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Das Orakel von Atlantis

Das Orakel von Atlantis

Titel: Das Orakel von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nichts!«
    »Halt's Maul, Sinclair!«
    Die beiden waren nicht zu belehren. Und ich konnte nichts tun, weil mir Georgis eine Waffe gegen den Hals preßte. Himmel, sie rannten in ihr Unglück, und Ramon machte den Anfang.
    In seinem Dorf war er sicherlich ein geübter Messerkämpfer. Das bewies er, indem er seine Waffe lässig von einer Hand in die andere warf. Er fing das Messer jeweils sehr geschickt auf, dabei hatte sich sein Gesicht zu einem Grinsen verzogen, und leicht mit dem Oberkörper pendelnd näherte er sich dem unheimlichen Monstrum. Er redete in seiner Heimatsprache. Ich verstand nichts, aber Georgis übersetzte mir den Sinn der Worte.
    »Er will ihn aufschlitzen«, erklärte er mir. »Ja, er macht ihn fertig. Ramon ist mit dem Messer der beste…« Dann schwieg er, denn der Kampf zog ihn in seinen Bann.
    Vampir gegen Mensch!
    Wer würde Sieger bleiben? Ich kannte nur wenige Menschen, denen es gelungen war. Dazu gehörten meine Freunde und ich. Aber wir besaßen auch die entsprechenden Waffen, obwohl wir gegen Vampiro-del-mar bisher auch nicht angekommen waren. Ramon stach zu. Sein Körper spannte sich dabei. Er zuckte nach vorn, den Arm hielt er ausgestreckt, und die Klinge zog einen tiefen Schnitt in den Leib des Monstrums.
    Lachend sprang Ramon zurück hob beide Arme, und sein Lachen erstickte, als er nämlich sah, daß er mit der Klinge nichts erreicht hatte. Vampiro-del-mar besaß nur eine Wunde, aus der kein Blut floß. Wie zum Hohn schüttelte er den Kopf.
    Ramons Gesicht verzog sich. »Verdammt!« schrie er. »Der muß doch hin sein! Ich habe ihn voll erwischt. Das kann es nicht geben Warum fällt er nicht? Weshalb sehe ich kein Blut?« Er schüttelte heftig den Kopf und schaute zu uns rüber.
    »Mach weiter!« hetzte Georgis. »Los, geh ran! Du schaffst es noch. Du kannst ihn fertigmachen!«
    »Er wird es nicht packen!« zischte ich.
    »Sei ruhig Sinclair!«
    Er würde nicht verstehen, er wollte nicht verstehen. Noch immer drückte die verdammte Mündung so hart in mein Fleisch, daß ich sogar Mühe mit dem Atmen bekam. Den Kopf hielt Georgis so gedreht, daß er die beiden Kämpfer sehen konnte. Er zitterte auch, denn die Waffe in seiner Hand bewegte sich ebenfalls.
    Ramon und Vampiro-del-mar belauerten sich. Dabei zuckte der Blick des Blutsaugers einmal zur Seite. Er entdeckte mich, und ich glaubte, für einen Moment es in seinen Augen kurz aufleuchten zu sehen. Das konnte auch eine Täuschung sein, aber Vampiro-del-mar haßte mich. Er haßte mich, wie man nur jemand hassen kann.
    Erst wollte er Ramon.
    Er war sein Opfer, an dem er seinen Blutdurst stillen konnte. Und der Kaiser der Vampire, wie er sich selbst nannte, hatte Durst. Er wollte es schlürfen, denn der rote Lebenssaft garantierte ihm die weitere Existenz. Ramon wich zurück. Er fühlte sich längst nicht mehr so sicher wie zu Anfang, und als er mit dem Rücken vor die Reling stieß, wäre er fast noch nach hinten gekippt.
    Dann kam Vampiro-del-mar. Mit zwei Riesenschritten überwand der Blutsauger die Distanz zu seinem Gegner, seine überlangen Arme bewegten sich zur Seite und bildeten eine Zange, die zuschnappen und den Gegner fangen sollte.
    Ramon kam nicht mehr weg.
    Er wuchtete sich in diese Zange hinein und stieß gleichzeitig mit dem Messer zu.
    Es verschwand in der breiten Brust des Blutsaugers, und auch von Ramon entdeckten wir nicht viel, denn die bärenstarken Arme des Vampiro-del-mar klappten zusammen.
    Die Zange faßte zu!
    Ein Gurgeln und Heulen vernahmen wir noch, das schließlich erstickte, als Vampiro-del-mar den Kopf zu fassen bekam und ihn zur Seite bog, damit sich das Fleisch am Hals des Menschen straffte.
    »Jetzt trinkt er sein Blut«, flüsterte ich.
    Georgis gab keine Antwort. Er starrte nur noch auf die beiden Gestalten, die am Boden lagen, und beide sahen wir, daß der Körper des Griechen noch einmal hochzuckte, wobei sich diese Bewegung auch auf Vampiro-del-mar übertrug. Dann gab es nur noch ihn und sein schreckliches Vorhaben. Wir hörten die Geräusche. Das Saugen, das Schmatzen. Der Vampir war in seinem Element.
    Neben mir verlor Georgis die Nerven. Ich kannte einen Vampir in Aktion, mich erschütterte zwar jeder Vorfall noch, aber er machte mich nicht mehr nervlich fertig.
    Der Grieche erlebte es zum erstenmal.
    Und plötzlich drehte er durch.
    Mich vergaß er. Er spritzte in die Höhe, ich fühlte mich von dem Druck befreit, riß mein Kreuz an mich, verlor dadurch etwas Zeit und mußte mit ansehen, wie

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