich aber nicht mit Bloor vereinigen und - ich will dich auch nicht töten! Ich will überhaupt niemanden töten!
    Daher musst du fort sein, wenn der Zeitpunkt naht. Die Verwirrung, die deine Flucht mit sich bringt, wird ein guter Grund für mich sein, das Ritual wieder einmal hinauszuschieben. Denn ich will nicht werden wie mein Vater und die meisten anderen Moradonen, kalt und ohne Gefühl! Also werde ich dir helfen.
    Ich weiß selbst nicht, warum ich so handele und w arum es mir so widerstrebt, Bloors Blut zu trinken, aber es ist nun einmal so. Willst du mir vertrauen, obwohl ich die Tochter deines größten Feindes bin?“
     
    „Habe ich eine andere Wahl?“ fragte Reven. „Auch wenn du mich hereinlegen wolltest - was sollte ich dagegen tun, da mein Tod sowieso beschlossene Sache ist? Wenn es aber so ist, wie du sagst, habe ich eine Chance - und kann außerdem noch einem schönen Mädchen einen Gefallen tun“, grinste er dann schwach.
     
    „Für einen Mann, der dem Tod näher ist als dem Leben, bist du ganz schön frech!“ fuhr Sabrete auf. „Aber sag mir doch, warum sollte ich meinem Vater verschwiegen haben, was ich von dir weiß, wenn ich es nicht gut mit dir meinte?“
     
    „Vielleicht hast du es ihm schon gesagt, und er schickt dich, damit du mit List aus mir herausbekommst, was ich ihm unter der Peitsche nicht verriet, nämlich wo Yorn

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