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Das Orakel von Atlantis

Das Orakel von Atlantis

Titel: Das Orakel von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn erst ordnen, was mir äußerst schwerfiel, denn die Nachwirkungen des Rausches steckten noch zu sehr in meinen Adern.
    »Am Ziel, Geisterjäger. Du bist am Ziel«, klang wieder die Stimme auf. »Du hast es geschafft, was nur wenige Menschen vor dir fertiggebracht haben. Jetzt bist du an der Reihe. Frage das Orakel.«
    »Und Vampiro-del-mar?« rief ich, wobei ich merkte, daß mein Kopf immer klarer wurde.
    »Ihm gehört jetzt der Würfel, aber er wird nicht verhindern können, daß er dir Auskunft gibt.«
    Ich schaute auf den Kaiser der Vampire. So sicher war ich mir nicht. Aber was sollte es? Zu verlieren hatte ich nichts, ich konnte nur gewinnen.
    Ich unternahm einen ersten Test und sprach Vampiro-del-mar direkt an.
    »Leg den Würfel weg!« befahl ich.
    Zunächst rührte er sich nicht.
    Dann nickte er, und zu meiner Verwunderung bückte er sich, um den Würfel vor seine Füße auf den erhöhten Stein zu legen. Das klappte ja gut, und Vampiro-del-mar trat sogar noch zur Seite, damit er meine Sicht auf den Würfel nicht verdeckte.
    Mein Gott, wie oft hatte ich über ihn nachgedacht. Uber seine Entstehung sein Werden, seine Kraft. Ich wußte nur, daß man ihn manipulieren konnte, daß Pandora ihn gern gehabt hätte, aber nicht bekam und daß seine Entstehung im dunkeln lag. Dies wollte ich ändern. Der Würfel oder das Orakel sollte mir sagen, woher es stammte.
    Die Aufregung konnte ich nicht verbergen. Meine Hände zitterten, die Kehle war ausgedörrt, auf der Zunge spürte ich einen seltsam bitteren Geschmack, dennoch drang die nächste Frage glatt über meine Lippen.
    »Woher stammst du, Würfel des Unheils?«
    Ich sprach mit ihm wie mit einem Menschen.
    Für mich war er das Orakel und kein normaler Gegenstand. Er mußte einen langen Weg hinter sich gehabt haben, denn zum erstenmal hatte ich ihn in Deutschland gesehen, versteckt in einem Berg, und unter ihm hatte das Buch der grausamen Träume gelegen. [4]
    Ich bekam eine Antwort. Anders allerdings, als ich es mir gedacht hatte. Weder von Vampiro-del-mar noch von dem Würfel des Unheils, die Wand war es, die auf meine Frage reagierte.
    Gewundert hatte ich mich über die schiefergraue Farbe. Das Material konnte ich nicht identifizieren, es mußte jedoch etwas sein, in dem geheimnisvolle Kräfte wohnten, denn die Wand hinter Vampiro-del-mar und dem Würfel begann sich zu verändern.
    Zuerst war es nur ein Schimmer, der von links nach rechts gezogen über sie hinweghuschte. Der Schimmer zeigte eine helle Farbe und erinnerte an die des Würfels.
    Noch konnte ich nichts erkennen, weil die Wand selbst glatt blieb. Bis sie ihre Struktur änderte und meinen Blicken auch eine gewisse Tiefe bot. Es war trotzdem kein Tunnel, in den ich schaute, sondern nur die Wand, diesmal angefüllt mit plastischen Bildern, und die Antwort auf meine Frage wurde mit einer Sicht in die Vergangenheit erstattet. Die Szenen, die ich zu sehen bekam, konnten nicht in der Gegenwart ablaufen, so waren die Menschen heute nicht angezogen, zudem hatte ich sie selbst gesehen, als mich ein unheimlicher Zauber zurück in die ferne Vergangenheit schleuderte.
    Ich schaute hinein nach Atlantis.
    In diesem Augenblick vergaß ich meine Umwelt. Ich sah nur das, was vor meinen Augen ablief. Eine weite Landschaft breitete sich aus. Ebenen, Berge, kaum Wälder, dafür düstere Schluchten, Städte und Dörfer.
    Große Vögel schwirrten durch die Luft. Nahezu unheimlich waren ihre Schwingen, die sie in einem mir langsam vorkommenden Tempo bewegten und sich so in der Luft hielten. Der Himmel leuchtete in einem dunklen Blau, und in der Ferne besaß er einen rosafarbenen Schimmer, der sich über den Horizont verteilte. Wahrscheinlich fanden dort gewaltige Vulkanausbrüche statt, so daß der Widerschein glühender Lava den Himmel rötete.
    Ein beeindruckendes, aber auch unwirkliches Bild, das vor meinen Augen ablief. Es gab keinen Ton, der die Szenerie untermalt hätte, die Reihenfolge der gezeigten Landschaftsmerkmale lief in einer seltsamen Sülle ab.
    Und die für mich nicht zu sehende Kamera schwenkte weiter. Sie stand jetzt in der Totalen, schaute hinunter auf die zahlreichen Bergspitzen und glotzte wie ein großes Auge in die engen Schluchten hinein, über deren Grund oft wilde Wasser tobten.
    Höhlen sah ich und mußte daran denken, als es mich nach Atlantis verschlagen hatte. Da war ich ebenfalls durch Schluchten und in Höhlen gegangen, wo ich schreckliche Erlebnisse hinter mich gebracht hatte. Als sich das

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