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Das Orakel von Atlantis

Das Orakel von Atlantis

Titel: Das Orakel von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aller Tage Gefangene der Dimension blieben.
    Oft genug war es ihnen gelungen, Gefühle zu unterdrücken. Sie hatten sie nicht zeigen wollen und manchmal auch nicht können. Je mehr sie sich den Menschen anpaßten, um so stärker wurden auch ihre Gefühle, die sie ebenfalls zum Ausdruck brachten.
    Nur Suko blieb still.
    Er schwebte und befand sich in einem Zustand, der zwischen Ohnmacht und Wachsein dahinschwankte. Manchmal öffnete er die Augen, bewegte auch seine blaß gewordenen Lippen, doch er brachte keinen Ton hervor.
    Und dann geschah doch etwas.
    Kara merkte es zuerst.
    In ihrem Gesicht zuckte es. Die Augen nahmen einen anderen Glanz an. Die Haut wurde straffer, und ein Beben lief durch ihren Körper, während sie den Mund öffnete.
    Auch Myxin konnte plötzlich wieder reden. Nur Suko blieb stumm.
    »Was ist?« fragte der kleine Magier.
    »Ich spüre etwas. Das andere ist da.«
    »Welches?«
    »Diese schreckliche Magie läßt nach. Ich merke mein Blut wieder, und ich glaube an einen Ort zu kommen, den ich schon einmal irgendwo gesehen habe.«
    »Wer und was ist es?«
    Myxin mußte sich gedulden. Kara ließ sich Zeit mit der Antwort, und sie wollte ganz sichergehen. Schließlich wußte sie Bescheid und richtete sich weiter auf.
    »Ich habe es geschafft, Myxin. Wir nähern uns Atlantis…«
    »Was?«
    »Ja, die alten Strömungen. Mein Gehirn nimmt sie auf. Ich spüre die Kraft…«
    »Aber dann wären wir wieder Feinde!« Myxin schrie es, weil er sich so etwas nicht vorstellen konnte.
    »Warte es ab…«
    »Atlantis.« Plötzlich meldete sich Suko. »Was wollen wir in Atlantis? Wir müssen zu Arkonada…«
    »Da kommst du vielleicht hin«, brummte Myxin. »Sei um Himmels willen nicht so ungeduldig.«
    Er hatte die Wort kaum ausgesprochen, als sich die Umgebung schlagartig veränderte.
    Ein gewaltiges Blitzen entstand um sie herum. Es waren grelle Lichtspeere, die sie trafen, einhüllten und den seltsamen grauen Nebel verdrängten.
    »Wo können wir hier sein?« fragte Suko.
    Kara wollte die Antwort geben, hielt sich aber zurück, da ein plötzlicher Ruck durch ihre Körper lief und ihnen zeigte, daß sie sich am Ziel befanden.
    Erst jetzt öffnete Kara den Mund. Flüsternd drangen die Worte daraus hervor. »Ein Spiegel«, sagte sie. »Wir befinden uns in einem Spiegel…«
    ***
    Ich hatte es geschafft!
    Vor mir befand sich das Zentrum, das Orakel von Atlantis, um das sich alles drehte.
    Noch war mein Sichtfeld nicht so klar, daß ich es genau sehen konnte, ich ging ein paar Schritte weiter, und wie aus einer diffusen Filmszene kristallisierte sich die ganze Wahrheit allmählich scharf hervor. Eigentlich hätte ich damit rechnen können, ja müssen, trotzdem war ich überrascht.
    Das Orakel von Atlantis kannte ich. Es war nichts anderes als der Würfel des Unheils.
    Und der, dieser zu manipulierende Quader, wurde von einer Bestie gehalten, die ich vor kurzem erst noch gesehen hatte. Vampiro-del-mar!
    ***
    Ich stand da, starrte und dachte nach.
    Zunächst sah ich den Kaiser der Vampire. Seltsam, denn mein Rausch war plötzlich wie weggeblasen.
    Da sich Vampiro-del-mar auf einen Stein gestellt hatte, wirkte er noch größer, als er ohnehin schon war. Sein gewaltiger Körper war noch von den frischen Wunden gezeichnet, die ihm die Messerstiche beigebracht hatten, und ich fragte mich automatisch, wie es ihm gelungen war, in diese Höhle zu gelangen, denn gesehen hatte ich ihn nicht. Folglich mußte es noch einen zweiten Weg geben.
    Hinter ihm befand sich eine Steinwand. Sie hatte einen schiefergrauen Ton angenommen und war glatt wie die untere Seite eines Bügeleisens. Ich sah weder Fugen noch Risse, dafür aber ein seltsam bläuliches Licht, das aus der Decke fiel und, bevor es Vampiro-del-mar erreichte, in einen weißen Farbton überging.
    Sein mit Flecken, Geschwüren und Pusteln übersätes Gesicht zeigte keinen Ausdruck Auch die Augen nicht. Gefühllos waren sie auf mich gerichtet, nur die Arme hatte er vorgestreckt, und in seinen offenen Händen lag der Würfel des Unheils.
    Wußte er überhaupt, welch einen brisanten Gegenstand er da festhielt? Ich konnte es nicht glauben, und ich war mir auch nicht sicher, ob die vorherigen Besitzer, Lady X oder Dr. Tod, es gewußt hatten, denn dann hätten sie den Würfel sicherlich anders eingesetzt.
    Er war das Orakel, und er würde den Suchenden die Antworten auf zahlreiche Fragen geben.
    Fragen hatte ich viele. Nur spielte mein Gedankenapparat noch nicht mit. Ich mußte

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