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Das Orakel von Margyle

Das Orakel von Margyle

Titel: Das Orakel von Margyle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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Raynorsgraben gestoßen. “Was soll das?” Rath legte einen seiner großen Arme um Maura und funkelte Idrygon an. “Wenn Ihr meine Entscheidung über die hanische Frau nicht akzeptieren wollt, nehmt es mit mir auf. Ich dulde es nicht, dass Ihr meiner Frau derart zusetzt. Habt Ihr mich verstanden?”
    Maura machte sich darauf gefasst, dass Idrygon Rath seine Entdeckung mitteilte. Inzwischen verfluchte sie sich dafür, Delyon überhaupt davon erzählt zu haben. Sie hatte vielleicht nicht erwartet, dass er ihr Geheimnis für immer und ewig bewahrte, aber doch zumindest so lange, bis Umbrias Schicksal entschieden war und sie die Gelegenheit bekam, es Rath so schonend wie möglich selbst beizubringen.
    “Im Gegenteil, Euer Hoheit. Ich habe mich mit der Gegenwart der
hanischen Frau
ausgesöhnt.” Idrygon durchbohrte Maura mit seinem Blick, während seine Mundwinkel sich zu einem spöttischen Grinsen verzogen. Sie wusste, dass er nicht über Songrid sprach. “Vorausgesetzt, dass sie in den kommenden kritischen Tagen nicht zur Bedrohung für unsere Sache wird, sondern sich als hilfreich und loyal erweist, sehe ich keinen Grund, die Sache weiterzuverfolgen.” Er wandte sich direkt an Maura. “Glaubt Ihr, dass die Frau zur Zusammenarbeit überredet werden kann, Hoheit?”
    Das war es also, was er wollte. Sie hätte es sich denken können. Wenn er wirklich vorgehabt hätte, sie zu entlarven, wäre er direkt zu Rath gegangen, anstatt sie aufzusuchen und ihr zu enthüllen, was er wusste. Sie konnte sich Idrygons Schweigen erkaufen, wenn sie im Austausch dafür ihren Einfluss auf Rath in seinem Sinne benutzte.
    Sie hatte nur einen Moment zum Nachdenken. Durfte sie ihr Versprechen, Rath in jeder Auseinandersetzung mit Idrygon beizustehen, brechen? Aber was war denn die Alternative – und davon abgesehen: Auch wenn sie mit Idrygons Ehrgeiz oder seinen Methoden nicht einverstanden war, die Ergebnisse, die er erzielte, konnte sie nicht anfechten. Ohne ihn hätten Rath und sie die verhassten Minen nicht befreien und die Han aus großen Teilen des Königreiches vertreiben können.
    Maura begegnete Idrygons herausforderndem Blick. “Ganz gleich, was für Blut sie hat, diese Frau bewies bereits, dass sie eine Freundin des umbrischen Volkes ist. Ich bin mir sicher, sie wird jede vernünftige Bitte um Hilfe erfüllen.”
    Trotz all der Entschuldigungen, die sie für sich fand, wurde sie das Gefühl nicht los, Rath und alles, woran sie glaubte, verraten zu haben. Machte sich am Ende auf diese Weise ihr hanisches Erbe bemerkbar?
    “Nun gut denn.” In Idrygons Augen funkelte heimlicher Triumph. “Wenn sie weiterhin mit uns zusammenarbeitet, ist alles gesagt. Falls sie jedoch Schwierigkeiten machen sollte, werde ich gezwungen sein, die Angelegenheit erneut mit Seiner Hoheit zu besprechen.”
    “Wenn Maura glaubt, dass wir dieser Frau trauen können, dann genügt mir das.” Rath schien von dem, was zwischen den Zeilen gesagt worden war, nichts gemerkt zu haben. “Außer Ihr habt den klaren Beweis, dass sie eine Gefahr bedeutet. Doch wir dürfen uns nicht wegen einer einzigen Frau so große Sorgen machen, dass wir dabei die beiden Armeen vergessen, die dabei sind, uns zu umzingeln.”
    “Im Gegenteil, Hoheit.” Idrygon verbeugte sich. “Ich bemühe mich, den Han gegenüber wachsam zu sein, ganz gleich, in welcher Form ich ihnen begegne.”
    Er sah zu der wogenden Menge von Festlandbewohnern hin, die von den gut ausgebildeten vestanischen Soldaten soeben zu einer Art Marschformation aufgestellt wurden. “Ich glaube, wir sind marschbereit, Sire. Ich muss aufs Pferd und sie anführen. Wollt Ihr mich begleiten?”
    “Ich komme gleich nach.”
    Als Idrygon gegangen war, drehte Rath Maura zu sich herum. “Siehst du, was ich meine? Er ist ein starker Charakter mit Vorstellungen, die er nicht so leicht aufgibt.”
    Stark und skrupellos. Obwohl er fort war, hatte Maura noch immer das Gefühl, als drückte er ihre Kehle zu. Wenn er wirklich glaubte, sie wäre eine Bedrohung für Umbria, hätte er Rath sofort unterrichten müssen, anstatt sie zu zwingen, ihm bei der Durchsetzung seines Willens zu helfen.
    “Das Dumme ist nur, dass er in neun von zehn Fällen recht hat.” Rath zuckte bedauernd die Achseln. “Das macht es so schwer, sich ihm beim zehnten Mal zu widersetzen.”
    Maura konnte nur nicken. Sie fürchtete, wenn sie jetzt den Mund aufmachte, würde sie mit der Wahrheit herausplatzen.
    “Hast du bei deiner Suche nach Anulf

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