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Das Orakel von Margyle

Das Orakel von Margyle

Titel: Das Orakel von Margyle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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wussten schon seit einiger Zeit, dass sich so etwas zusammenbraut”, murmelte der Übersetzer. “Doch unsere Warnungen trafen auf taube Ohren. So nahmen wir die Sache selbst in die Hand und haben etliche gefährliche Verbündete der Rebellen getötet.”
    Gefährliche Verbündete der Rebellen? Solche wie Langbard und Exilda? Maura presste die Lippen zusammen, um nicht laut ihre Wut hinauszuschreien. Doch dann hätte sie fast vor Angst laut geschrien, als etwas Schweres auf die Tischplatte donnerte. Es musste die Hand des Ersten Gouverneurs gewesen sein, denn als Antwort auf die Worte des Todesmagiers fing er an zu brüllen.
    “Wie könnt Ihr so etwas einen Erfolg heißen?” Der Zikary übersetzte seinen Protest. “Ihr hattet behauptet, Ihr wäret auf der Suche nach einer jungen Frau. Wie sollten wir solch eine Bedrohung denn ernst nehmen?”
    Kalt und leidenschaftslos antwortete der Todesmagier: “Manchmal verbergen sich hinter einer harmlosen Erscheinung die größten Bedrohungen, Exzellenz. All das ist Teil einer lächerlichen alten Prophezeiung. Je lächerlicher solcher Quatsch allerdings ist, desto mehr Macht besitzt er, Unwissende wachzurütteln. Ich habe jemanden mitgebracht, der uns mehr darüber erzählen kann, damit wir wissen, was wir bekämpfen.”
    Der Übersetzer und der Mann neben ihm standen auf. Mit dürren, einfachen Sätzen erzählten sie die Geschichte von Elzaban und Abrielle und wie die Auserkorene Königin eines Tages den Wartenden König wecken würde, damit er sein Königreich in der dunkelsten Stunde errette.
    Einige der Offiziere unterbrachen die beiden und stellten Fragen über den Wartenden König und die Art seiner magischen Kräfte. Die meisten Fragen konnten die Umbrianer zwar nur sehr vage beantworten, doch es genügte, um überall am Tisch besorgtes Gemurmel laut werden zu lassen.
    Der Erste Gouverneur zischte ein einziges Wort, das Maura auch ohne Übersetzung verstand.
Genug!
Vielleicht. Oder
Ruhe!
Tiefes Schweigen legte sich über den Raum. Und gerade in diesem Moment spürte Maura ein hartnäckiges Kribbeln in der Nase. Oh nein! Sie durfte jetzt doch nicht niesen! Sie kniff sich die Nase zu und hielt den Atem an. Ihre Augen begannen entsetzlich zu tränen, während sie sich bei dem Versuch, das Niesen zu unterdrücken, fast selbst erstickte. Doch es ließ sich nicht unterdrücken. Zwar konnte sie die Lautstärke dämpfen, aber dabei hatte sie das Gefühl, der Kopf würde ihr zerspringen.
    Zum Glück nahmen in dem Moment die beiden Umbrianer wieder ihre Plätze ein. Der Krach, den sie dabei machten, schien ihr Niesen übertönt zu haben. Zu ihrer Erleichterung sprach der Erste Gouverneur weiter, als hätte er nichts gehört. Wieder übersetzte der Zikary für seinen Kameraden und, ohne es zu ahnen, auch für Maura. “Also ist der Anführer dieser rebellischen Eindringlinge der Wartende König?”
    Einer der Offiziere antwortete: “Nach unseren Berichten scheint das der Fall zu sein, Exzellenz.”
    Der Todesmagier am Ende des Tisches fügte hinzu: “Unter den Umbrianern gehen Gerüchte um, dass dieser einstmalige Held zurückgekehrt sei, um sie anzuführen. Das ganze Land wimmelt von Männern, die davonlaufen, um sich seinem Pöbelhaufen anzuschließen. Wir haben nicht genug Truppen, um die Rebellen zu bekämpfen und gleichzeitig das besetzte Land fest unter Kontrolle zu halten.”
    “Wir müssen diesem Unsinn ein Ende bereiten”, sagte der Erste Gouverneur gerade so, als bräuchte er seine Wünsche nur energisch genug zu formulieren, damit sie umgehend erfüllt würden. “Bevor dieses ganze stinkende Land sich gegen uns erhebt. Wir hätten es nie zulassen dürfen, dass die Rebellen ins Gebirge eindringen und die Minen angreifen.”
    “Ganz im Gegenteil, Exzellenz”, sagte der Todesmagier. “Solange wir damit fortfahren, die Minen zu schützen und ständig Erzladungen zurück nach Dun Derhan zu schicken, so lange wird das Imperium es nicht für nötig halten, uns die Art von Hilfe zukommen zu lassen, die wir benötigen, um den Aufstand niederzuschlagen.”
    “Wie könnt Ihr Euch so sicher darüber sein, was das Imperium tun wird und was nicht, Nefarion? Habt Ihr denn in der letzten Zeit mit irgendwelchen Beamten in Dun Derhan gesprochen?”
    “Ich hatte Kontakt mit Beamten des Imperiums. Letzte Woche und dann wieder letzte Nacht.”
    Auch wenn die Bemerkung des Todesmagiers völlig beiläufig klang, hinterließ sie bei den Versammelten einen starken Eindruck. Das

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