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Das Orakel von Atlantis

Das Orakel von Atlantis

Titel: Das Orakel von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Georgis quer über das Deck hetzte und auf Vampiro-del-mar zujagte, der ihm seinen ungeschützten Rücken präsentierte. Dann schoß der Mann.
    Er stand so unter Spannung, daß er die Kugeln kurzerhand in den Rücken des Blutsaugers jagte.
    Zwei-, dreimal drückte er ab. Sein Arm war ausgestreckt. Vampiro-del-mar erzitterte unter den Einschlägen. Er schluckte alle Kugeln, aber sie brachten ihn nicht um.
    Im Gegenteil, er wurde noch wilder. Wie vom Katapult geschleudert, sprang er in die Höhe, kreiselte noch im Sprung herum und fing die vierte Kugel mit seiner breiten Brust auf.
    Dabei bekam ich ihn für einen Bruchteil einer Sekunde genau zu sehen. Sein Maul war gerötet. Das Blut rann noch bis zum Kinn, aber er fühlte sich gestärkt.
    Georgis stand wie vom Donner gerührt da. Sein Arm sank nach unten, und er hörte wie auch ich den urigen Schrei, den der Unhold ausstieß. Er wollte jetzt das zweite Opfer.
    Dagegen jedoch hatte ich etwas.
    »Georgis!« brüllte ich. »Aus dem Weg, verdammt!«
    Der Grieche reagierte zu spät. Er wollte nicht so recht, ich konnte auch keine Rücksicht nehmen und startete.
    Mein Ziel war Vampiro-del-mar.
    In diesem Augenblick griffen die gewaltigen unter der Oberfläche lauernden Hände ein…
    ***
    Zuletzt nahm Shao noch die Umrisse der drei Personen wahr, dann verschwanden auch sie.
    Die Chinesin blieb zurück.
    Sehr allein…
    Sie ließ sich in den Sessel fallen und wischte über ihre Augen. Aus dem offenen Mund drang ein Schluchzen, sie schluckte tapfer, faltete die Hände und dachte an Suko.
    Selten hatte sie eine so große Angst erlebt, denn sie wußte genau, daß die Flammenden Steine immer ein Hort Weißer Magie gewesen waren, und das hatte sich nun geändert.
    Konnte da überhaupt noch eine Chance bestehen?
    Shao wollte es nicht so recht glauben, sie konnte nur hoffen, daß alles glattging.
    Sie dachte daran, daß sie und Suko oft lange Abende über seine Arbeit gesprochen hatten, über die Gefahren, denen Suko ständig ausgesetzt war und die auch Shao nicht verschonten.
    Das alles hatte Shao gewußt, bevor Suko sie von Hongkong aus mit nach London nahm. Und sie fand sich damit ab, ohne sich zu beschweren. Innerlich sah es bei ihr anders aus. Da bebte und zitterte sie, und dieser Streß war auf die Dauer schwer zu bewältigen. Auch jetzt fühlte sie sich mit der Angst allein. Sie hätte bei den Conollys anrufen können, aber sie kam sich immer wie ein Eindringling vor, wenn sie zu der Familie ging.
    Shao erhob sich und ging in die kleine Küche. Sie wollte eine Tasse Tee kochen und warten.
    Sicher waren die anderen schon bei den Flammenden Steinen und stellten sich dem gefährlichen Todesnebel, der alles Organische zerstörte, was von ihm berührt wurde.
    Shao kannte sich da gut aus, sie wußte auch, wie klein die Chancen der Freunde waren, und dennoch versuchten sie es. Es gehörte schon mehr als Wagemut dazu.
    Wenn sie allerdings geahnt hätte, was den dreien tatsächlich passiert war, wäre Shao noch viel beunruhigter gewesen…
    ***
    Ich hatte mich vielleicht um eine Schrittlänge bewegt, als das Unheil über mich hereinbrach. Und es kam so plötzlich, daß ich nichts mehr dagegen unternehmen konnte.
    Das Schiff bekam einen harten Stoß, der mich von den Beinen riß. Mitten im Sprung wurde ich zur Seite geschleudert, prallte auf das Deck und rollte dem Bug des Bootes zu, wobei ich mich mehrere Male um meine eigene Achse drehte und überschlug.
    Ich sah, daß sich auch Georgis nicht mehr halten konnte. Er rutschte ebenfalls über die Planken. Nur Vampiro-del-mar stand seltsamerweise noch auf den Beinen. Er hatte sich an der Reling festgekrallt. Es gelang ihm, die Stöße des Schiffes auszugleichen.
    Ich krachte mit dem Rücken gegen die geschlossene Tür des Steuerstands. Vor mir tat sich eine gefährliche Schräge auf. Wenn ich mich nicht festklammern konnte, würde ich langsam aber sicher nach backbord rutschen und über Bord verschwinden.
    Da hörte ich das Knirschen.
    Es war ein schauriges, häßliches Geräusch, und ich wußte genau, woher es kam.
    Die Hand hatte zugegriffen. Sicherlich umklammerten einige Finger bereits den Kiel des Bootes und drückten ihn zusammen. Kaum war der Gedanke in meinem Kopf aufgezuckt, sah ich bereits die Folgen. Die ersten Planken wurden aus dem Verbund gerissen. Sie brachen knirschend und standen plötzlich wie lange Arme in die Höhe. Wasser schäumte über.
    Es rann auf mich zu, überspülte mich, und irgendwie machte mich die kalte

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