Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Orakel von Atlantis

Das Orakel von Atlantis

Titel: Das Orakel von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Richtung »Verstehst du mich?«
    Keine Antwort. Er hob nur den Kopf, das taten die anderen auch. Deshalb sprach ich nicht mehr weiter und ging zurück denn einige waren bereits zu nahe gekommen.
    Für mich gab es wirklich nur die eine Möglichkeit. Ich mußte in den sogenannten Schacht der Weisheit klettern.
    Vielleicht war alles nur eine raffiniert aufgebaute Falle, die man mir gestellt hatte. Die Pläne schwarzmagischer Wesen waren oftmals nicht gerade und direkt, sie machten immer einen Umweg, um zu ihrem Ziel zu gelangen.
    Fassen konnte ich es längst nicht. Was da aus den Hügeln kletterte, war das personifizierte Grauen. Menschen oder menschenähnliche Wesen, die vor langer Zeit einmal gelebt hatten und nun als Untote oder Zombies zurückkehrten.
    Sie waren aus allen Jahrhunderten zusammengekommen. Besonders stach mir ein alter Ritter ins Auge, der sogar noch seine Rüstung trug. Sie war völlig verrostet und hatte einen grünlichen Schimmel angesetzt, der einen Überzug bildete.
    Bis auf eine Lanze war er waffenlos. Wie eine Marionette drehte er sich im Kreis, hielt die Lanze waagerecht und holte einige andere Zombies von den Beinen.
    Es genügte eine kurze Drehung, um den Schacht zu erreichen. Abermals sah ich eine Treppe. Die Treppen kamen nie aus der Mode. Sie waren auch im Altertum und vorhistorischer Zeit »in« gewesen. Durch diese seltsame Schicht war ich gewarnt. Aus diesem Grunde ging ich auch vorsichtig die Stufen hinab und spürte unter meinen Sohlen wieder das weiche Mooskissen. Zum Glück brauchte ich mich nicht im Finstern vorzutasten. Das seltsame Licht glühte auch in dieser Unterwelt und gab meiner Haut einen geisterhaft fahlen Ton.
    Etwas gekrümmt stach die Treppe in die Tiefe. Keine hintereinander folgenden Wendel, sondern eine einzige Krümmung, die mich nach unten brachte.
    Im Gegensatz zur Oberwelt, sahen die Wände hier anders aus. Zwar bestanden sie aus Stein, doch die Masse war nicht so festgepreßt. Es gab zahlreiche kleine Zwischenräume, regelrechte Löcher, manche davon groß wie mein Fingernagel.
    Ihre Bedeutung war mir unklar. Das allerdings sollte sich schnell ändern. Als ich nämlich stehenblieb, um nach oben zu lauschen, hörte ich von dort zwar keine Geräusche, dafür jedoch ein leises, gefährliches Zischen.
    Es drang aus den Wänden.
    Haarfein - nur bei äußerster Konzentration zu hören, aber vorhanden. Dort entwich etwas.
    Vielleicht Gas? Aber ich roch nichts, sondern hörte nur ein Zischen. Es entstand überall.
    Vor mir, hinter mir, es hüllte mich ein, so daß ich automatisch flacher atmete, denn ich wollte nicht zuviel von dem Zeug in die Lungen bekommen.
    Der Schacht der Weisheit, wie er so schön prosaisch genannt worden war, schien mir verdammt gefährlich zu sein. Sollte ich jetzt zurückgehen und mich mit den unheimlichen Gestalten herumschlagen? Das brachte nicht viel. Auch wenn ich sie erledigte, war ich meinem eigentlichen Ziel keinen Schritt näher gekommen. Ich hätte wieder den Weg in die Tiefe gemußt, um von dem Orakel etwas zu erfahren. Also ging ich weiter.
    Das Zischen begleitete mich auf dem Weg in die Unterwelt. Ich gewöhnte mich akustisch daran, merkte jedoch keine Wirkung, die sich dann allerdings schlagartig einstellte, wie ein Hammerschlag. Ich wurde zurückgeschleudert und berührte mit dem Rücken die Wand. Nur mühsam konnte ich mich auf den Stufen halten, die, wenn ich nach unten schaute, zu einem schwankenden Meer wurden. Ich sah keine Trennung mehr, sie liefen ineinander über und veränderten sich für mich zu einer schiefen Ebene, über die ich zu schreiten Angst hatte. Ich schüttelte mich, stützte mich mit den Händen an der Wand ab und atmete tief durch. Ja, jetzt konnte ich nicht anders, ich sog auch die verseuchte Luft in die Lungen.
    Alles änderte sich. Meine Anspannung und die Gefühle der Angst verflogen. Der Schacht erinnerte mich nicht mehr an einen solchen. Er kam mir längst nicht gefährlich vor, sondern völlig normal. Wovor sollte ich überhaupt Angst haben?
    Ich lachte, als ich mir diese Frage stellte. Das Lachen hallte durch den Schacht und war sicherlich auch oben zu hören, aber dort reagierte niemand.
    Ein regelrechter Rausch hielt mich umfaßt. Man konnte ihn auch mit einem Trip vergleichen, auf dem ich mich befand. Noch war er angenehm zu ertragen, doch wie leicht konnte daraus ein regelrechter Horror-Trip werden.
    Tief in meinem Gehirnwinkel gelang es mir, letzte klare Gedanken zu fassen. Und die wiesen mich

Weitere Kostenlose Bücher